Hallo liebe Reisegruppe. Heute tauchen wir ein, in das tiefste Dunkel des Schwarzwaldes. Wir durchfahren enge Täler, in denen auch im Sommer die Sonne nie länger als 2 Stunden scheint, lassen unsere Blicke über herrliche Wiesen schweifen, stärken uns bei Käse und Schinken und bestaunen echte Sehenswürdigkeiten.
Nach dem Frühstück verlassen wir das Glottertal gen Süden und schlängeln uns entlang hübscher Wiesen und herrlicher Ausblicke über St. Peter nach St. Märgen. Das ist der Hochschwarzwald wie man ihn aus der Schwarzwaldklinik kennt. Die war übrigens auch hier…
Der Abstecher zur Hexenlochmühle führt weit hinunter in ein schmales Tal, lohnt aber, denn die alte Mühle ist super urig und gibt gute Einblicke in die ehemalige Arbeitsweise. Außerdem kann man dort allerlei Holzprodukte erstehen. Auch Kuckucksuhren, sogar blaue. Die zeige ich bei Gelegenheit mal, wenn ich sie im Wohnzimmer fotografiert hab.
Anschließend gehts weiter Richtung Furtwangen und Triberg auf der B500, einem Teil der Schwarzwaldpanoramastraße.
Über Mittag wird gevespert auf dem Rainertonishof, wo man auch prima Ponyreiten kann, was wir unseren Kids aber verschweigen. Selbstgebackenes Brot, geräucherter Schwarzwälder Schinken und hausgemachte Holunderlimo stärken uns für das weitere Abenteuer zwei Mamas und vier Kinder.
Das große Touriziel wartet auf uns bei Triberg: die Wasserfälle. Fast schon amerikanisch anmutend ist der Zugang organisiert. Es gibt mehrere Einstiegspunkte, je nachdem, wie gut man zu Fuß ist und lieber Berg auf oder ab laufen möchte. Wir entscheiden uns für die ebene Variante (Frl. Ida hält im Buggy ihr Mittagsschläfchen) und parken am Waldsee. Zu Fuß gehts in ein paar Minuten zur mittleren Brücke der Wasserfälle.
Wir hatten einen Plan, der so ausgeklügelt war, dass wir Mamas schon fast in die Hände klatschten vor Vorfreude. Viel laufen sollten die Kids, damit sie abends früh und friedlich in ihren Betten schlummern und wir noch ein Glas Rotwein gemeinsam trinken können.
So motivieren wir sie mit der Aussicht auf einen Eisbecher mit uns in die Stadt zu laufen. Hat geklappt, es ging fast nur bergab und eine stylische 80er Jahre Eisdiele mit mäßig leckerem Kaltgenuss empfing uns. Anschließend wollten wir einfach mit dem Stadtbähnchen wieder nach oben fahren und ins Auto stiegen.
Aber die Bahn fuhr an diesem Tag nicht, Motorschaden.
Oh yes, das ist genau das, was man nicht gebrauchen kann. Niemals und auch niemandem wünscht. Vom Laufen müde Kleinkinder, durch Eis gesättigt und aufgedreht mit der Vorfreude auf ne Bahnfahrt und dann die Nachricht, dass wir knapp 2km an der Straße entlang bergauf laufen müssen. Nur ein Marsch durch den Gran Canyon kann härter sein, ehrlich.
Wir haben alles gegeben und jeder pädagogisch geschulte Mensch hätte uns lobend auf die Schultern geklopft. Wir haben gesungen, haben mit dem Wanderstöcken eine lange Eisenbahn gebaut mit Kindern als Wagon. Eine von uns hat vorne gezogen, die andere hinten geschoben. Wir haben gelobt, motiviert und geflucht. Aber wir haben’s geschafft. Mit dem Ergebnis, dass wir völlig fertig oben angekommen und auf ne Parkbank gefallen sind, während unsere Kinder nur ‚Ein Spielplatz!‘ riefen und fröhlich herumrannten. Boah.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir beide vor dem Rotwein eingeschlafen sind, oder?
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