Die Zeitmaschine war schon wieder im Einsatz. Ohne groß zu fragen hat sie uns zurück in den Alltag gebeamt. Zack, rüber in 70 Std. die Woche, Dienstreisen, Kitastreik und alles, was sonst noch dazu gehört. Aber ich mag mich nicht beschweren, es geht uns gut und wir wollen es so, sonst würden wir es ändern.
Unsere Erinnerungen an Kroatien sind dennoch ganz frisch, nur die kleinen Schatten lösen sich recht schnell in Luft auf. Zum Beispiel die Erinnerungen an die Autofahrten, die diesmal anstrengender waren als sonst. Nun ja, Anton und Ida werden älter und artikulieren sehr genau und laut, warum das Herumfahren gerade gar nicht nach ihrem Sinne ist.
Länger als zwei Stunden am Stück sind wir eh nicht unterwegs, aber die reichten gut aus, um hin und wieder alle Nerven mal kräftig anzuspannen. Learning: niemals mehr zwei Kindersitze direkt nebeneinander montieren. Und dem Großen einen tragbaren CD Player besorgen, damit Benjamin, Drache Kokosnuss und die Playmos (ganz, ganz schlimm) nicht mehr in voller Lautstärke einen vorne anplärren, damit hinten auch nur irgendetwas zu hören ist.
Doch wie schon gesagt, am Ende bleibt das schöne und ich suhle mich in den herrlichen Momenten, in denen Ronald ich in der Mittagspause in der Sonne saßen und einen Espresso tranken. Die Kinder haben satt und zufrieden mit Steinen und Blumen gespielt und die Aussicht auf die felsige Küste war einfach wunderschön.
Aus diesem Grund nehme ich Euch heute mit auf die phantastische Küstenstraße von Senj nach Karlobag, die zu Recht zu den schönsten des Mittelmeeres zählt. Am Abend sind wir auf dem kleinen Stellplatz am Ortseingang von Senj (leicht zu finden, liegt direkt unterhalb der Küstenstraße) angekommen. Das Meer war schon rosa, die Möwen kreischten und im kleinen Restaurant am Ufer aßen wir frische, gegrillte Calamaris und Fisch mit Gnocchis in köstlicher Tomatensauce.
Am nächsten Morgen ging es dann auf der Küstenstraße weiter. Die Strasse schraubt sich teilweise richtig hoch in die Karstfelsen, was einen wundervollen Blick auf die Küste, das Meer und die gegenüberliegenden Inseln Krk und Rab erlaubt. Karg und braun liegen sie in diesem tiefen Blau, umweht vom Duft wilden Thymians, der hier überall wächst. Überhaupt blüht und grünt es an allen Ecken und Enden. Die Wildblumen wetteifern um die schönste Farbe und stellen ihr leuchtendes Rosa, Gelb und Grün den Buchten mit ihrem türkisen Wasser entgegen.
Als die Straße einen ihrer höchsten Punkte erreicht machen wir Halt an einer kleinen Parkbucht. Vorm dem Camper breitet sich eine kleine Wiese aus, die Sonne scheint und im Hintergrund leuchtet das Meer. Wir essen den restlichen Schinken aus Meran, frische Tomaten, Käse mit Kräuterrinde und knuspriges Brot, das ich kurz in Olivenöl angebraten habe.
So einfach kann das Glück manchmal sein. Die nöligen Kinder sind wieder friedlich und in der Espressokanne blubbert schon der Kaffee. Simple things are best!