Elternzeit 1
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Old Mine Westport

Wenn Familie Heil unterwegs ist, gibt es im sonst wirklich harmonischen Reisemiteinander einen kleinen Reibungspunkt. Der entsteht immer dann, wenn ich das Gefühl habe, dass wir eigentlich keine Zeit mehr haben, sprich, nur noch auf der Flucht bin, und Ronald lieber noch mal um die nächste Ecke schauen würde, um sicher zu gehen, dass wir auch wirklich ALLES gesehen haben.

Genau dieser Konstellation sind wir wieder begegnet, als wir den letzten Tag auf der Südinsel geplant haben. Immerhin waren wir einer Meinung, dass wir den Abel Tasman National Park nicht mehr schaffen. Diese Küstenlandschaft ist sicher schön, erschließt sich aber am besten durch Wanderungen oder mit dem Kanu. Beides eher schwierig mit Anton und außerdem wars, Ihr ahnt es, ziemlich kühl.

Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Die Situation am besagten Morgen war, dass ich schon wieder alle antrieb, damit wir mal vor 10.00 Uhr vom Campingplatz kommen und ein bisschen Strecke machen konnten und Ronald aber gerne die verlassene Miene, die sich einige Kilometer in die entgegengesetzte Richtung (psychologisch ganz schlecht) befand, besichtigen wollte. Es war kalt und neblig und ich muss zugeben, dass ich so gar keine Lust hatte dort hin zu fahren, sondern WEITER wollte.

Aber nun ist Westport nun mal eine typische Bergarbeiterstadt gewesen und irgendwie gehörts auch dazu sich das mal anzuschauen. Also gut. Es war nicht soo weit, nur blöd zu fahren, weil ganz oben am Berg und viele Serpentinen mit riesem Camper. Und es war kalt und neblig – erwähnte ich das? Meine Laune passte zum Wetter und ich muffelte ein bisschen vor mich hin. Selbsterkenntnis tut weh, macht’s Miteinander aber leichter.

Die nächste Erkenntnis muss ich auch eingestehen, denn der Mann hat Recht gehabt. Ja Schatzi, wenn Du das liest, es war ne gute Entscheidung, dass wir da hoch gegurkt sind. Denn die Szenerie der verlassenen Stockton Miene mit der Seilzugkonstruktion, mit der die Kohle damals ins Tal gefahren wurde, war einmalig und sehenswert. Sogar der Nebel war auf einmal herrlich dramatisch und passte zu dem ganzen.

Und das Learning ist mal wieder: von jedem das Beste ist für alle das Beste. In diesem Sinne, schönes Frösteln!

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