Man kann uns ja nicht vorwerfen, dass wir es nicht versucht haben. Immer wieder lesen wir von den schönen, ursprünglichen Souqs mit ihren Waren aller Art. Mit Obst und Früchten, Tontöpfen, Silberschmuck und Elektrokram. Alles, was der moderne Omani eben so braucht. Groß angepriesen werden sie im Reiseführer und wir haben es schon mehrfach versucht durch einen zu bummeln. Aber wir schaffen es einfach nicht.
Morgens um halb zehn waren wir in Nizwa. Dort soll der Souq sehr schön sein. Das Gebäude ist es allemal, denn die ursprüngliche Blechhalle wurde durch einen historisch anmutenden Bau ersetzt. Darin kleine Läden mit – und genau das ist das Problem – geschlossenen Toren. Zu. Am Vormittag. Unter der Woche. Hm.
Wenn das das einzige Mal gewesen wäre… aber das ist uns in der Tat noch häufiger passiert. Und auch abends war nicht gerade der Bär los im Basar. Nur die Touristände drumherum hatten geöffnet, was uns eher abschreckte.
Wir nahmen mit Fassung: Zeit genug durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und das Fort zu erkunden. Das ist nämlich wunderbar restauriert worden und vermittelt einen tollen Eindruck seiner ehemaligen Pracht.
Forts gibt es ziemlich viele im Oman, wir haben uns auf drei beschränkt. Das in Nizwa, das sehr große in Bahla und eins, das eigentlich gar kein richtiges es, nämlich der Palast Jabrin. Das Fort von Nizza ist wirklich Orient pur. Uns allen, Anton ganz besonders, hat es viel Spaß gemacht es zu entdecken und auch die kleine Ausstellung in den Innenräumen ist sehr schön gemacht. Anton war von den ‚Murder Spots‘ beeindruckt, durch die im Kampf denen heißer Dattelsaft auf Eindringlinge des Turms geschüttet wurde. Das bleibt natürlich hängen :-)
In der Innenstadt von Nizwa kann man noch gut die historische Lehmbauweise beobachten. Einige neue Betonhäuser stehen zwar dazwischen, aber viele alte Wohngebäude sind noch zu sehen. Ich bin völlig vernarrt in diese Durchgänge mit Spitzbogen, die man überall findet. So schön!
Und dann haben wir am Abend doch noch einen Hauch des echten Souqs mitbekommen. Gegen fünf eröffnete der Fischmarkt und die Atmosphäre auf diesem kleinen Platz war wirklich echt und toll. Die Kids waren von all den Fischen wirklich beeindruckt. So ein 15 Kilo Tunfisch macht ja auch was her!
Freitags findet der bekannte Viehmarkt in Nizza statt. Eine Attraktion, die wir eigentlich unbedingt erleben wollten. Nach ein paar Gesprächen mit anderen Reisenden haben wir uns dann doch dagegen entschieden. Richtig interessant sei es nämlich wirklich nur in den ganz frühen Morgenstunden. Ein liebes Paar aus Holland, das wir mehrfach wiedergetroffen haben, war um sieben Uhr dort und war begeistert. Da diese Uhrzeit uns aber schlicht zu anstrengend war, haben wir uns für eine Tour auf das Saiq Plateau entschieden. Der Bericht folgt.