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Oman. Statement. Warum diese Welt doch offen und tolerant ist.

Meine Händen zittern, wenn ich das hier schreibe, denn wenn ich die Berichterstattung im Fernsehen über die Anschläge in Paris verfolge macht es mit gleich zwei mal traurig und wütend. Einmal wegen all der Menschen, die ihr Leben lassen mussten, weil sie sich für eine Welt aussprachen, die sehr wohl respektvoll und tolerant ist, und einmal, weil ich an die Herzlichkeit und Offenheit der Muslime denke, die dies ebenso verstehen und die derzeit keiner wahr nimmt. Wir waren herzlich willkommen im Oman. Einem Land, in dem viele Kulturen und Religionen zusammen kommen, das uns offen empfangen hat und in dem es irgendwie nicht so wichtig war wo man herkommt, oder woran man glaubt. Das Lächeln zählt, das stille Nicken in den Gassen der Altstadt, freundliche Hände am Souq, geschenkte weiche Datteln für die Kinder, das extra Suchen der Schildkröten in der Nacht, das Herumblödeln mit anderen Familien am Spielplatz, die Freundlichkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft. Der Stolz auf ein Land und die Freude daran es Fremden zu zeigen. All das ist so viel mehr wert. Paris ist nicht …

Rodeln im Nordschwarzwald. Hänge und Pisten für Schlitten und Co.

 Ok, derzeit siehts nicht so doll mit Schnee da draußen aus, aber wir glauben an den Winter und er wird zurück kommen. Ganz bestimmt! Und Schlitten fahren ist so super. Blöd nur, dass Karlsruhe so flach wie ein Pfannkuchen ist. Außer ein paar künstlichen Hügeln in der Günther Klotz Anlage gibts da nicht viel. Doch wozu haben wir denn den Schwarzwald vor der Tür? Ein paar Kilometer raus aus der Stadt und hoch auf den Berg! Hier kommen schon mal unsere Fundstücke, die wir gerne für einen Tagesausflug empfehlen. Wir sammeln immer noch weitere Rodelhänge, also falls Ihr was habt, immer her damit! Bad Herrenalb am Dobel Sehr breiter Hang mit kleinen Hügeln, der sich vorzüglich zum Rodeln eignet. Sowohl für größere Kinder als auch für kleine genug Platz und unterschiedliche Steigungen. Ein kurzer Lift ist vorhanden, muss aber bezahlt werden und rechnet sich für die Rodelpiste nicht so wirklich, weil am Rand gelegen. Außerdem gibts ne kleine Hütte warmen Getränken, aber leider keine Möglichkeit sich drinnen aufzuwärmen. Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße An einem Seitenhang der Skipiste …

Muskat – Traditionell und modern. Und beides funktioniert super miteinander.

In Muscat begann unsere Reise und hier endete sie auch. Eine faszinierende Stadt, die vieles charakteristisches vereint, das den Oman auszeichnet. Hier treffen Tradition und Moderne aufeinander, aber sie stoßen sich nicht ab. Im Souq einkaufen und feilschen, Holzboote dümpeln neben Kreuzfahrtschiffen, in den Shoppingmalls kann man internationale Markenkleidung erstehen, tolle Restaurants besuchen oder Museen erkunden. Alles möglich. Das alte Muscat hat einen ganz eigenen Charme. Der Sultanspalast mit seinen strahlend weißen Bauten, die im Licht der untergehenden Sonne strahlen – einfach wunderschön! Wie immer in den frühen Abendstunden. Hatte ich das schon erwähnt…? :-) Zum Sonnenuntergang strömen dann auch alle in die Stadt und in den Souq. An der Promenade wird flaniert und an den Ständen gefeilscht. Die Sache mit dem Souq hat uns auch hier wieder ereilt. Ok, er war schon mal geöffnet und er war recht authentisch, aber unsere persönliche Souq-Benchmark ist nun mal Fes in Marokko. Das nenne ich Souq und der hat uns völlig weg gekickt. Alle anderen ähnelten sich nun irgendwie, waren nett zum Durchlaufen, aber das wars dann auch schon. …

Der weiße Schwarzwald – Schneetage und Rodelfreuden zwischen den Jahren

Spontane Ideen sind meist die besten. Vielleicht buchen wir deshalb unsere Reise immer recht kurzfristig? Diesmal waren aber nicht wir der Auslöser für einen spontanen zwei Tages Trip, sondern Kerstin, die mir am 28.12. schrieb, dass sie mit Mann und Kindern für zwei Tage an den Mummelsee (Ihr erinnert Euch an den Ausflug im Frühjahr?) fahren wolle. Schließlich schneit es ja gerade heftig und das wäre ja was. Ja eben, es schneit! Also warum kommen wir nicht einfach mit? Eben, es gab keinen Grund und so packten wir morgens unsere Sachen bei der Oma in Hessen ein, fuhren nach Hause, packten um, aßen Nudeln und fuhren weiter in die nahen Berge. Es war ein Traum! Seit meiner Zeit in Freiburg liebe ich den verschneiten Schwarzwald. Ehrlich, in Kanada sehen die Bäume auch nicht schöner aus. Als hätte man sie von oben, unten und allen Seiten mit Schnee besprüht. Die Tannen biegen sich unter der Last und weiche, schaumige Häubchen überdecken Steine und Baumstumpfe. Augenurlaub ist das. Ich glaube ja, dass ne Schneelandschaft bei Sonne mehr …

Traditionelle Architektur im Oman. Das Fort in Bahla und Jabreen Castle

Es waren die Fotos von braunen Lehmbauten vor blauem Himmel, die mir ab der ersten Seite im Reiseführer in Erinnerung geblieben sind. Meine persönliche Assoziation mit dem Oman, der erste, prägende Eindruck. Die wollte ich sehen, ebenso wie die Wadis, auf die wir bei der weiteren Recherche gestoßen sind. Von Nizwa, ca. zwei Autostunden von Muscat im Landesinneren gelegen, haben wir nicht nur den Ausflug auf das Saiq-Palteau unternommen, sondern uns auch die massive Festung von Bahla und Jabreen Castle angeschaut. Traditionell verwendete man im Oman natürliche Baumaterialien. Holz und Bruchsteine für das Konstrukt und die Mauern, Lehm mit Stroh vermischt als Putz. In den heißen Sommern konnten die Wände mit Wasser bestäubt werden, was nicht nur den Staub minimierte, sondern auch einen kühlenden Effekt hatte. Aber der Lehm hatte auch einen Nachteil: Wind und Regen setzten ihm kräftig zu und so musste eigentlich immer irgendwo etwas ausgebessert werden. Gebäude verfielen schnell, wenn sie nicht ständig in Schuss gehalten wurde. Diesem Schicksal erlagen auch einige der Forts im Land, bevor die Regierung Ende der 70er ein Restaurierungsprogramm …

Heimatliebe zu Weihnachten: Christbaumschlagen und der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Nach unserer Rückkehr aus dem Oman blieb uns ja eigentlich nur ein Adventswochenende, an dem wir alles gaben, um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten geht das mit einer kleinen Tradition, oder? Seit wir in Karlsruhe wohnen schlagen wir unseren Weihnachtsbaum nämlich selbst. Mit guten Freunden fahren wir am dritten oder vierten Adventssonntag nach Durchbach in den Schwarzwald, um auf dem Springbauer Hof unseren Baum zu schlagen. Auch wenn es meist matschig und zu warm ist, wir waren aber auch schon einmal dort waren als Schnee gelegen hat, versetzt mich dieser Ausflug in eine dramatische Weihnachtsstimmung. Fachmännisch wird der Baum auf den Feldern ausgesucht. Dieser, oder der? Zu groß, zu buschig, zu schmal? Nein, der da drüben ist es, den mein ich!  Mensch, siehst Du den nicht? Ja! Und jetzt kräftig sägen! Mann und Sohn steigen dann mit der Säge durch den Matsch nach oben, um ihn zu fällen und sind so stolz, wie echte Kerle es nur sein können, wenn sie einen Baum (!!) in der Hand halten. Ist das Schätzchen dann im …

Sommerfrische im Dezember – Mit dem 4WD auf dem Saiq Plateau im Oman

Der Begriff ‚Sommerfrische‘ wirkt im Dezember im Oman irgendwie schräg. Es war nämlich wirklich frisch, als wir oben auf dem Saiq Plateau aus dem Auto ausgestiegen sind. Über 2.000 Meter über dem Meer wehte uns tatsächlich ein kühler Wind mit 14 Grad um die Nase. Huch, sehr ungewohnt. Der Winter im Oman ist unglaublich herrlich, Temperaturen knapp unter 30 Grad, trockene Luft und ein strahlend blauer Himmel. Im Gegensatz zum äußerst heißen Sommer eine sehr angenehme Jahreszeit, in der die Omanis keine Erfrischung in den Bergen suchen. Das Plateau darf nur mit Allradantrieb befahren werden, weshalb wir unseren PS-lahmen Nissan Sunny für einen Tag gegen einen Landcruiser eingetauscht haben. Zu Beginn der Auffahrtsstraße in Birkat Al Mouz stehen mehrere Autovermietungen zur Verfügung, die genau auf diese Tagesausflügler ausgerichtet sind. Der Mietpreis pro Tag liegt bei ca. 80 Euro. Eine Polizeistation kontrolliert die Fahrtauglichkeit der Autos und dann gehts los. Hoch hinaus und das auch richtig steil. Entgegen unserer Erwartungen (Allrad und so) waren alle Straße auch hier super ausgebaut und asphaltiert. Und dennoch ist der Vierradantrieb nötig, denn einige …

Dieser verflixte Souq. Ein Tag in Nizwa und das erste Fort.

Man kann uns ja nicht vorwerfen, dass wir es nicht versucht haben. Immer wieder lesen wir von den schönen, ursprünglichen Souqs mit ihren Waren aller Art. Mit Obst und Früchten, Tontöpfen, Silberschmuck und Elektrokram. Alles, was der moderne Omani eben so braucht. Groß angepriesen werden sie im Reiseführer und wir haben es schon mehrfach versucht durch einen zu bummeln. Aber wir schaffen es einfach nicht. Morgens um halb zehn waren wir in Nizwa. Dort soll der Souq sehr schön sein. Das Gebäude ist es allemal, denn die ursprüngliche Blechhalle wurde durch einen historisch anmutenden Bau ersetzt. Darin kleine Läden mit – und genau das ist das Problem – geschlossenen Toren. Zu. Am Vormittag. Unter der Woche. Hm. Wenn das das einzige Mal gewesen wäre… aber das ist uns in der Tat noch häufiger passiert. Und auch abends war nicht gerade der Bär los im Basar. Nur die Touristände drumherum hatten geöffnet, was uns eher abschreckte. Wir nahmen mit Fassung: Zeit genug durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und das Fort zu erkunden. Das ist …

Verreisen mit Kleinkindern. Warum gerade das so einfach ist.

Wir sind noch einige Tage unterwegs und schon erreichen mit einige Mails von Eltern, die sich fragen, wie wir das denn so machen, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Hm. Was machen? Interessant ist da vor allem die Perspektive, die macht einen nämlich total locker. Anders herum betrachtet: was ist am Unterwegssein mit Kindern so schlimm? Oder gar am Ziel? Wir haben ein Mantra, der uns bei der Reiseplanung immer hilft: Ostsee oder Indischer Ozean? Das ist den Kindern doch egal. Aber der Indische Ozean ist wärmer. Was ich damit sagen will: für Kindern spielt es doch fast keine Rolle, wo sie sich aufhalten. Da ist München so fremd wie Muscat. Je jünger, desto einfacher ist es. Man reist ja auch nur in Länder, in denen es auch Kinder gibt. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ich will es nicht runter spielen und auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn klar überlegen auch wir bei der Wahl des Ziels gründlich, ob es ernsthafte gesundheitliche oder sicherheitstechnische Risiken gibt. Malaria oder politische Unruhen? No, thanks! Und je älter die …

Die Küstenstadt Sur und ein Hauch von Wüste. Plus eine einzige Schildkröte, der Rest streikte.

Sur liegt gut zwei Autostunden südlich von Muscat entfernt. Wir haben sie als Stop unserer Reise ausgewählt, weil wir die Geschichte mit den Dhaus, den historischen Holzschiffen, ganz interessant fanden und weil wir gerne mal Wasserschildkröten am Strand beobachten wollten, die beim nahegelegenen Ras Al Jinz heimisch ihre Eier ablegen. Als Stadt ist Sur jetzt nicht soo spannend, aber dennoch waren überrascht, wie wohl wir uns gefühlt haben. Die Corniche entlang der Lagune hat Potenzial, wird derzeit aber erst Abends von der hiesigen Jungend genutzt. Tagsüber liegt sie verlassen da, höchstens ein paar Männer sitzen im Schatten der Pavillons und trinken Kaffee.            Wir sind umhergestreunt und haben uns auch die kleine Ausstellung mit historischen Dhaus, den traditionellen Holzbooten angeschaut. Viel spannender war es allerdings in einer der übrig gebliebenen Werften vorbei zu schauen. Diese befinden sich nämlich nicht in einer Halle, sondern einfach direkt am Strand. Dort liegen sowohl alte, langsam verrottende Boote, als auch halb fertige, die gerade gebaut werden. Nach traditioneller Bauweise – immer noch. Kein Nagel wird verwendet, alles ist Handarbeit und …