Spontane Ideen sind meist die besten. Vielleicht buchen wir deshalb unsere Reise immer recht kurzfristig? Diesmal waren aber nicht wir der Auslöser für einen spontanen zwei Tages Trip, sondern Kerstin, die mir am 28.12. schrieb, dass sie mit Mann und Kindern für zwei Tage an den Mummelsee (Ihr erinnert Euch an den Ausflug im Frühjahr?) fahren wolle. Schließlich schneit es ja gerade heftig und das wäre ja was. Ja eben, es schneit! Also warum kommen wir nicht einfach mit? Eben, es gab keinen Grund und so packten wir morgens unsere Sachen bei der Oma in Hessen ein, fuhren nach Hause, packten um, aßen Nudeln und fuhren weiter in die nahen Berge.
Es war ein Traum! Seit meiner Zeit in Freiburg liebe ich den verschneiten Schwarzwald. Ehrlich, in Kanada sehen die Bäume auch nicht schöner aus. Als hätte man sie von oben, unten und allen Seiten mit Schnee besprüht. Die Tannen biegen sich unter der Last und weiche, schaumige Häubchen überdecken Steine und Baumstumpfe. Augenurlaub ist das. Ich glaube ja, dass ne Schneelandschaft bei Sonne mehr Erholungswert auslöst, als ein Sandstrand mit Palmen. Oder zumindest genauso viel. Falls die Hirnforschung das mal analysieren möchte, ich biete mich gerne als Proband an!
Wir fuhren also durch Bühlertal zum Mehliskopf, an dem man sehr nett ein paar Abfahrten auf ein oder zwei Brettern nehmen kann. Auf dem Weg dorthin hielten wir am Wiedenfelsen. Dort gibt es nämlich eine ganz entzückende Kunsteisbahn, auf der ich zu gerne ein paar elegante Kurven gedreht hätte. Leider hatten wir Anton vollends auf Rodeln programmiert, weshalb wir an diesem Nachmittag unbedingt auch noch einen Hang brauchten. Den gab es dort nicht, dafür aber eben nen schönen Spaziergang und diese süße Eisbahn mit Ausblick.
Ein paar rasante Abfahrten auf dem Schlitten haben wir dann noch am Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße unternommen. Aber es wurde schnell kalt, auf minus 10 Grad sollten die Temperaturen in der Nacht noch sinken… Daher schnell ins Auto und ein paar Kilometer weiter ins Berghotel Mummelsee gefahren, um in der Sauna richtig schön aufzutauen.
Bisher kannten wir nur das Restaurant, aber das Hotel ist ebenso empfehlenswert. Die Zimmer sind geräumig und schön eingerichtet, die Sauna hat nen atemberaubenden Blick ins Tal und in den Betten haben wir wunderbar geschlafen. Und am nächsten Morgen? Krasser Winter! Dicke Flocken, alles weiß und super kalt. Nach nem gemütlichen Frühstück haben wir dann die Kids eingepackt und sind ne Runde um den See gestapft. Wie schön die doch alle laufen, wenn die nen Schlitten hinter sich her ziehen…
Danke meine Liebe für diese grandiose Idee! Die spontanen Sachen sind doch die besten, oder? Das machen wir auch weiterhin so!
Die Posts hier springen gerade nur so zwischen Sommer im Oman und Winter in Deutschland, aber das geht alles. Liegen ja nur sechs Stunden dazwischen, oder? Macht Euch also schon mal auf die Wärme gefasst, es geht nach Muscat!
Es waren die Fotos von braunen Lehmbauten vor blauem Himmel, die mir ab der ersten Seite im Reiseführer in Erinnerung geblieben sind. Meine persönliche Assoziation mit dem Oman, der erste, prägende Eindruck. Die wollte ich sehen, ebenso wie die Wadis, auf die wir bei der weiteren Recherche gestoßen sind.
Von Nizwa, ca. zwei Autostunden von Muscat im Landesinneren gelegen, haben wir nicht nur den Ausflug auf das Saiq-Palteau unternommen, sondern uns auch die massive Festung von Bahla und Jabreen Castle angeschaut. Traditionell verwendete man im Oman natürliche Baumaterialien. Holz und Bruchsteine für das Konstrukt und die Mauern, Lehm mit Stroh vermischt als Putz. In den heißen Sommern konnten die Wände mit Wasser bestäubt werden, was nicht nur den Staub minimierte, sondern auch einen kühlenden Effekt hatte.
Aber der Lehm hatte auch einen Nachteil: Wind und Regen setzten ihm kräftig zu und so musste eigentlich immer irgendwo etwas ausgebessert werden. Gebäude verfielen schnell, wenn sie nicht ständig in Schuss gehalten wurde.
Diesem Schicksal erlagen auch einige der Forts im Land, bevor die Regierung Ende der 70er ein Restaurierungsprogramm beschloss und begann die alten Bauten zu erhalten und mit der traditionellen Bauweise wieder aufzubauen. Am Fort von Bahla hat man erstmalig mit der alten, neuen Lehmbauweise gearbeitet und die Erkenntnisse dann an anderen Bauwerken ausgebaut.
Reisetipp: Vor dem südlichen Stadteingang in Bahla gibt es einen kleinen Berg mit einem Telefonmasten. Man kann dort auch mit einem normalen Auto hoch fahren und hat einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit ihren Palmen und das Fort.
Keine Wehrfestung im ursprünglichen Sinne, sondern ein Wohnschloss (erbaut 1670) ist Jabrin/Jabreen Castle. Das Schloss liegt etwa fünf Kilometer von Baal entfernt und wurde ursprünglich als Wohnsitz von Sultan bin Saif al-Ya’arubi genutzt.
Es ist ein Schmuckstückchen der eleganten orientalischen Architektur und gefiel uns unheimlich gut. Drumherum der Palmenhain, drinnen ein kühler Patio und viele Räume, die teils noch möbliert sind. Hier bekommt man einen Einblick in die omanische Lebensweise eines Sultans vor vierhundert Jahren.
Ein Wasserkanal Falaj zieht sich direkt durch das Gebäude, an mehreren Brunnen konnten die Bewohner sich versorgen. Es gibt einen Lagerraum für Datteln, der ungefähr so groß ist wie unser gesamter Keller :-) Ganz interessant, denn die Früchte wurden so gelagert, dass der austretende Saft abfließen und in Tongefäßen aufgefangen werden konnte. Er wurde zum Kochen genutzt, oder stark erhitzt und auf eindringende Feinde gegossen. Was Anton mächtig beeindruckt hat…
Der Eintritt ist, wie überall im Oman, sehr gering. Bei unserem Besuch gab es vor Ort keine Verpflegungsmöglichkeiten, Wasser und ne Kleinigkeit zu Essen sollten daher besser mitgebracht werden. Nach gut eineinhalb Stunden hat man das Schloss aber auch besichtigt und an der Einfahrtsstraße nach Baal gibt es mehrere einfache Restaurants oder Coffee-Shops.
Kindertipp: Burgen besichtigen gehen bei Anton immer. Wir schmücken den Besuch mit zahlreichen Geschichten und Erklärungen zu den Bewohnern der damaligen Zeit. Es gibt auch immer wieder ne Treppe oder ne Mauer zum Hochklettern und ne Stufe zum Runterspringen. Kombiniert mit Knabbernden aus der Tasche und der Aussicht, dass wir nach der Besichtigung noch ne Runde in den Pool hüpfen können, minimierte den Nölfaktor stark :-)
Nach unserer Rückkehr aus dem Oman blieb uns ja eigentlich nur ein Adventswochenende, an dem wir alles gaben, um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten geht das mit einer kleinen Tradition, oder? Seit wir in Karlsruhe wohnen schlagen wir unseren Weihnachtsbaum nämlich selbst. Mit guten Freunden fahren wir am dritten oder vierten Adventssonntag nach Durchbach in den Schwarzwald, um auf dem Springbauer Hof unseren Baum zu schlagen.
Auch wenn es meist matschig und zu warm ist, wir waren aber auch schon einmal dort waren als Schnee gelegen hat, versetzt mich dieser Ausflug in eine dramatische Weihnachtsstimmung. Fachmännisch wird der Baum auf den Feldern ausgesucht. Dieser, oder der? Zu groß, zu buschig, zu schmal? Nein, der da drüben ist es, den mein ich! Mensch, siehst Du den nicht? Ja! Und jetzt kräftig sägen! Mann und Sohn steigen dann mit der Säge durch den Matsch nach oben, um ihn zu fällen und sind so stolz, wie echte Kerle es nur sein können, wenn sie einen Baum (!!) in der Hand halten.
Ist das Schätzchen dann im Auto verstaut, gibts in der warmen Stube erst mal Flammkuchen und Würstchen mit frischem Bauernbrot aus dem Holzofen. Dazu ein Glühmost oder Kinderpunsch. Oder eine heiße Pflaume mit Sahne, wie die Mamas in diesem Jahr erstmalig probierten und feststellten, dass dies eine ziemlich hochprozentige Sache war…
Am Lagerfeuer können die Kids dann noch ne Wurst grillen und der zweite Glühmost wird dankend angenommen. Da fallen einem die Weihnachtslieder doch noch mal so schnell ein.
Gestern haben wir diesen Ausflug erst gemacht und ihn diesmal auch um ne weitere Attraktion bereichert: den Weihnachtsmarkt in der Ravenna Schlucht bei Freiburg. Ist ein Stückchen zu fahren von Karlsruhe aus, lohnt sich aber. Unter dem alten Viadukt befindet sich nämlich ein hübscher Weihnachtsmarkt, der bei Schnee sicher noch traumhafter aussehen würde. Das Ambiente hat halt schon was…
Vom Angebot her unterscheidet er sich nicht so sehr von anderen Weihnachtsmärkten in der Region. Es gibt viel Handwerk zu sehen und Schwarzwälder Spezialitäten zu kaufen. Offene Feuerstellen laden zum Verweilen ein.
Reist man mit dem Auto an, muss man allerdings frühzeitig, und dies bedeutet am besten schon Ende Oktober, ein Ticket für den Parkplatz reservieren. Die sind nämlich ziemlich begrenzt. Ansonsten kann man auch mit einem Busshuttle von Himmelreich aus hin fahren. Es gibt dann feste Zeitslots, in denen man den Markt besuchen kann. Wir waren von 16.00-19.00 Uhr dort und haben festgestellt, dass es schon sehr voll war. Eigentlich schade, denn wir hatten uns ne heimelige Atmosphäre erhofft. Vielleicht wäre es früher am Tag besser gewesen.
Dieser Post reiht sich in die Aktion „Heimatliebe“ein, die Anni von Pötit ins Leben gerufen hat. Ich werde über die Feiertage mal die restlichen Bilder aus dem Oman fertig machen und Euch zeigen. Da gibts nämlich noch einiges, das uns wirklich sehr gefallen hat.
Habt frohe Weihnachten und genießt die stillen Momenten mit Euren Lieben!
Bis im nächsten Jahr!
Der Begriff ‚Sommerfrische‘ wirkt im Dezember im Oman irgendwie schräg. Es war nämlich wirklich frisch, als wir oben auf dem Saiq Plateau aus dem Auto ausgestiegen sind. Über 2.000 Meter über dem Meer wehte uns tatsächlich ein kühler Wind mit 14 Grad um die Nase. Huch, sehr ungewohnt. Der Winter im Oman ist unglaublich herrlich, Temperaturen knapp unter 30 Grad, trockene Luft und ein strahlend blauer Himmel. Im Gegensatz zum äußerst heißen Sommer eine sehr angenehme Jahreszeit, in der die Omanis keine Erfrischung in den Bergen suchen.
Das Plateau darf nur mit Allradantrieb befahren werden, weshalb wir unseren PS-lahmen Nissan Sunny für einen Tag gegen einen Landcruiser eingetauscht haben. Zu Beginn der Auffahrtsstraße in Birkat Al Mouz stehen mehrere Autovermietungen zur Verfügung, die genau auf diese Tagesausflügler ausgerichtet sind. Der Mietpreis pro Tag liegt bei ca. 80 Euro. Eine Polizeistation kontrolliert die Fahrtauglichkeit der Autos und dann gehts los. Hoch hinaus und das auch richtig steil.
Entgegen unserer Erwartungen (Allrad und so) waren alle Straße auch hier super ausgebaut und asphaltiert. Und dennoch ist der Vierradantrieb nötig, denn einige Straßen, besonders die, die in die am Hang klebenden Dörfer führen sind so steil, dass man beim nach oben fahren die Straße nicht sehen kann. Ca. 25% Gefälle schätzte der Bauingenieur Mann.
Doch jede Kurve lohnt sich. Immer wieder staunen wir über die atemberaubenden Ausblicke, die sich uns bieten. Teils fallen die Stellwände viele hundert meter tief ab, teils wirken sie wie ein gigantischer Schotterhaufen. Rumreisen mit dem Landcruiser macht ganz schön Spaß hier!
Die kleine Wanderung ins Wadi Dani Habib hat uns ganz gut gefallen. Über einige Stufen gehts runter ins Wadi und über ein Feld mit großen Steinen erreicht man das verlassene Bergdorf im Hadschar-Gebirge. Leider versperrten eingestürzte Gebäude den Hauptweg im Dorf, so dass ein ein ausgiebiges Anschauen nicht möglich war. Aber diese Lage ist irgendwie faszinierend. Man fühlt sich fast ein bisschen wir ein Forscher, der unentdeckte Welten erkundet.
Im Sommer ist hier oben richtig was los. Wenn die Hitze das Land lähmt erfreut man sich an kühleren Temperaturen auf dem Hochplateau. Herrliche Rosensträucher werden auf den steilen Terrassen angebaut aus deren Blüten dann das kostbare Rosenwasser gewonnen wird. Was für eine Pracht muss das im Frühling sein.
Wir haben diese Tour von Nizwa aus gemacht, was auch gut an einem Tag zu ‚erfahren‘ war. Mittlerweile gibt es auch mehrere Hotels auf dem Plateau, ein neues war gerade im Bau. Bleibt zu hoffen, dass der Tourismus hier genauso sanft und professionell gefördert wird wie im restlichen Land.
Man kann uns ja nicht vorwerfen, dass wir es nicht versucht haben. Immer wieder lesen wir von den schönen, ursprünglichen Souqs mit ihren Waren aller Art. Mit Obst und Früchten, Tontöpfen, Silberschmuck und Elektrokram. Alles, was der moderne Omani eben so braucht. Groß angepriesen werden sie im Reiseführer und wir haben es schon mehrfach versucht durch einen zu bummeln. Aber wir schaffen es einfach nicht.
Morgens um halb zehn waren wir in Nizwa. Dort soll der Souq sehr schön sein. Das Gebäude ist es allemal, denn die ursprüngliche Blechhalle wurde durch einen historisch anmutenden Bau ersetzt. Darin kleine Läden mit – und genau das ist das Problem – geschlossenen Toren. Zu. Am Vormittag. Unter der Woche. Hm.
Wenn das das einzige Mal gewesen wäre… aber das ist uns in der Tat noch häufiger passiert. Und auch abends war nicht gerade der Bär los im Basar. Nur die Touristände drumherum hatten geöffnet, was uns eher abschreckte.
Wir nahmen mit Fassung: Zeit genug durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und das Fort zu erkunden. Das ist nämlich wunderbar restauriert worden und vermittelt einen tollen Eindruck seiner ehemaligen Pracht.
Forts gibt es ziemlich viele im Oman, wir haben uns auf drei beschränkt. Das in Nizwa, das sehr große in Bahla und eins, das eigentlich gar kein richtiges es, nämlich der Palast Jabrin. Das Fort von Nizza ist wirklich Orient pur. Uns allen, Anton ganz besonders, hat es viel Spaß gemacht es zu entdecken und auch die kleine Ausstellung in den Innenräumen ist sehr schön gemacht. Anton war von den ‚Murder Spots‘ beeindruckt, durch die im Kampf denen heißer Dattelsaft auf Eindringlinge des Turms geschüttet wurde. Das bleibt natürlich hängen :-)
In der Innenstadt von Nizwa kann man noch gut die historische Lehmbauweise beobachten. Einige neue Betonhäuser stehen zwar dazwischen, aber viele alte Wohngebäude sind noch zu sehen. Ich bin völlig vernarrt in diese Durchgänge mit Spitzbogen, die man überall findet. So schön!
Und dann haben wir am Abend doch noch einen Hauch des echten Souqs mitbekommen. Gegen fünf eröffnete der Fischmarkt und die Atmosphäre auf diesem kleinen Platz war wirklich echt und toll. Die Kids waren von all den Fischen wirklich beeindruckt. So ein 15 Kilo Tunfisch macht ja auch was her!
Freitags findet der bekannte Viehmarkt in Nizza statt. Eine Attraktion, die wir eigentlich unbedingt erleben wollten. Nach ein paar Gesprächen mit anderen Reisenden haben wir uns dann doch dagegen entschieden. Richtig interessant sei es nämlich wirklich nur in den ganz frühen Morgenstunden. Ein liebes Paar aus Holland, das wir mehrfach wiedergetroffen haben, war um sieben Uhr dort und war begeistert. Da diese Uhrzeit uns aber schlicht zu anstrengend war, haben wir uns für eine Tour auf das Saiq Plateau entschieden. Der Bericht folgt.
Wir sind noch einige Tage unterwegs und schon erreichen mit einige Mails von Eltern, die sich fragen, wie wir das denn so machen, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Hm. Was machen? Interessant ist da vor allem die Perspektive, die macht einen nämlich total locker.
Anders herum betrachtet: was ist am Unterwegssein mit Kindern so schlimm? Oder gar am Ziel? Wir haben ein Mantra, der uns bei der Reiseplanung immer hilft:
Ostsee oder Indischer Ozean?
Das ist den Kindern doch egal.
Aber der Indische Ozean ist wärmer.
Was ich damit sagen will: für Kindern spielt es doch fast keine Rolle, wo sie sich aufhalten. Da ist München so fremd wie Muscat. Je jünger, desto einfacher ist es. Man reist ja auch nur in Länder, in denen es auch Kinder gibt. Könnt Ihr Euch das vorstellen?
Ich will es nicht runter spielen und auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn klar überlegen auch wir bei der Wahl des Ziels gründlich, ob es ernsthafte gesundheitliche oder sicherheitstechnische Risiken gibt. Malaria oder politische Unruhen? No, thanks!
Und je älter die Kinder werden, desto mehr stimmen wir das Reiseziel und den Ablauf der Reise auf sie ab. Sightseeing ja, aber auch Tage am Pool und Strand müssen sein.
Hier einige Tipps, die dem ein oder anderem beim Mutmachen mit Kleinkindern zu reisen vielleicht helfen.
Off Season!
Ihr seid nicht an Ferien gebunden! Wie schnell sind die ersten sechs Jahre um und dann steht Ihr da und schlackert mit den Ohren, wenn Ihr in der Hauptsaison den Zeh ins warme Meer halten wollt. Die Preise verdreifachen sich! Dafür, dass man dort garantiert nicht alleine ist… Schlimm ist das. Auch wir haben Angst davor.
King Size Bed
Wir buchen immer nur ein Doppelzimmer mit großem Doppelbett. Anton schläft zwischen uns, Ida im Babybett, das nahezu alle Hotels kostenlos zur Verfügung stellen. Das spart ne Menge Geld und außerdem fühlen sich die Kids natürlich pudelwohl dabei. Erstaunlicher Weise ist es auch kein Problem das zu Hause wieder umzustellen, da schläft nämlich jeder in seinem eignen Bett.
Flüge & Airline Specials
Schon mehrfach sind wir in den Genuss von Specials der Airlines gekommen. Wenn man den Markt ein bisschen beobachtet, beispielsweise ein Jahr zuvor einfach mal schaut wann sich die Preise wie verändern, ist es gar nicht so schwer günstige Flüge zu bekommen. Kinder unter zwei Jahren fliegen eh fast gratis mit.
Essen & Eintritte
Auch hier gilt, je älter die Kinder werden, desto teurer wird’s. Egal ob Freizeitpark oder Museum, die Jüngsten kommen umsonst rein und essen am Tisch einfach mit. Oder sind mit nem Gläschen und ner zermatschten Banane durchaus zufrieden. Ältere Kinder essen im Ausland meist kostenlos am Buffet oder bekommen extra Kinderportionen. Nudeln mit Soße gibts überall. Pommes auch. Und an Vitaminmangel stirbt man so schnell auch nicht.
Tagesablauf
Ach, wie war es noch einfach, als es nur um Schlafens- und Essenszeiten ging. Ich muss immer grinsen, wenn jemand sagt, dass ein Baby Dein Leben komplett verändert. Die Natur hat es schon clever eingerichtet, dass man nicht gleich nen wortgewandten Vierjährigen vor die Nase gesetzt bekommt, der Ansprüche hat und die auch ziemlich schlau begründet. Mehr mag ich dazu gar nicht sagen…
It’s all about the rhythm
Ich bin eher das Modell gut strukturierte Mama. Mein Zeitgefühl geht meist auf die Minute auf, ich weiß wie lange es dauert bis alle fertig sind, ich bin ein Multitasking Nerd, jeder Gang im Haus ist mit etwas praktischem Verbunden, und zwischen dem Spielen mit den Kids mach ich den Haushalt. Mein größtes Tagesziel ist es, dass beide um 19.30 Uhr schlafen – wenn wir zu Hause sind. Dann beginnt nämlich meine zweite Arbeitsschicht.
Und unterwegs? Nun, da brauch ich drei, vier Tage um das alles hinter mit zu lassen. Um zu akzeptieren, dass die Kids erst mal ne viertel Stunde auf dem Bett rumhüpfen, bevor sie schlafen gehen. Und dass das dann auch erst gegen 21 Uhr sind wird. Und dass wir eher essen, wenn wir Hunger haben und Ida ihren Mittagsschlaf macht, wenn sie einfach total kaputt ist. Es ist ok loszulassen und die Kinder kapieren schnell, dass es im Urlaub anders ist und sein darf als zu Hause. Das gilt für große und kleine Mitreisende und entspannt Muttis ungemein.
Super Tipps. Und jetzt? Meine machen das nicht mit.
Ja, schreit nur, dass wir auch einfach Glück haben, dass unsere in fremden Betten genauso gut schlafen wie zu Hause und auch überall satt werden. Haben wir auch. Warum weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass wir viel mit unseren Kindern drüber sprechen, was wir vorhaben. Was wir in diesem Land alles entdecken wollen. Über Seefahrer und Piraten über Strände voll Muscheln. Über ganz alte Städte mit lieben Menschen, über ganz anders gebaute Häuser, darüber wie Segelboote funktionieren, wie die Tinte in den Tintenfisch kommt und warum der A380 zwei Etagen hat und der Jumbo nur ne halbe zweite.
Es spielt keine Rolle, wie alt sie sind. Auch kleine Kinder hören gerne zu, wenn man mit ihnen spricht und sie verstehen, wenn Mama und Papa ihnen die Welt erklären. Sie begreifen Begeisterung, sie lachen zurück, wenn jemand sie anlächelt und Mama sagt, dass das ok ist. Sie probieren neues Essen, sind offen für andere Umgebungen und sie lernen, dass es Spaß macht neues zu entdecken. Sie spielen lieber mit Steinchen am Straßenrand als mit mitgebrachten Autos, malen in den Sand und ganz wichtig: sie bleiben neugierig und werden mutig.
Ganz ehrlich: Ostsee oder Indischer Ozean – das Ziel spielt keine Rolle.
Kinder sind doch täglich Reisen! Ihr ganzes Leben besteht doch täglich aus neu gelerntem, neu entdecktem. Sie haben noch keine Scheu, keine Vorurteile oder Ängste!
Wichtig ist einzig und allein, dass man als Eltern locker und relaxed ran geht, Prinzipien und Regeln auch mal aufweicht, aber viel Rückendeckung gibt all das Neue zu entdecken. Die Kuschelnde vor dem Aufstehen im Hotelbett ist Pflichtprogramm bei uns!
Ganz wichtig: Auch als Eltern muss man sich wohl fühlen. Was nutzt das kinderfreundlichste Hotel, wenn man nicht noch 25 andere rumlärmende Kids um sich herum haben will? Warum sollte man keine Länder auswählen, die man selber einfach sehen möchte. Deshalb suchen wir die Ziele aus, die Ihr hier findet. Von der Provence bis nach Neuseeland oder in den Oman.
Ich hoffe, dass der ein oder andere einfach mal denkt: stimmt eigentlich, wo ist das Problem ne Fernreise mit Babys oder Kleinkindern zu machen. Glaubt mir, wenn Ihr als Paar schon gerne gereist seid, ist es einfach nur schön diese Erfahrungen an Eure Kinder weiter zu gehen.
Sur liegt gut zwei Autostunden südlich von Muscat entfernt. Wir haben sie als Stop unserer Reise ausgewählt, weil wir die Geschichte mit den Dhaus, den historischen Holzschiffen, ganz interessant fanden und weil wir gerne mal Wasserschildkröten am Strand beobachten wollten, die beim nahegelegenen Ras Al Jinz heimisch ihre Eier ablegen.
Als Stadt ist Sur jetzt nicht soo spannend, aber dennoch waren überrascht, wie wohl wir uns gefühlt haben. Die Corniche entlang der Lagune hat Potenzial, wird derzeit aber erst Abends von der hiesigen Jungend genutzt. Tagsüber liegt sie verlassen da, höchstens ein paar Männer sitzen im Schatten der Pavillons und trinken Kaffee.
Wir sind umhergestreunt und haben uns auch die kleine Ausstellung mit historischen Dhaus, den traditionellen Holzbooten angeschaut. Viel spannender war es allerdings in einer der übrig gebliebenen Werften vorbei zu schauen. Diese befinden sich nämlich nicht in einer Halle, sondern einfach direkt am Strand. Dort liegen sowohl alte, langsam verrottende Boote, als auch halb fertige, die gerade gebaut werden.
Nach traditioneller Bauweise – immer noch. Kein Nagel wird verwendet, alles ist Handarbeit und wunderschöne Schnitzereien zieren die Schiffe. Das große, das man auf den Bildern sehen kann, ist für eine Familie aus Abu Dhabi bestimmt. Es wurde zwei Tage später bei Vollmond und hoher Flut in die Lagune geschoben.
Unser zweites Vorhaben Meeresschildkröten in Ras Al Jinz zu sehen hat sich recht schnell zerschlagen, denn die Schildkröten haben gestreikt. Das hat man uns zumindest im Hotel gesagt J Nun ja, es waren die Beschäftigten dort und ohne Guide ist es pures Glück eine Schildkröte zu entdecken.
Hauptsaison für das Ablegen der Eier ist nämlich Januar bis August, aber grundsätzlich gibt es wohl immer welche zu sehen. Nur die Wahrscheinlichkeit sinkt.
Nun, eigentlich wollten wir es dann gar nicht auf uns nehmen. Es gab nämlich die Möglichkeit am Nachbarstrand eine Tour mitzumachen. Doch 14 OR (rund 30 Euro) pro Person waren uns dann doch ein bisschen zu viel.
Doch wir durften dafür einmal mehr die Gastfreundlichkeit der Omanis kennenlernen. Bei den Dhaus am Nachmittag haben wir nämlich Mubarak kennen gelernt. Ein junger Mann aus Sur, der uns begeistert von den Schildkröten berichtet hat. Er bat uns an am Abend auf Schildkrötensuche zu gehen.
Gesagt getan, um acht begaben wir uns an den Strand und hatten dann tatsächlich das Glück eine unerwartet große Schildkröte beim Eingraben ihrer Eier beobachten zu dürfen. Wie immer, wenn man Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kann, ein erhabener Moment. Der Mond war fast voll und erleuchtete gerade so viel, dass wir genug sehen konnte. Um sie nicht durch künstliches Licht zu stören, haben wir keine Fotos gemacht.
Zwei Restaurantempfehlungen möchte ich hier gerne noch für Sur hinterlassen:
Im Sur Sea Restaurant haben wir sehr lecker gegessen. Wie der Name erahnen lässt, gibt es dort sehr leckere Seafood Gerichte, alle indisch angehaucht. Es liegt im Zentrum, direkt hinter dem Sur Hotel.
Aber auch im Bulbul Restaurant (direkt gegenüber) gab es leckeres Indian Food und orientalische Kleinigkeiten für zwischendurch.
Apropos Hotel: das Angebot ist noch sehr überschaubar. Wir haben im Sur Plaza Hotel übernachtet, aber das war auch nicht der Knaller. Die Zimmer waren zwar sauber, dräuchten aber dringend ne Renovierung. Der Service war bodenständig und das Frühstück so lala.
Wir haben Sur dann in Richtung Landesinnere verlassen und sind über Ibra nach Nizwa gefahren. Auch hier war die Straße wieder sehr gut ausgebaut und wir kamen gut voran. Nach Ibra streift man die Wahabi Wüste. Eine Übernachtung in einem Camp hatten wir uns lange überlegt, uns dann aber doch dagegen entschieden. Im Nachhinein muss ich sagen leider, denn so unkompliziert wie das hier alles ist, wäre das auch mit den Kindern sicher eine tolle Erfahrung geworden. Beim nächsten Mal dann!
Immerhin haben wir nen kleinen Abstecher in die roten Dünen gemacht und uns sehr ans Outback erinnert gefühlt….
Die Fahr von Sur nach Nizwa dauert ca. drei Stunden, wenn man durch fährt und gar nicht anhält. Mit einigen Fotostopps und ner Mittagspause ist man aber schnell auch fünf Stunden unterwegs.
In unserem Erdkundesaal in der Schule gab es eine in die Jahre gekommene Infotafel, so ein Ding, das mit zwei Holzstangen aufgehangen war. Sie hing direkt neben meinem Platz und immer wieder schweifte mein Blick damals dort hin. Darauf zu sehen war eine Stadt, deren Häuser vornehmlich aus Lehmziegeln gebaut waren. Alles beige, Ton in Ton. Doch drum herum stand ein herrlicher Palmenhain, wie ein grüner Rahmen sah das aus. Ringsherum hohe, karge Berge.
Keine Ahnung, welche Stadt dort abgebildet war, nur an das Bild kann ich mich erinnern, aber ich glaube mittlerweile fest, dass dies ein Ort im Oman gewesen sein muss. Wir haben genau das erlebt. Das Wort Oase bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man sie selbst gesehen hat. In unserem Sprachgebrauch wimmelt es ja nur so von Oasen. Die Wohlfühloase hat bestenfalls auch noch ne Wellnessoase und alles deutet darauf hin, dass dies ein wundervoller Ort sein muss.
Ist es, das kann ich nur beglaubigen. Auf unserem Weg nach Sur haben wir uns zwei Wadis angeschaut. Wadi gibt es einige im Oman und immer beschreiben sie einen Wasserlauf, der mal sichtbar erscheint und mal unterirdisch verläuft. Ein bisschen wie im Outback in Australien, da gibt’s dieses Phänomen auch.
Es gibt sehr breite Wadis voller Steine und Geröll und solche, die immer enger werden und in denen sich auch zu trockenen Zeiten Wasserpools unterschiedlicher Größe bilden. In einigen kann man schwimmen, andere werden zur Bewässerung der terrassenförmigen Felder genutzt. Bananen, Mangos und Dattelpalmen gedeihen hier prächtig. Frisches Wasser von unten, Sonne von oben und ringsherum die steil aufragenden Berge. Kein einfaches Gelände, aber gute Bedingungen für den Anbau von Nutzpflanzen.
Zwei Wadis haben wir uns angeschaut, die nah beieinander und gute 45 Minuten von Sur entfernt liegen. Das Wadi Tiwi und das Wadi Shab. Sie unterscheiden sich trotz ihrer geografischen Nähe sehr.
Das Wadi Tiwi ist mit dem Auto befahrbar. Zumindest die erste vier Kilometer schafft man auch mit einem normalen Mietwagen haben wir gemerkt. Es geht auf sehr engen, steilen, aber betonierten Wegen nach oben. Man durchfährt kleine Ortschaften und steht dann irgendwann an nem Hang, den man eher mit dem Skilift hochfahren möchte als mit nem Auto. Da wäre der Allradantrieb doch nett gewesen… Akrobatisch hat Ronald dann gewendet, ganz ohne aufzusetzen oder gar in einem der Wasserkanäle zu landen.
Theoretisch kann man dem Wadi Tiwi über 30km folgen und erreicht erstaunliche Höhen. Aber wie gesagt, wir haben das dann mal gelassen, nach dem Frau die ‚wir haben Kinder und ne blöde Karre Nummer’ gezogen hat. Eine kurze Diskussion, dass das alles noch ein Stück weiter gegangen wäre, folge. Aber Risiko und so…. Ne? Muss ja nicht.
Schmale Bewässerungskanäle durchziehen die Hänge. Durch sie fließt das kostbare Gut zu den Feldern und den kleinen Plantagen. Hinter der Mosche sind wir mal ein paar Meter entlang geklettert, von den Bewohnern werden sie auch als Wege in dem unwegsamen Gelände genutzt.
Beim Wadi Shab verhält es sich ein bisschen anders. Wie das Wadi Tiwi beginnt es ebenfalls (leider) unter der Autobahnbrücke, unter der man auch sein Auto stehen lassen muss. Ein kleines Boot bringt einen dann auf die andere Uferseite, denn dort beginnt der Fußweg. Nach gut 30 Minuten Marsch über Kiesfelder und an Palmengruppen vorbei erreicht man die ersten größeren Wasserpools. Eigentlich beginnt erst dann der interessantere Teil, denn durch niedrige Wasserpools erklettert man sich das Wadi bis zu einer Höhle, in die man reinschwimmen kann.
Ganz begeistert haben zumindest die, die uns entgegen kamen, davon berichtet. Wir waren nämlich schlicht zu spät dran. Hier wird’s um halb sechs richtig dunkel und um fünf ging das letzte Transferboot. Um drei waren wir da und wer Kinder hat, kann sich sicher gut vorstellen, wie erbaulich es ist denen am Nachmittag, wenn sie eh schon keine Lust auf nichts mehr haben, zu erklären, dass man jetzt noch unter schwierigen Bedingungen bitte ne halbe Stunde wandern soll.
Was haben wir daher gemacht? Wir sind so weit gegangen, wie die Zeit es zugelassen hat und auf dem Rückweg haben wir sie getragen. Ronald Anton auf dem Rücken und ich Ida. Lustige Lieder singend und schweißgebadet kamen wir wieder vorne an. Das letzte Boot haben wir natürlich auch noch erwischt.
Übrigens: noch ein Phänomen durften wir im Wadi Hab erleben: Wolken!
Einen bedeckten Himmel hatten wir lange nicht mehr gesehen.
Musandam ist eine Halbinsel, die als Exklave vom restlichen Staatsgebiet des Omans abgetrennt ist, da sie vom Emirat Ra’s al-Chaima und dem Emirat Fudschaira umrahmt wird. Sie liegt direkt an der Straße von Hormus und ist deshalb für die Seefahrt von strategischer Bedeutung.
Die touristische Infrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen, doch es wird viel investiert und so legen schon heute die ersten Kreuzfahrtschiffe in Khasab an – der neue Hafen machts möglich. Dennoch, die Region ist noch sehr ursprünglich, große Ketten oder Restaurants findet man hier nicht, dafür aber eine außergewöhnliche Landschaft, denn steile Felswände des Hadjar-Gebirges fallen steil ins Wasser ab und eine wunderschöne, karge Fjordlandschaft kann per Boot entdeckt werden.
Auf dem Landweg erreicht man Musandam nur über die vereinigten Arabischen Emirate. Da wir vorher schon in Muscat gewesen sind, haben wir uns für die Schnellfähre entschlossen. In sagenhaften 5 Stunden erreicht man das 500km von Muscat entfernte Khasab mit der Fähre der NFC. Das Ticket hatten wir bereits von Deutschland aus reserviert, die Bezahlung erfolgte vor Ort. Alles lief professionell und problemlos. Das Terminal liegt zwar nicht direkt am Hafen, aber ein Transferbus bringt die Passagiere vom Containerbüro auf das Hafengelände. Zur Fähre selbst schreib ich noch mal separat was, wenn es um Fortbewegungsmittel im Oman geht.
Hotelempfehlung Khasab
Im schönsten Abendlicht erreichten wir Khasab und checkten in Hotel Atana Khasab ein. Es gibt nicht viele Hotels vor Ort zu Auswahl, das Atana ist noch ganz neu und sehr schön gestaltet. Im grünen Garten gibts einen hübschen Pool, einen Wasserlauf, der den traditionellen Bewässerungskanälen nachempfunden ist und viele Sitzgelegenheiten. Die Zimmer sind groß und haben einen tollen Balkon mit Blick aufs Meer. Der Service ist gewohnt hilfsbereit und herzlich und im Restaurant haben wir sehr gut gegessen, sowohl das Buffet als auch die à la carte Gerichte waren wirklich lecker. So gut, dass wir jeden Abend im Hotel gegessen haben, denn das Angebot in Khasab ist äußert überschaubar…
Auflugstips und Tagestouren – what to see in Musandam Drei Nächte hatten wir in Khasab eingeplant – eine passende Dauer, wie wir im nach hinein festgestellt haben. Hier kommt man her, weil man die Natur erleben möchte. Am besten geht das per Boot oder Auto, aber auch Trecking oder Wanderungen sind möglich. Hier kommen unsere familientauglichen Tips für die Region:
1) Abendspaziergang durch das Fort und Khasab
Zugegeben, man wird schon häufig komisch angeschaut, wenn man mit nem Buggy über die Straßen schiebt auf denen quasi niemand zu Fuß unterwegs ist. Doch wir machen das echt gerne, erläuft man sich so doch das Land und ist hautnah dran am echten Leben.
Vom Hotel aus war es ein 1,5km langer Spaziergang ins Zentrum, das, wie üblich, erst am Abend zum Leben erwacht. Zuerst jedoch führt der Weg am Fort vorbei, das vormittags auch besichtigt werden kann. Das haben wir zeitlich leider nicht unter bekommen, doch auch von außen fand Anton die Schiffe und Kanonen ganz spannend – inkl. der ausgedachten Seeräubergeschichten. Was tut man nicht alles, um so nen Marsch interessant zu gestalten…
Diesmal haben wir nur einen fahrbaren Untersatz für die Kids dabei. Ob das gut war? Sagen wir mal so: wir werden beide eine gestärkte Arm- und Rückenmuskulatur aufweisen können, alternativ einfach Kreuzschmerzen.
2) Fahrt mit einer Dhow durch die Fjordlandschaft von Musandam
Das war ein echtes Highlight! Dhow sind eigentlich historische Holzboote, doch für die touristischen Ausflüge wurden sie modern nachgebaut. Nichts desto trotz ist so ein Tag auf dem Meer total herrlich. Da wir den Nationalfeiertag erwischt hatten, war das Boot ziemlich gut gebucht, ansonsten sei da weniger los versicherte man uns.
Morgens um zehn ging los und erst am späten Nachmittag waren wir wieder zurück. Die Schnorchelausrüstung gabs inklusive, Handtücher und Essen auch und auf dem Boot konnte man entspannt auf den weichen Kissen herumliegen und die Seele baumeln lassen. So gut man das mit zwei kleinen Kindern denn nun kann, Ihr kennt das…
Zwei Stops zum Baden bzw. Schnorcheln gabs es, ansonsten genossen wir die beeindruckende Bergkulisse. Es schien als würde die Welt nur noch aus Braun- und Blautönen bestehen. Felsen, Steine, Himmel, Wasser – was brauchst Du mehr?
Doch es gibt noch ein ‚Mehr‘! Delfine! Und zwar ziemlich viele, die in der Bucht unterwegs sind, sich gerne als ganze Familie zeigen und freudig neben dem Boot verschwimmen. Unglaublich schön! Seit dem ruft das Fräulein Ida ständig: Fine bist Du? Herkomme! ;-)
An dieser Stelle empfehlen wir gerne Khasab Travel and Tours für eine Dhow Cruise. Wie gesagt, der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen, doch hier arbeitet man professionell seit 1992 und Preis-/Leistung stimmen überein. Außerdem sprach der Guide sogar deutsch, was natürlich ein riesen Qualitätsmerkmal ist ;-))
3) Bergsafari
Wen das steinige, karge Umland vom Wasser aus noch nicht genug befriedigt, dem sei ein 4WD Ride empfolen, denn um die Bergwelt Musansams zu erkunden braucht es am besten einen Allradantrieb. Mehrere Lookouts in der Umgebung lassen einen die Luft anhalten und tief eintauchen und das Leben der Menschen hier.
Wir haben uns für eine kürzere Tour entschieden, die uns erst zu einem traditionellen omanischen Haus führte, das halb in der Erde liegt. Das sorgt in den heißen Sommer für kühlere Temperaturen und bot für bis zu sechs Personen ein Zuhause. Beeindruckend, denn wir hätten es komplett übersehen, wenn uns unser Fahrer nicht drauf aufmerksam gemacht hätte.
Über eine unbefestigte Straße ging es dann durch die Steppe hoch zu einem Lookout auf die Fjordlandschaft. Die Sonne war schon fast am Untergehen als wir leben ankamen. Was für eine grandiose Szenerie! Auch diesen Ausflug haben wir mit Khasab Travel and Tours unternommen.
Puh, das ist aber ganz schön lang geworden hier. Hat jemand überhaupt bis zum Schluss mitgelesen? Ich verargumentiere den Umfang immer damit, dass die Chance ein Fotobuch zu bestaltet umso höher ist, je mehr Infos ich irgendwo schon man digital abgelegt habe :-)
Ein ganz herzliches Merci fürs Dranbleiben und ein sehr großes Dankeschön an das Hotel Atana Khasab sowie an Khasab Travel and Tours, die uns zu diesen Erlebnissen eingeladen haben.
Nun sind wir angekommen. Physisch und auch mental. Die erste Woche liegt schon fast hinter uns und wir sind ganz froh, dass wir diesmal auch viele Urlaubstage in diese Reise gemischt haben. Urlaub ist das, was die meisten auch drunter verstehen :-)
In nem schönen Hotel den Pool und den Strand genießen, ausschlafen, gut essen, mit den Kids viel Zeit verbringen. Im Shangri-La’s Barr al Jissah Resort haben wir genau das getan. Der Kinderpool war schön gemacht und schattig (Sonnensegel, super!), der große Pool groß genug und der Last River war eh der Hit. Mit großen Schwimmreifen kann man sich durch die Anlage treiben lassen und schippert gemütlich zum zweiten Teil des Hotels.
Unser morgendliches Ritual bestand somit aus frühstücken, Liege aussuchen – besonders herrlich: kein Gedränge oder gar Reservierungsversuche gab – Reifen schnappen und rüber treiben lassen. Dann eine große Runde durch den anderen Pool schwimmen und zurück treiben lassen. Mama auf die weiche Liege, Kinder vor den Füßen in den Pool. Lange bin ich nicht mehr so entspannt gewesen!
Wir kamen in den frühen Morgenstunden an und konnten in der Dunkelheit nur erahnen, was uns erwartet. Nach einigen Stunden guten Schlafs (endlich mal wieder ;-)) überkam uns dieses ‚erster perfekter Urlaubstagsglücksgefühl‘. Die Kids waren aufgedreht und wollten alles und zwar sofort machen. Sie zum eins nach dem anderen bewegen war eine echte Herausforderung. Erst essen, dann eincremen, dann schwimmen, dann Reifen, dann Sandburg, dann Muscheln suchen, dann Tauchen… Zack, Tag eins war um.
Da wir am Ende unserer Tour noch mal ein paar Tage dort verbringen werden, haben wir nur einen kurzen Abstecher nach Muscat gemacht. Zu sehr haben wir das Freisein und Nichtstun gebraucht. Erst mal auftanken, bevor wir uns in das Entdecken der Hauptstadt und des Landes machen.
Völlig geplättet bin ich seit dem ersten Tag von dem Licht des frühen Abends. Täglich ab 16 Uhr werde ich leicht panisch, weil ich gerne alles, also mindestens das ganze Land, in diesem Licht fotografieren möchte. Light-Porn pur! Meine Güte was für ein Zauber. Am liebsten würde ich alle meine Brautpaare hier her beamen, um abends Portraits zu fotografieren. Grandios, wirklich.
Nun geht’s aber los, wir starten die Mission ‚Discover Oman’s Beauty‘! Freut Euch auf mehr!
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