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Der wirklich perfekte Abend am Strand

Dieser Abend am langen, einsamen Strand von Otaki war genau das, was wir uns gewünscht haben. Ein Moment, den man anhalten möchte und bis in die letzte Millisekunde genießt.

Warten, bis es zischt, wenn die Sonne das Meer berührt, Schätze im Sand finden und das Gefühl, dass genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Unglaublich. Unvergesslich.

Und das beste: wir durften auf dem Parkplatz, direkt an den Dünen übernachten und haben das Frühstück am nächsten Tag am Strand genossen.

Hallo Nordinsel, hallo Wellington!

Unsere letzte Woche in Neuseeland begann, als wir den Fuß auf die Nordinsel setzten. Ankunftsort nach der Überfahrt war Wellington. Hauptstadt, süß und nett, obwohl es sich alle Mühe gibt ein bisschen offiziell und weltmännisch zu wirken.

Die Atmosphäre hat uns dennoch gleich gepackt, waren wir doch drei Wochen lang nur Natur und Kleinstadt gewöhnt. Geschäfte, Cafés, Schaufenster, schicke Menschen, flanieren – hach, tat das gut. Das Wetter meinte es auch gut mit uns und so haben wir einen herrlichen Tag in der Stadt genossen.

Sehr niedlich ist die Fahrt mit dem Cable Car hoch zum botanischen Garten. Nostalgie pur und ein schöner Ausblick auf den Hafen noch dazu.

Ein richtiges Highlight ist das Te Papa Museum, das unheimlich toll und abwechslungreich über dasLand, die Maori und die Besiedlung durch Einwanderer berichtet. Sehr berührt, im wahrsten Sinne, hat uns eine Erdbebensimulation, bei der man nachempfinden kann, was in solch einem Moment passiert. Oder der riesen Oktopus, der dort konserviert liegt und bestaunt werden kann. Der Eintritt ist frei und der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Der Campingplatz, der der Stadt am nächsten lag, war der Top 10 Platz, für den wir uns auch entschieden hatten. Der Stadt am nächsten bedeutete aber ca. 12 km entfernt, was für eine Nacht ok war. Er war jedoch weder besonders schön, noch günstig, aber eine preiswerte Alternative haben wir am nächsten Tag entdeckt: direkt neben dem Fähranleger in Richtung Stadtmitte gibt es einen bewachten Parkplatz für Wohnmobile, wo man auch über Nacht stehen darf. Sanitäre Einrichtungen sind ebenfalls vorhanden. Hätten wir das vorher gefunden, wären wir sicher dort geblieben, denn man kann das Fahrzeug auch noch den Tag über stehen lassen. Und günstiger als der Campground war’s auch noch.

Und jetzt: Adieu Südinsel!

Drei Wochen waren wir auf der Südinsel unterwegs und 9 Tage bleiben uns noch, um den Norden zu erkunden. Nicht so schrecklich viel, aber alle, die wir unterwegs getroffen haben, haben berichtet, dass sie im Norden recht schnell fertig waren.

Der Süden Neuseelands ist einfach so abwechslungsreich. Auf dieser recht überschaubaren Fläche gibt’s einfach einiges zu sehen: Wiesen, Schafe – jede Menge, Berge mit Schnee und Gletschern, türkisfarbene Seen, Fjorde, ursprüngliche Küsten und schmucke Städtchen.

Gut und gerne hätten wir noch ne Woche länger gehabt, nicht um noch mehr zu sehen, vielmehr um noch mehr nichts zu sehen. Es ist schon verrückt, dass wir sechs Wochen haben und es sich doch so anfühlt, als würde die Zeit durch unsere Finger rinnen.

Erst nach drei Wochen kann ich sagen, dass ein erstes Entspannungsgefühl eingesetzt hat. Völlig loslassen konnte ich nie, was auch einfach daran liegt, dass ich den Rechner mit hatte und Anfragen zu Hochzeiten oder anderen Shootings bearbeitet habe. Aber das ist ok, ich liebe, was ich tue und ich wäre weit unruhiger, wenn ich völlig abgetaucht wäre. Außerdem hatte ich noch einige Sachen im Kopf, die ich eigentlich unbedingt mal machen wollte. Kreative Arbeiten, für die ich zu Hause zu selten Ruhe hab.

Ich hab es nicht getan und mich von der To Do Liste los gesagt. Und das war gut so, denn das gab ganz viel Raum für Anton und Ronald. Zeit zum Zusammensein und Quatsch machen. Anton ist so ein offenes Kind, das sich so freut, wenn man ihn beschäftigt. Jedes Grüßen der Kassiererin im Supermarkt, jedes Winken eines anderen Kindes, alles löst ein Strahlen aus und ist es doch wert mal langsam zu machen und es ihm zu gönnen, oder?

Den letzten Tag auf der Südinsel haben wir bei strahlendem Sonnenschein genossen. Über die Scenic Route gings durch die Marlborough Sounds nach Picton. Unsere Fähre ging kurz nach 13. Uhr und wir hatten vorher noch ne gute Stunde, um etwas zu Mittag zu essen. Green Mussels musstens sein, denn dafür ist die Nordküste berühmt. Lecker! Wirklich lecker im Zwiebelsud.

Bei der Fähre hat sich’s überraschender Weise gelohnt nicht vorher online zu buchen. Wir hatten das eigentlich vor, aber dann gab’s am Abend zuvor kein Wlan auf dem einfachen DOC Campground und so sind wir einfach auf gut Glück hingefahren. Am Ende war das Buchen am Schalter tatsächlich 150 NZD günstiger als die Onlinereservierung.

Die See war ruhig an diesem Tag und wir hatten mit der Fähre eine richtig nette, kleine Kreuzfahrt auf sie Nordinsel. Ca. dreienhalb Stunden dauert diese und führt durch die Inseln und Landzungen der Marlborough Sounds hinaus über die Cook Strait zu Nordinsel, genauer gesagt nach Wellington.

Old Mine Westport

Wenn Familie Heil unterwegs ist, gibt es im sonst wirklich harmonischen Reisemiteinander einen kleinen Reibungspunkt. Der entsteht immer dann, wenn ich das Gefühl habe, dass wir eigentlich keine Zeit mehr haben, sprich, nur noch auf der Flucht bin, und Ronald lieber noch mal um die nächste Ecke schauen würde, um sicher zu gehen, dass wir auch wirklich ALLES gesehen haben.

Genau dieser Konstellation sind wir wieder begegnet, als wir den letzten Tag auf der Südinsel geplant haben. Immerhin waren wir einer Meinung, dass wir den Abel Tasman National Park nicht mehr schaffen. Diese Küstenlandschaft ist sicher schön, erschließt sich aber am besten durch Wanderungen oder mit dem Kanu. Beides eher schwierig mit Anton und außerdem wars, Ihr ahnt es, ziemlich kühl.

Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Die Situation am besagten Morgen war, dass ich schon wieder alle antrieb, damit wir mal vor 10.00 Uhr vom Campingplatz kommen und ein bisschen Strecke machen konnten und Ronald aber gerne die verlassene Miene, die sich einige Kilometer in die entgegengesetzte Richtung (psychologisch ganz schlecht) befand, besichtigen wollte. Es war kalt und neblig und ich muss zugeben, dass ich so gar keine Lust hatte dort hin zu fahren, sondern WEITER wollte.

Aber nun ist Westport nun mal eine typische Bergarbeiterstadt gewesen und irgendwie gehörts auch dazu sich das mal anzuschauen. Also gut. Es war nicht soo weit, nur blöd zu fahren, weil ganz oben am Berg und viele Serpentinen mit riesem Camper. Und es war kalt und neblig – erwähnte ich das? Meine Laune passte zum Wetter und ich muffelte ein bisschen vor mich hin. Selbsterkenntnis tut weh, macht’s Miteinander aber leichter.

Die nächste Erkenntnis muss ich auch eingestehen, denn der Mann hat Recht gehabt. Ja Schatzi, wenn Du das liest, es war ne gute Entscheidung, dass wir da hoch gegurkt sind. Denn die Szenerie der verlassenen Stockton Miene mit der Seilzugkonstruktion, mit der die Kohle damals ins Tal gefahren wurde, war einmalig und sehenswert. Sogar der Nebel war auf einmal herrlich dramatisch und passte zu dem ganzen.

Und das Learning ist mal wieder: von jedem das Beste ist für alle das Beste. In diesem Sinne, schönes Frösteln!

Pancakes in rauen Mengen

Sightseeingarm ist die Strecke in den Norden. Ein paar Kilometer lang genießen wir noch die Blicke auf die Küste und verbringen die Mittagspause an den Pancake Rocks, einer Felsformation, die dank der harten Arbeit von Wind und Wasser wie aufgeschichtete Pfannkuchen aussehen.

In Westport haben wir übernachtet – und – den Toasterkiller überführt! Still und heimlich erkämpft er sich die Tür unter der Spühle, sucht vorsichtig die farblich passenden Klammern heraus und steckt sie geschickt in die Schlitze des Toasters. Aha!

Maggie kocht in Greymouth

Also, Greymouth kann man getrost überfahren. Allein der Name sagt alles über die Attraktivität aus. Und die Stadt selbst, hm, also irgendwie ist da nicht viel, das einen anhalten lässt.

Der Bahnhof ist Start- oder Endpunkt des TranzAlpiner Trains, der von Christchurch über den Arthurs Pass fährt. Ein paar mal am Tag spuckt er Touristen aus, die ein paar Stunden später wieder abreisen.
Durch die hohen Dämme bzw. Wände entlang des Grey Rivers, die Stadt vor Fluten schützen, kommt auch kein gemütliches ‚am-Wasser-wohnen-Gefühl‘ auf. Und auch die Hauptstraße ist halt einfach da. Ganz ordentlich, mit ein paar Geschäften, aber ohne Markantes.

Naja, fast ohne, denn das beste an Greymouth ist ein kleines Café, in dem es ganz köstliche Gerichte aus Omas Küche gibt. Genauer gesagt aus Maggies Kitchen. Es ist unglaublich süß dort, denn es scheint wirklich, als hätten sich die flotten Großmütter der Stadt zusammen getan, um den Lieben ein vernünftiges Mittagessen zu kochen. Ganz herzig!

Wir hatten Fish & Chips (klar ;-)), eine Seafood Chowder und Anton einen sehr leckeren Meat Pie. Ein herzliches Lachen und mit dem Kind Spaß machen gabs gratis dazu. So schlecht ist Greymouth also gar nicht.

Und weiter geht’s an der Westküste, immer mehr gen Norden. Und vor allem raus aus dem Wald ;-)

Whitebait Saison in Neuseeland

Das ist Rob. Rob ist waschechter Neuseeländer und fischt Anfang November Whitebait in Hokitika an Neuseelands Westküste. Sein trichterförmiges Netz hängt er in die Mündung des trägen Hokitika Rivers. Mit viel Geduld und Glück fischt er am Tag nen halben Eimer der kleinen, durchsichtigen Fische, die man traditionell ins Rührei mischt und zu Toast ißt.

Robs Kollegen und einige Touristen, die nur deshalb nach Hokitika kommen, legen ihre Netze ebenfalls am Ufer aus oder ziehen große Netze langsam entlang der seichten Ufer. Reich wird man davon nicht, aber scheinbar entspannt es, denn die Fischer sind extrem relaxte, ruhige Menschen, die sich durch nichts beirren lassen.

Schönen guten Morgen zusammen!

Kleine Notiz am Rande: wir sind wieder gut zu Hause angekommen. Und müssen uns erst mal an die viele Dunkelheit und an die Kälte gewöhnen. Viel leichter fällts uns dafür mal wieder echtes deutsches Brot und Brötchen zu genießen. Mit Kruste! Wie lecker!

Unser Frühstück im Camper war aber auch nicht zu verachten. Meist hat Anton Conflakes mit Milch und Obst gegessen. Anschließend vielleicht noch mal ein bisschen Brot von uns. Marmelade, Cream Cheese, Erdnussbutter und Nutellaersatz gehörten ebenfalls dazu. Und auch gerne getoastete Bagels, zumindest so lange, bis die Wäscheklammern im Toaster geschmolzen waren.

Hab ich eigentlich schon unsere beste Anschaffung erwähnt? Der Kinderstuhl zum an den Tisch klemmen. In den ersten Tagen waren die Mahlzeiten nämlich ziemlich anstrengend, weil Mister Anton von all den Klettermöglichkeiten so begeistert war, dass weder er noch wir in Ruhe essen konnten. Auf der Bank rum klettern, an den Vorhängen ziehen, die Schranktüren aufmachen, auf den Tisch klettern, alles runterwerfen – ehrlich, das war anstrengend.

Als wir dann in Dunedin zufällig diesen Klemmsitz gesehen hatten, haben wir nicht lange nachgedacht und ihn mitgenommen. Das Teil ist wirklich fein, weil es sich auch ganz flach zusammen packen lässt und sich prima zum Mitnehmen eignet.

Ab diesem Tag wippte unser Tisch zwar teilweise so sehr, dass der Kaffee überschwappte, weil kleine Kinderbeine lustig hin und her wippten, aber das Essen selbst war zu 100% entspannter als zuvor.

Lieblingsmomente und ein halbes Resümee

Achtung, hier kommt ein kurzer Anflug von Sentimentalität, denn während Ihr das hier lest, verbringen wir unseren letzten Tag in Singapore und morgen geht’s schon wieder nach Hause. Es warten allerdings noch einige Sachen auf meiner Festplatte und ich in guter Dinge auch zu Hause in den Erinnerungen zu stöbern und unsere Reisebereichte zu vervollständigen.

Was wir zum jetzigen Zeitpunkt mit voller Überzeugung sagen können, ist, dass die Entscheidung diese Reise anzutreten eine der besten war, die wir je getroffen haben. Und es waren schon einige andere gute dabei ;-) Zum einen ist Neuseeland ein herrliches Reiseziel für Familien und zudem auch noch sehr einfach zu bereisen. Auch die Entscheidung mit einem Camper unterwegs zu sein war absolut richtig. 
Das allerwichtigste und schönste aber hängt gar nicht mit dem Ziel als solches zusammen, sondern einfach mit der Tatsache, dass wir eine tolle Zeit zusammen hatten. Eine unbeschwerte, die man zu Hause, wo es ja dann doch immer etwas zu tun gibt, so nicht erlebt.
So viele Momente fliegen durch meinen Kopf, wenn ich dran denke und von den meisten hab ich gar keine Bilder. Wenn Anton morgens zum Beispiel neben uns wach wurde und leise vor sich hinbrabbelte. Wenn wir uns dann immer noch nicht bewegt haben war Weckstufe eins der Versuch uns seinen Schnulli in den Mund zu stecken. Stufe zwei war dann heftiges Klettern in Richtung Leiter, mit wildem Einsatz von Händen und Füßen natürlich. Unvergesslich.
Und all die Momente, in denen wir Anton etwas zeigen konnten. In denen er etwas entdeckt hat, begeistert etwas gefunden oder alleine gemacht hat. Ich denke an die Wäscheklammern, die so gut in den Toaster passten. Wir haben in der letzten Woche übrigens keine getoasteten Bagels mehr gegessen…
Oder unsere Mittagspausen, in denen ich zuerst ne Kleinigkeit zu essen gemacht und wir uns dann hingehauen haben. Oder Anton hat geschlafen und wir haben nen schlechten Instant-Cappuchino getrunken und gelesen.
Was mir beim Auswählen der Bilder besonders auffällt ist der Luxus, sich die Zeit zusammen auch zu nehmen. Kurz im Alltag anzuhalten und vielleicht noch zwei Mal Rolltreppe fahren, weil Anton vor Freude kreischt. Oder doch noch mal um die Ecke zu schauen, weils mit dem an der Hand laufen gerade so gut klappt. Wahrer und unbezahlbarer Alltagsluxus.

Oder kleine Routinen: wenn wir beim Campingplatz ankamen ging Ronald zur Rezeption und ich holte Anton nach vorne. Dann durfte er immer vorm Armaturenbrett stehen und das Fernlicht an und aus machen. Dabei hat’s immer gepiept und er freute sich ein Loch in den Bauch.

Oh ja, diese Reise war absolut richtig.

Kaiserwetter für Franz Josef

Wie schon gesagt, das Kaiserwetter hat einen wahren Wanderrausch ausgelöst. Zu selten konnten wir an der Süd- oder Ostküste wandern gehen. Aber an diesem Tag hielt uns nichts im Auto. Und auch Anton hats genossen viel draußen zu sein und alles aus seiner Loge beobachten zu können. Dabei klopft er auch ganz gerne mal auf des Trägers Kopf, wenns in die falsche Richtung geht. Oder lacht laut, wenn man anfängt zu rennen und er in der Trage rumhüpft. Ach, schön, dass er wieder fit ist.

Erster Gletscherkontakt: Fox Glacier.
Erreichbarkeit: über das Geröllfeld führt ein ca. 3km langer Weg zum Fuß des Gletschers.
Schön: das herrliche blaue Wasser des mäandernden Gletscherbaches, der auch kleine Seen bildet
Fazit: leider kommt man nur bis ca. 100 Meter vor dem Eis dran. Näher geht nur mit einer geführten Tour

Zweiter Stopp dann beim 25km entfernten Franz Josef Gletscher, kurz bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand. Gleiches Spiel: großes Geröllfeld und näher als 100 Meter kommt man ohne Guide nicht ans Eis dran.

So ne Gletschertour auf dem Eis hätte uns schon gereizt, war aber mit Kindertrage nicht denkbar. Und noch nen Tag länger bleiben wollten wir auch nicht, denn so langsam rann uns die Zeit durch die Finger. Nur noch 10 Tage… Und um ehrlich zu sein, sehnten wir uns auch nach einer Landschaft mit weniger Wald und dafür mit Straßen, auf denen man auch vorwärts kommt. Vielleicht ein bisschen Küste… Die Nordinsel ruft!