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Schwimmflügel, Schwimmtrainer, Schwimmbrett, ja was taugt denn nun als Schwimmhilfe für kleine Kinder?

Es gab eine kleine Panne auf unserer Reise: Wir checkten über Mittag auf der MSC Divina ein und wussten, dass unser Gepäck erst ein wenig später auf die Kabine gebracht werden wird. Doch das Wetter war Bombe und die Kinder wollten ins Wasser. Deshalb haben die schlauen Eltern einfach die Badesachen ins Handgepäck gepackt, um schnell ins Wasser hüpfen zu können, während alle anderen Gäste sich erst mal auf dem Schiff orientierten.

Der Plan war gut, aber als wir da so in Badehose in der Kabine standen kam die Frage der Fragen: wo sind die Schwimmärmel? Äh, ja wo eigentlich. Oh nein, die waren noch im Camper und zwar in einer der Staufächer, die man nur von außen öffnen konnte. Wir hatten sie vergessen und schnell mal hinfahren war nicht. Das Schiff lag in Miami und den Camper hatten wir am Morgen in Ford Lauderdale abgegeben.

Wir waren gezwungen zumindest für Anton eine Alternative zu besorgen, denn er geht schon auch gerne mit ins große Becken. Im Shop auf dem Schiff gabs zum Glück so ein paar Standard-Schwimmflügel. Die eckigen, die wir früher auch hatten. Problem erst mal im Griff…

Aber Grund genug mal über Schwimmhilfen für Kleinkinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren nachzudenken, denn die Ersatzdinger waren nicht so der Hit. Sie waren recht weit am Arm und die Ecken piksten ihn und andere Mitschwimmer.

Als Ersteltern nimmt man ja gerne einige der Kursangebote in Anspruch, so auch das Babyschwimmen und in eben jenem Kurs habe ich für sagenhaft 30 Euro (!!!) die Kraulquappen erstanden. Das sind runde Schwimmflügel, die in der Mitte einen Schaumstoffkern haben und schon Babys ab drei Monaten über Wasser halten. Und das ziemlich gut muss ich sagen. Auch wenn sie so ein bisschen alternativ im Schwimmbad anmuten sind die Dinger echt gut. Sie passen auch an dünneren Ärmchen, piksen nicht und das wichtigste, die Kleinen schwimmen wirklich gut damit. Da hat sich die Investition dann doch mal gelohnt.

Für Ida hatten wir als Alternative den Freds Schwimtrainer dabei, den wir auch schon für Anton damals hatten. Es gibt sogar ein Bild von damals in Dubai. Dieser Schwimmring hat eine recht gute Halterung, so dass die Kinder darin liegen und nicht sitzen. Sie wird am Rücken geschlossen und kleine Hosenträgergurte laufen über die Schultern (wobei diese nicht so wirklich viel bringen, die andere Halterung reicht aus).
Wir fanden den praktisch, weil man das Kind im Wasser quasi neben sich herschieben kann und es nicht ständig halten muss. Er vermittelt auch einen sicheren Eindruck, droht nicht umzukippen oder zu verrutschen. Ida fand es mäßig gut bis blöd darin zu schwimmen. Anton mochte ihn ganz gerne – kommt wohl wirklich aufs Kind an.
Grundsätzlich finde ich ja solch Schwimmteile, die in der Bademode integriert sind ganz interessant. Aber sie haben einen Nachteil: will man nach einer Badepause wieder ins Wasser, muss man entweder den nassen Badeanzug wieder anziehen (iiihh…), oder einen zweiten besitzen (Kosten…) oder halt ne normale Badehose haben – und ne Schwimmhilfe.
Unsere Sachen haben wir übrigens wieder bekommen. Unser lieber Fahrer Laurent, der uns vom Camper zum Schiff gebracht und später auch wieder abgeholt hat, ist in der Zwischenzeit beim Camper Vermieter vorbei gefahren und hat sie abgeholt. So konnten wir sie nach der Kreuzfahrt wieder in Empfang nehmen.
Wenn wir wieder zu Hause sind, wird Ida auch ein paar runde Schwimmflügel bekommen. Die Diskussion über die eingeschränkte Bewegungsfreiheit bei Schwimmhilfen, die sich an den Armen befinden, ringt mir ein leichtes Lächeln ab. Ehrlich, haben wir nicht auch mit den Dingern im Wasser geplanscht? Und erinnert ihr Euch nicht auch eher an viel Spaß als das Gefühl eingeengt zu sein? Eben. Alles halb so wild.

Valladolid. Ein Herzstückchen Mexico und eine tolle Hacienda zum Übernachten noch dazu.

Zum Glück folgte der Ernüchterung in Chitchen Itzà am Abend noch eine schöne Überraschung: Valladolid. Und eine Unterkunft, die ebenso 100% das war, was wir so sehr mögen. Eine inhabergeführte Hacienda mit einer Handvoll Zimmern, kleinem Pool, hübschen Garten und einem entspannten Patio.
Die Posada San Juan liegt nah am Zentrum und ist einer dieser wunderbaren Orte, an die man sich ein Leben lang erinnern wird. Das alte Gemäuer wurde liebevoll und stilecht renoviert und man fühlt sich vom ersten Moment an willkommen. Die Zimmer sind einfach so schön mit den alten Fließenböden und man möchte einfach einige Stunden in der Hängematte liegen und den Tag vorbei ziehen lassen.

Wir haben vortrefflich geschlafen in den kuschligen Betten und nach einem extra für uns zubereiteten Frühstück mit einer Wurstspezialität aus Valladolid, starteten wir unsere Erkundungstour durch die kleine Stadt. Ach, das war schön! Im Zentrum thront die Iglesia de San Servacio, eine Kirche aus der Kolonialzeit. Davor breitet sich der kleine Stadtpark aus, an dessen vier Ecken sich jeweils eine Eisdiele befindet. Sehr praktische Motivationseinrichtung für kleine, nölende Mitreisende.

Und dann, mitten im Ort, findet man einen großen Cenote. Eine mit Süßwasser gefülltes Wasserloch, dessen Kalksteindecke eingestürzt ist. Der Cenote Zaci liegt wirklich inmitten der Stadt und diente früher der Süßwasserversorgung der Siedlung. Man kann darin schwimmen, oder auch tauchen. Oder einfach nur schauen, wenn einem das grüne, unglaublich tiefe Wasser doch eher unheimlich ist. Da sind wir vielleicht eher Memmen, aber ein Verlangen dort einzutauchen hatten wir selbst bei 30 Grad C° nicht.

Was für ein Tag! Bevor wir zurück zur Küste fuhren, haben wir doch noch ein, zwei Stunden in der Hängematte verdödelt, es war einfach zu schön dort!

Chitchen Itzá. Eine Erfahrung ganz für sich.

Auf dem Weg von Merida an die Küste bzw. nach Valladolid, haben wir einen ‚Pflicht-Stopp‘ in Chitchen Itzá eingelegt. Dem Maya Besichtigungsort schlechthin. Hm. Ja.

Es war gegen 15 Uhr als wir das Gelände betraten. Da waren nur Verkaufsstände. Nur. Ausschließlich und überall. Ach da, die Pyramide. Wer sich durch Stände voll Miniaturpyramiden, Masken und Tellern gekämpft hat, konnte sie tatsächlich erkennen. Dass dort viel los sein wird, war klar. Von Cancun ist man über eine Autobahn mit Gebühr in knapp eineinhalb Stunden dort, das lockt viele Tagesausflügler, das ist ok.

Ich mag hier keine Diskussion über Touristenattraktionen und Vermarktung eröffnen, sondern einfach nur sagen, dass wir froh waren vorher in Tulum und Uxmal gewesen zu sein und diese wunderbaren Stätten mit ihrer ganz eignen Atmosphäre erlebt zu haben.

Wären wir hier zuerst gewesen, wäre mein gesamtes Mexicobild in sich zusammen gebrochen. Es war nicht schön, es war ein Maya-Disneyland ohne Geist. Und es gipfelte darin, dass man uns eine halbe Stunde vor Schließung des Parks von den hinteren Ausgrabungsstätten nach vorne trieb und alle Seitenwege bereits abgesperrt waren. Die großen Ballspielplatz, den wir gerne gesehen hätten, durften wir nicht mehr besuchen, weil er bereits abgesperrt war.

Doch, ich hab ein Verständnis für Organisation, aber wenn dieses unfreundliche Rumgeschiebe ab 16 Uhr der normale Werdegang ist (Bis 17 Uhr war offizielle Öffnungszeit), dann machts zum einen keinen Spaß und man muss es wenigstens an der Kasse sagen, damit man ne Chance hat, sich entlegenere Ecken direkt anzuschauen. Oder man bietet einen Feierabendtarif an. Ach, wir haben uns einfach ein bisschen geärgert…

Immerhin eine Besonderheit durften wir erleben: am Tag der Sommersonnenwende zeigt sich nämlich nachmittags bei Sonnenschein eine ‚Schlange‘ entlang der großen Pyramide. Könnt Ihr den wellenförmigen Schatten sehen, der durch die Stufen auf die Rampe fällt? Unten befindet sich ein steinerner Schlangenkopf, der Schatten ist der Körper. Dieses Phänomen wurde er vor einigen Jahren entdeckt, verrückt, oder? Man darf auch mal Glück haben und scheinbar doch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Merida. Bananenchips, der perfekte Übernachtungsort und Dreckfüßchen.

Unsere Reise neigt sich tatsächlich dem Ende zu. Noch knapp zehn Tage bleiben uns in Mexico, bevor es zurück nach Hause geht. Merida hatten wir uns für eine Übernachtung ausgesucht und anfangs noch überlegt, ob es schlauer wäre, länger zu bleiben.

Wir hatten eine so wunderbare und perfekte Unterkunft, dass uns die Lust auf Stadt und voll und Lärm direkt abhanden kam. Betritt man den Innenhof des Hotel Hacienda in Merida empfängt einen diese kühle Ruhe, die uns gedanklich sofort nach Marokko zurück versetzte. Mit den Riads dort hatten wir damals ähnliche Empfindungen. Ein frischer Saft erwartet uns auf der Terrasse unseres Zimmers, das, sorry, das beste überhaupt war. Falls Ihr dort mal bucht, immer nach Zimmer 1 fragen :-) Das liegt nämlich direkt am hübschen Pool und sich abends eine Runde dort treiben lassen ist einfach herrlich. Oder diese beiden Hängematten – eigentlich Standard in Mexico, ein Buch und ein Cocktail – ohne Worte.

Will man da raus ins Getümmel? Hach, es fiel uns schwer. Aber ohne die Stadt zu sehen weiter zu fahren geht natürlich auch nicht. Daher die Reihenfolge: schwimmen, fertig machen, essen gehen, entdecken.
Die Stadt entsprach schon ziemlich meinem Mexico-Bild, das ich vorher hatte. Als größere Stadt zumindest. Es war voll, wir waren auch am Wochenende dort, jede Menge Autos, kleine Bürgersteige, geschäftige Menschen und in der Mitte ein Platz, der in güldenes Abendlich getaucht ist. Die Geschäftigkeit des Tages weicht der fröhlichen Betriebsamkeit des Abends.

Das Essen war so eine Sache in Mexico. Hier essen wir ganz gerne mal beim Mexikaner, aber man kennt das ‚deutsche-asuländische-Essen-Phänomen‘ ja. Im Land ists immer anders und so sah manches, von dem wir glaubten es zu kennen, anders aus als erwartet. Ida ist noch recht schmerzfrei uns isst einfach, Anton isst eigentlich auch so ziemlich alles, aber hier war das Fleisch oft eher trocken gegrillt, oder es war Käse dabei, oder scharf… Nicht immer einfach. Aber irgendwas hat er dann doch immer gefunden und verhungert ist keiner.

Diese Bananenchips fanden die Kleinen recht lecker. Naja, so ziemlich alles was frittiert und gezuckert ist, schmeckt ja irgendwie…

Wirklich krass waren der Staub in der Luft. War das früher in Deutschland ohne Kat an den Autos auch so? Es war nicht dreckig im Sinne von unaufgeräumt, aber am Abend waren wir alle schwarz. Die Füße musste eingeweicht und geschrubbt werden, die Klamotten hab ich zu Hause dann erstmals mit ‚Vorwäsche‘ gewaschen :-)

Ein ganze Tag Merida hat auch gereicht. Die Stadt ist hübsch und es gibt auch einiges zu besichtigen, was wir wegen der Kinder nicht angegangen sind. Insgesamt fanden wir es aber auch ziemlich anstrengend, weil man nirgendwo einfach laufen kann. Die Bürgersteige sind schmal, die Bordsteine umso höher und die Straßen eng. Da muss man ständig schauen wer wo hin läuft und dass niemand abhanden kommt. Aber so ne Nacht im Hotel Hacienda in Merida hätten wir gerne noch dran gehängt…

Mexico + Hacienda = große Liebe!

Bitte, bitte, bitte, solltet Ihr je nach Mexico fliegen, schaut Euch ein oder zwei oder drei alte Haciendas an. Ich bin diesen wundervollen Plätzen völlig verfallen. Der Charme der alten Zeit ist greifbar und diese Anwesen sind so schön!

In den 20er Jahren gab es in Mexico einen ‚Sisal-Boom‘. Aus Agavenblättern wurden die Fasern gewonnen, die dann für Seile etc. genutzt wurden. In dieser Zeit entstanden riesige Landgüter, die die Pflanzen anbauten und weiter verarbeiteten. Charakteristisch für diese Anwesen sind die maurischen Eingangstore mit Doppelbögen.

Zwischen Merida und Uxmal gibt es einige Haciendas, aber auch anderswo in Mexico sind sie zu finden. Manchmal erkennt man nur noch die Tore, hinter denen nun von Grünpflangen überwucherte Mauerreste zu erahnen sind. Andere wurden von Investoren aufgekauft und zu Designhotels umgebaut.

Meist kann man sie besichtigen. Entweder gibt es einen offiziellen Eintritt, so wie in Yaxcopoil, oder es ist ein Restaurant dabei, bei dem man einkehren kann. Yaxcopoil hat mir besonders gefallen, weil die Anlage seit 1984 komplett verlassen ist, aber noch viele Möbel, Geschirr etc. aus der damaligen Zeit erhalten ist. Fast sieht man den Schaukelstuhl noch wippen, oder ahnt das geschäftige Treiben in der Küche. Aber dann sind es doch nur die Geräusche der über dem Hof gespannten Fähnchen, die im Wind flattern.

Das komplette Gegenteil zu diesem maroden Charme ist die Hacienda Temozon, die ca. 40km südlich von Merida, inmitten eines mexikanischen Dorfes liegt. Wir hatten uns diese zu Hause im Netz schon mal als Hotel angeschaut, doch sie lag leider außerhalb unseres Budgets. Im Nachhinein sind wir ganz froh uns dagegen entschieden zu haben. Das Gelände ist sehr schön und liebevoll gestaltet. Die Zimmer sind ab 170 Dollar/Nacht buchbar und dafür wars uns dann doch irgendwie zu wenig spektakulär. Kann man das so sagen? Von einem Spa Hideaway hätten wir einfach ein wenig mehr erwartet, mehr Atmosphäre, ein bisschen gepflegter… Wir hatten das vorher als etwas ursprüngliches und individuelles empfunden, doch so kam es nicht rüber. Aber wie gesagt, umfassend beurteilen können wir es nicht, wir durften nur einen Spaziergang übers Gelände machen.

Unseren privaten, individuellen Hacienda-Traum zum Übernachten haben wir in Merida und Valladolid aber doch noch gefunden. Der Bericht hierzu kommt noch :-)

Aber jetzt sind wir wirklich in Mexico. Die Tour durch Yucatan.

Fünf Tage lang haben wir eine kleine Tour über die Yucatan Halbinsel gemacht. Fünf Tage. Das ist nicht lange. Sicher wären zwei Tage länger auch gegangen, aber wir waren zögerlich, denn Autofahrten sind nur mäßig spannend für Kinder und jeden Abend wo anders schlafen strengt auch an, wenn man immer wieder alles aus- und einpacken muss.

Unsere Prognosen haben sich auch hinsichtlich der Sehenswürdigkeiten bewahrheitet. Ja, man kann sich auch mit kleinen Kindern etwas anschauen. Man kann versuchen es spannend zu erklären, was es  hier gibt und warum man es sich ansieht. Aber man muss auch damit rechnen, dass es als sterbenslangweilig eingestuft wird und man so viel Überzeugungskraft braucht, um die Laune auf einem erträglichen Niveau zu halten, dass man von der eigentlichen Aktion nichts mehr mitbekommt ;-)

Naja, so schlimm wars nie, aber klar gibts diese Situationen auch, wenn man verreist. Bei den Maya Ruinen hätten wir uns eigentlich gerne nen Guide für uns alleine geschnappt, der uns ein bisschen was erklärt. Aber das stresst halt eher als das es nützt, denn selten passen Interesse, Hunger-, Schlaf- und Bewegungsbedürfnisse zu solch einem Programm. Dann muss eben der Reiseführer herhalten und man setzt sich mit nem Keks auf nen Stein und liest vor.

Zurück zur Rundreise: Wir sind in Tulum gestartet und wollten abends in Uxmal sein, wo wir ein Hotelzimmer für zwei Nächte reserviert hatten. Die Strecke beträgt rund 320km und führte uns erst nach Süden bis Felipe Carrillo Puerto und auf der 184 nach Westen und dann über Tzucacab und Ticul nach Uxmal. Machbar, auch in Mexico. Aber man sollte viiieeel Zeit einplanen, denn die Route ist nicht immer einfach zu finden, auch wenn man ‚große‘ Straßen fährt.

Es empfiehlt sich übrigens Kartenmaterial in Deutschland zu kaufen. Die Werbekarte, die wir von der Vermietstation erhalten haben, war ein Scherz und in Geschäften haben wir spontan keine entdeckt. Wir hatten den DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Yucatan & Chiapas dabei, in dem auch eine recht gute Straßenkarte integriert ist. Die hat uns gerettet, denn die Nummerierungen und Beschilderungen an den Straßen ist äußerst kreativ. Wir haben es bis zum letzten Tag nicht geschafft ein System zu erkennen wann was oder ausgeschildert ist. Darf ich an dieser Stelle noch unterstreichend erwähnen, dass Ronald Verkehrswege plant?!

Doch wie durch ein Wunder haben wir uns nie großartig verfahren. Es gibt zum Glück nicht so viele Straßen, so dass man sich auch immer wieder an der Himmelsrichtung orientieren kann.

Ich schreib schon wieder so viel, dabei wollte ich so viele Bilder zeigen. Mexico ist ein Fest der Farben und des Lebens. Ein Fotoparadis, in dem sich jeder, der Spaß an der Fotografie hat, wie im Schlaraffenland führt. Anfangs war ich fast überfordert – man kann doch nicht überall anhalten, nur weil das Licht oder die Farben grad so toll sind?! Ich schreib nichts mehr, schaut einfach selbst ein bisschen mit.

Die Mayas ohne Willi. Ein Besuch der Ruinen in Tulum und Uxmal

„Anton, morgen schauen wir uns alte Ruinen an. Das wird spannend.“
„So wie die Ritterburg bei der Oma?“
„Ja, so ähnlich. Aber ohne Ritter. Die haben die Mayas gebaut vor langer Zeit.“
„Die Bienen? Ist der Willi auch dabei gewesen?“
„Äh, ne, keine Bienen. Die Mayas waren Menschen. Ein Volk, das vor langer Zeit in Mexico gelebt hat.“
„Warum?“

So viel zum Thema Lehrauftrag auf Reisen. Es hat zwei Ruinen gedauert bis wir zweifelsfrei festgestellt haben, dass es dort keine Bienen gab. Insgesamt waren wir in drei Ausgrabungsstätten gewesen. Tulum, Uxmal und Chichén Itzá. Zu letztem kommt noch ein separater Post, denn das war irgendwie anders…

Die Ruinen von Tulum waren nur 20 Minuten von unserem Hotel entfernt, so dass wir einen Vormittag dort verbracht haben. Manche Blickwinkel kennt man schon von Reisekatalogen oder anderen Prospekten. Die Hauptpyramide liegt nämlich direkt am Meer, sogar einen kleinen Strand gibt es, den man über eine Treppe erreichen kann.

Wir waren sehr froh, dass am Himmel ein paar Schleierwolken zu sehen waren, denn das gesamte Gelände liegt in der Sonne. Schatten ist Mangelware und es war heiß… Die Atmosphäre war ganz schön. Nicht überfüllt und durch die Höhenunterschiede (es gibt ne kleine Senke in der Mitte) bekommt man einen guten Überblick.

Info für Familien: man kommt mit dem Kinderwagen bis auf wenige Stellen ganz gut durch. Die Wege sind geschottert, aber ’schiebbar‘. Vom Parkplatz läuft man ca. 800m bis zum Eingang, oder nimmt das Bähnchen. Drinnen gibts weder Toiletten noch Versorgungsmöglichkeiten. Was wirklich schön ist, denn so fühlt es sich doch recht ursprünglich an.

Während Tulum von vielen Tagesausflüglern besucht wird, liegen die Ruinen von Uxmal gute 300km von der Küste entfernt. Wer hier hin fährt, möchte auch wirklich dort hin. Ganz ruhig war es dort, friedlich und kein Geschnatter der Reiseführer (obwohl es auch ein paar gab) unterbrach die Atmosphäre. Wir haben es sehr genossen dort zu sein und hatten auch hier wieder Glück mit dem Wetter. So schön ein blauer Himmel auf den Fotos auch gewesen wäre, doch am Tag zuvor waren es 36 Grad und wir haben schwer überlegt, wie wir das mit den Kindern hinbekommen.

Doch Petrus war uns milde gestimmt und schickte dicke Wolken, die zwar ab und an ein paar Tropfen Regen verloren, insgesamt aber für milde 24 Grad sorgten. Das perfekt, um das großzügige Gelände zu erkunden.

In Uxmal hatten wir übrigens zuerst den Buggy dabei, ihn dann aber gegen die Trage ausgetauscht. Man läuft immer wieder über grasige Flächen und steigt Treppen hoch und runter. Es wäre schon gegangen, wäre aber doch sehr mühsam gewesen.
Gute zweieinhalb Stunden sind wir umher gestreift, Ida hat die meiste Zeit geschlafen. Auf die eine Pyramide kann man hochsteigen. Die Stufen sind eng und steil, aber machbar. Antons fand das Klettern großartig. Endlich gabs was zu tun und nicht nur zu kucken…

Beide Sehenswürdigkeiten würden wir klar weiterempfehlen. Tulum, weils schlicht auch gut erreichbar ist und Uxmal, weil die Atmosphäre einfach schön war. Besonders am frühen Morgen stellt sich hier bestimmt ein ‚Machu-Picchu-Effekt‘ ein. Dort waren wir vor fünf Jahren ganz früh, kurz nach Sonnenaufgang und es war atemberaubend.

Mexico. Zum Baden an die Küste, zum Erleben aber bitte ins Landesinnere!

Die ist die letzte Etappe unserer Reise. 15 Tage verbringen wir in Mexico, genauer gesagt auf der Yucatan Halbinsel. Auf Mexico sind wir gekommen, weil wir doch ein bisschen Sehnsucht nach der Fremde, nach etwas Neuem, etwas unbekanntem Terrain hatten und weil die Flüge ab Miami nach Cancun super günstig sind. Mit Jetblue kommt man für um die 100 Euro nach Cancun, der Flug dauert nur eineinhalb Stunden.

Das erklärt auch, warum so viele Amerikaner dort Urlaub machen. Selbst aus den nördlichen Staaten oder Kanada dauert’s nur ca. vier Stunden, um dort hin zu kommen. Ja, und das ist vermutlich auch der Grund, warum die typischen Strandhotels auch so derb amerikanisch sind.

Aber von vorne an… Der Flug war sehr günstig, der Mietwagen war ok. Bei Thrifty haben wir einen VW Jetta für 14 Tage gemietet und ca. 450 Euro bezahlt. Aber die Hotels, hossa! Meine Herren, kann man da Geld ausgeben. Aber herrje, gibts da tolle Hütten.

Ronald hat wirklich lange gesucht, bis wir unsere Unterkünfte zusammen hatten. Der Plan war 5 Tage  in der Nähe von Tulum zu verbringen, dann 5 Tage eine Rundreise durch Yucatan zu fahren und die allerletzten 5 Tage bei Cancun auszuspannen.

Nach vielen Stunden Internetrecherche haben wir uns für die ersten Tage für das Gran Palladium in Akumal entschieden. Es war nicht unsere erste Wahl, aber schien ein guter Kompromiss zu sein. Die Bucht, an der es liegt ist wunderschön. Ein perfekter Strand. Breit, mit Palmen, flach ins Meer abfallen, lang genug zum Wandern, das Wasser türkis, der Himmel blau.

Der Pool war riesig, wirklich riesig. Es gab einen tollen Kinderbereich mit mehreren Rutschen, genügend Liegen mit Handtüchern, alles gut. Die Tage haben wir bis auf drei Ausflüge, dort verbracht. Anton ist ne richtige Wasserratte geworden und auch Ida fands großartig am Strand zu sitzen und mit Händen und Füßen den Sand herumzuwirbeln.

Die gesamte Anlage war unglaublich groß, so groß, dass wir mit Elektro-Golfcaddys zu unserem Zimmer gebracht wurden. Alles lag in einer Urwaldähnlichen Umgebung, man hatte sich bemüht die ursprüngliche Vegetation weitestgehend zu erhalten. Rezeption und andere öffentliche Bereiche sind traditionell mit Schilfgrad gedeckt, alles ist gut gepflegt. Überall gab es Wasseranlagen, im anderen Hotelbereich sogar so groß, dass man mit dem Boot drauf fahren konnte. Die Zimmer waren sehr groß und zumindest in unserem Hotelbereich neu renoviert.

Diese Hotelanlagen haben fast immer Vollpension, was uns mit den Kindern als vorteilhaft erschien. Doch das, in Kombination mit der Größe der Anlage, war der Schwachpunkt. Das Essen war leider nicht gut. Es war nicht verdorben oder unappetitlich. Auch die Auswahl war gigantisch. neben dem Buffet konnte man zwischen mehreren Restaurants wählen, aber es war einfach nicht lecker. Hatte kaum Geschmack und sprach uns schlicht nicht an. Dazu kam diese ungemütlich Bahnhofshallenatmosphäre in den Speiseräumen und Restaurants. Das ist wirklich schade, denn das vermiest einen schon den Aufenthalt. Bei fünf Sternen und den Übernachtungspreisen hatten wir uns deutlich mehr gewünscht. Die Masse machts halt nicht wirklich…

Fazit nach fünf Tagen: es war ok, aber halt nicht super toll. Die Anlage ist weitläufig und gepflegt, der Strand wunderschön, nur das Essen lies zu wünschen übrig. Doch es war gut dann aufbrechen zu können, um das Land ein wenig zu erkunden. Außerdem hatten wir Lust auf Mexico und nicht auf 3.000 Amerikaner in Bikinis ;-)

Sonnenschutz und Schwimmspaß bei Kleinkindern? Geht doch!

Hier kommt mal ein kurzer Zwischenpost, denn während unserer Reise stand das Thema Sonnenschutz immer im Vordergrund. Wir sind ja im deutschen Winter gestartet, waren käseweiss und wollten keinesfalls einen Sonnenbrand riskieren, aber auch nicht vermummt am Pool oder in der Stadt rumlaufen. Die gute Nachricht zuerst: wir hatten nicht einmal Sonnenbrand. Weder auf dem Schiff, noch in Mexico. Da bin ich sehr froh drum, denn wir haben unterwegs schlimm verbrannte Kinder gesehen, die dennoch in der Sonne spielten.

Prio eins war daher immer: morgens gleich eincremen (Sonnencreme hatten wir von zu Hause mitgebracht, für die Kinder LSF 50, für uns LSF 20) und dann raus aus der Sonne, rein in den Schatten.

Aber wir sind keine Fanatiker und haben auch Glück, denn beide Zwerge vertragen Sonne ganz gut und Anton scheint Ronalds Gene mitbekommen zu haben. Er wird einfach schwarz, nur die Haare werden fast weiß.

In der Stadt haben beide meist einen Sonnenhut getragen, Ida saß im beschatteten Kinderwagen. Für Anton hatten wir auch eine Sonnenbrille, die er mehr oder weniger beständig trug.

Am Pool, besonders auf dem Kreuzfahrtschiff oder später dann in Mexico, haben wir Anton vormittags gut eingecremt ohne T-Shirt baden lassen. Über Mittag hat er dann ein Schwimmshirt mit UV Schutz getragen, das auch schnell trocknete. Am späten Nachmittag dann wieder ohne. Dazwischen gabs natürlich jede Menge Pausen im Schatten.

Ida war ja nie so lange im Wasser und wenn, dann hat sie meist nur eine Badehose angehabt und einen Hut getragen. Bei Strandspaziergängen oder beim Spielen im Sand, hatte auch sie ein Badeshirt an. Übrigens: ich bin überhaupt kein Fan von Einweg-Schwimmwindeln. Die Dinger sind teuer, man kann sie kaum ein zweites Mal tragen, weil sie sich auch vollsaugen und wirklich was zurückhalten können sie auch nicht. Wir haben uns deshalb für sog. ‚Bade- oder Aquawindeln‘ entschieden. Das ist ein Badehöschen, das vor allem an den Beinen enger sitzt und nichts raus lässt, was nicht raus soll. Das hat super funktioniert, außerdem trocknen diese Höschen schnell und man kann sie erneut anziehen. Das schont den Geldbeutel, die Umwelt und das Gewicht des Koffers.

Spezielle Badeschuhe hatten wir nicht mit und haben sie auch nicht vermisst. Ganz unnützlich sind sie aber nicht, wenn der Sand heiß wird und Junior sich gerne schnell seines lockeren Schuhwerks erledigt. Oder eben Steine im Wasser/ am Strand sind.

Hier kommen ein paar praktische Bademodenteile für kleine Wasserratten. In den USA kann man das übrigens auch sehr gut bei GAP oder Osh Gosh shoppen, die Preise sind ähnlich wie in Deutschland.

Perfekter Tag: zwei Stadtspaziergänge in Miami Beach die Eltern und Kinder glücklich machen

Eine Stadt zu Fuß zu erkunden ist das beste, was man tun kann – finden wir. Und deshalb ziehen wir in der Regel am Morgen los und laufen und laufen und laufen. Zwei Stadtspaziergänge, die man auch problemlos an einem Tag unter bekommt, haben wir mal für Euch zusammen gestellt. Einmal ein bisschen shoppen mit ungewöhnlicher Aussicht und dann ab ins Grüne bzw. Nasse.
Los gehts in der Lincoln Road Mall, Ecke Washington Ave. Die Lincoln ist ab dort eine Fußgängerzone, gesäumt mit allerlei guten Geschäften. Je nachdem, wie shoppingbereit man ist, kann man allein damit einen Tag verbringen. Da wir mit dem beiden Zwergen wenig Äffin waren, sind wir nur durchgeschlendert, haben hier und dort mal rein geschaut und die plötzliche Ruhe genossen. Sie waren tatsächlich beide im Kinderwagen eingeschlafen! Yeah! Schnell nen Kaffee geholt und stillschweigend weiter. Hach.
Am Ende der Lincoln, Ecke Alton Rd, gibt es ein Parkhaus, vom dessen 7. Etage man einen ganz netten Blick auf Miami Beach hat. Ist ne ganz coole Loaction, architektonisch interessant, befindet sich oberhalb des letzten Parkdecks doch einige Penthouse Wohnungen samt Dachterrasse.

Wer den Shoppingfreuden entsagt, sucht sicher nach einer Gelegenheit für ein Mittagessen. Auf dem Weg nach Süden solltet Ihr bei ‚Big Pink‘ (157 Collins Ave) eine Lunch Break einlegen. In diesem Diner gibt es sie noch, die echte amerikanische Küche mit Burgern, Wraps und Milchshakes. Big ist Programm, denn die Portionen sind riesig. Aber der nette Service bringt auch gerne eine Box zum Take Away und mit den Spielsachen, die man geschenkt bekommt, haben auch die Kleinsten ihren Spaß.

Gut gestärkt gehts zum nächsten Etappenziel: dem Southpoint Park. Irgendwie war dieses grüne Fleckchen eine willkommene Abwechslung zum Strand. Man flaniert am Ausfahrtkanal entlang, den die Kreuzfahrtschiffe nutzen und freut sich über den kühlen Schatten der Bäume.
Es gibt eine (für amerikanische Verhältnisse) schönen Spielplatz samt Wasserspielfläche, die auch müde Erwachsenenfüßen gut tut. Im Imbiss kann man neben dem üblichen Süßkram auch frische Smoothies erstehen.

Letztendlich landet man aber doch wieder am Strand, dem Southpoint Beach, der einem mit diesem hübschen Strandhäuschen begrüßt. Hier ist herrlich wenig los und das Gewummer der Musikanlagen dröhnt nicht bis hier hin. Der kleine Weg führt entlang des Strandes dann wieder auf den Oceandrive, wo man das letzte Etappenziel erreicht: Kilwins, die Eis Manufaktur, sorgt für Abkühlung. Nebenan gibt es auch eine Starbucks für Kaffeedurstige…