Fernreise, Oman 2014
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Fata Morgana oder tatsächlich eine Oase? Wadi Tiwi und Wadi Shab sind einfach wunderschön!

In unserem Erdkundesaal in der Schule gab es eine in die Jahre gekommene Infotafel, so ein Ding, das mit zwei Holzstangen aufgehangen war. Sie hing direkt neben meinem Platz und immer wieder schweifte mein Blick damals dort hin. Darauf zu sehen war eine Stadt, deren Häuser vornehmlich aus Lehmziegeln gebaut waren. Alles beige, Ton in Ton. Doch drum herum stand ein herrlicher Palmenhain, wie ein grüner Rahmen sah das aus. Ringsherum hohe, karge Berge.

Keine Ahnung, welche Stadt dort abgebildet war, nur an das Bild kann ich mich erinnern, aber ich glaube mittlerweile fest, dass dies ein Ort im Oman gewesen sein muss. Wir haben genau das erlebt. Das Wort Oase bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man sie selbst gesehen hat. In unserem Sprachgebrauch wimmelt es ja nur so von Oasen. Die Wohlfühloase hat bestenfalls auch noch ne Wellnessoase und alles deutet darauf hin, dass dies ein wundervoller Ort sein muss.

Ist es, das kann ich nur beglaubigen. Auf unserem Weg nach Sur haben wir uns zwei Wadis angeschaut. Wadi gibt es einige im Oman und immer beschreiben sie einen Wasserlauf, der mal sichtbar erscheint und mal unterirdisch verläuft. Ein bisschen wie im Outback in Australien, da gibt’s dieses Phänomen auch.

Es gibt sehr breite Wadis voller Steine und Geröll und solche, die immer enger werden und in denen sich auch zu trockenen Zeiten Wasserpools unterschiedlicher Größe bilden. In einigen kann man schwimmen, andere werden zur Bewässerung der terrassenförmigen Felder genutzt. Bananen, Mangos und Dattelpalmen gedeihen hier prächtig. Frisches Wasser von unten, Sonne von oben und ringsherum die steil aufragenden Berge. Kein einfaches Gelände, aber gute Bedingungen für den Anbau von Nutzpflanzen. Oman Wadi Tiwi Oman Wadi Tiwi2

Zwei Wadis haben wir uns angeschaut, die nah beieinander und gute 45 Minuten von Sur entfernt liegen. Das Wadi Tiwi und das Wadi Shab. Sie unterscheiden sich trotz ihrer geografischen Nähe sehr.

Das Wadi Tiwi ist mit dem Auto befahrbar. Zumindest die erste vier Kilometer schafft man auch mit einem normalen Mietwagen haben wir gemerkt. Es geht auf sehr engen, steilen, aber betonierten Wegen nach oben. Man durchfährt kleine Ortschaften und steht dann irgendwann an nem Hang, den man eher mit dem Skilift hochfahren möchte als mit nem Auto. Da wäre der Allradantrieb doch nett gewesen… Akrobatisch hat Ronald dann gewendet, ganz ohne aufzusetzen oder gar in einem der Wasserkanäle zu landen.

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Theoretisch kann man dem Wadi Tiwi über 30km folgen und erreicht erstaunliche Höhen. Aber wie gesagt, wir haben das dann mal gelassen, nach dem Frau die ‚wir haben Kinder und ne blöde Karre Nummer’ gezogen hat. Eine kurze Diskussion, dass das alles noch ein Stück weiter gegangen wäre, folge. Aber Risiko und so…. Ne? Muss ja nicht.

Schmale Bewässerungskanäle durchziehen die Hänge. Durch sie fließt das kostbare Gut zu den Feldern und den kleinen Plantagen. Hinter der Mosche sind wir mal ein paar Meter entlang geklettert, von den Bewohnern werden sie auch als Wege in dem unwegsamen Gelände genutzt.

Beim Wadi Shab verhält es sich ein bisschen anders. Wie das Wadi Tiwi beginnt es ebenfalls (leider) unter der Autobahnbrücke, unter der man auch sein Auto stehen lassen muss. Ein kleines Boot bringt einen dann auf die andere Uferseite, denn dort beginnt der Fußweg. Nach gut 30 Minuten Marsch über Kiesfelder und an Palmengruppen vorbei erreicht man die ersten größeren Wasserpools. Eigentlich beginnt erst dann der interessantere Teil, denn durch niedrige Wasserpools erklettert man sich das Wadi bis zu einer Höhle, in die man reinschwimmen kann.

Oman Wadi ShabOman Wadi Shab2Ganz begeistert haben zumindest die, die uns entgegen kamen, davon berichtet. Wir waren nämlich schlicht zu spät dran. Hier wird’s um halb sechs richtig dunkel und um fünf ging das letzte Transferboot. Um drei waren wir da und wer Kinder hat, kann sich sicher gut vorstellen, wie erbaulich es ist denen am Nachmittag, wenn sie eh schon keine Lust auf nichts mehr haben, zu erklären, dass man jetzt noch unter schwierigen Bedingungen bitte ne halbe Stunde wandern soll.

Was haben wir daher gemacht? Wir sind so weit gegangen, wie die Zeit es zugelassen hat und auf dem Rückweg haben wir sie getragen. Ronald Anton auf dem Rücken und ich Ida. Lustige Lieder singend und schweißgebadet kamen wir wieder vorne an. Das letzte Boot haben wir natürlich auch noch erwischt.

Übrigens: noch ein Phänomen durften wir im Wadi Hab erleben: Wolken!
Einen bedeckten Himmel hatten wir lange nicht mehr gesehen.  Oman Wadi Shab3 Oman Wadi Shab4 Oman Wadi Shab5 Oman Wadi Shab6 Oman Wadi Shab7

 

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