Da sind wir nun. Vor zwei Tagen sind wir auf Sri Lanka gelandet und haben die Insel schon jetzt ins Herz geschlossen. Das Klima ist tropisch, aber nicht zu heiß, die Menschen sind uns bisher offen und hilfsbereit, aber wenig aufdringlich begegnet und die Natur und Landschaft haben uns schlichtweg berauscht.
Weite Steppen mit struppigem Gras wechseln sich mit saftig grünen Reisfeldern ab. Bananenpalmen wiegen sich im böigen Wind und die Wege schlängeln sich mit ihrem roten Sand entspannt durch das Gestrüpp, vorbei an einfachen Häusern mit spielenden Kindern.
Das Autofahren auf den Hauptstraßen ist jedoch wirklich was für Fortgeschrittene, aber dazu später mehr. Heute gibt es alle wichtigen Infos und ein Erfahrungsbericht zum Besteigen des Sigiriya Felsens. Dieser Monolith im Landesinneren beherbergte früher eine Festung. Der Name leitet sich von ‚Siha Giri‘ ab, was Löwenfelsen bedeutet. 1982 ist er zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden.
Sigiriya mit Kindern erklimmen
Dass wir diesen Felsen besteigen wollten, war schnell klar. Unsicher waren wir uns, ob das mit den Kindern eine gute Idee ist, denn der Aufstieg ist kein leichter Spaziergang. Steile Treppen führen nach oben, ca. 1200 Stufen sind zu bewältigen.
Doch ohne es zu probieren, hätten wir uns geärgert. Und es hat sich gelohnt! In fast allen Berichten steht, dass man in den frühen Morgenstunden oder spät am Nachmittag mit dem Aufstieg beginnen soll. Wir waren um 14 Uhr dort und es war ok. Wir waren natürlich nicht alleine, aber zu viele Touristen waren es auch nicht. Die Sonne schien, aber ein teils kräftiger Wind wehte, wodurch es nicht zu heiß war.
Aufstieg, Festung und Aussicht
Der gesamte Anstieg dauerte ca. 45 Minuten, es kam immer wieder zu kurzen Staus, weil Vorangehende anhielten. Die Treppen sind gut gesichert, es gibt Geländer und Gitter, an denen man sich festhalten kann. Anton konnte mit seinen knapp sechs Jahren die gesamte Strecke noch oben marschieren, Ida wurde meist von Ronald getragen.
Nach dem Gang über die Wassergräben und durch die Lustgärten beginnen die Stufen zwischen zwei großen Felsblöcken. Teils sind sie schon stark abgelaufen und auf den runden Kanten kann man abrutschen, wir konnten aber alle ohne Zwischenfall bewältigen.
Eine enge Wendeltreppen führt senkrecht nach oben. Erstes Highlight auf dem sind die sog. Wolkenmädchen. Eine Gruppierung aus Fresken zeigt schöne, teils barbusige Frauen. Sie wurden mit natürlichen Farben aufgetragen und behutsam restauriert. Leider ist das Fotografieren hier nicht gestattet, weshalb ich Euch keine Bilder zeigen kann.
Über einen schmalen Steg gehts weiter, dann kommt ein breiterer Weg und man erreicht die Löwenterrasse. In der Mittagssonne kann es dort schon ziemlich heiß werden… Zwischen zwei großen Löwentatzen führt eine Treppe weiter hinauf zum Gipfel. Die Treppen aus Metall wurden außen an den Felsen angebracht. Für Menschen mit Höhenangst könnte es spannend werden…
Dafür ist es dann auch gleich geschafft! Uns hat ein kräftiger Wind auf dem Plateau empfangen, was bei dem Sonnenschein gar nicht so schlecht war.
Von der ehemaligen Festung sind nur noch Ruinen zu sehen. Grundrisse von Gebäuden, ein Wasserreservat und Terrassen kann man gut erkennen. Viel berauschender ist jedoch die Aussicht in der wunderschöne Umland.
Am Horizont erheben sich die Berge, davor liegen blau-grün schimmernde Seen, Palmenhaine und Steppe, Buschland und Dschungel. Ewig hätten wir dort oben sitzen und staunen können – wäre da nicht dieses ‚Mama, können wir jetzt wieder runter? Ich hätte gerne ein Eis!‘ gewesen.
Sigiriya Eintritt und Infrastruktur
Satte 30 Dollar kostet der Eintritt für einen Erwachsenen, Kinder bis 12 Jahre sind frei. Das ist ein Wort. Sicher wären auch 20 Dollar ausreichend gewesen – dennoch, der Aufstieg lohnt wirklich und wir können es nur empfehlen diesen Ausflug zu machen.
Wichtig ist allerdings zu wissen, dass es keine Nennwerte Infrastruktur am Felsen gibt. Ein Kiosk mit Wasser, Brot und Eis, Toiletten und ein kleiner Souvenirshop. Angenehm und authentisch, denn wenn ich dann die schlimme Kommerzialisierung in Chitchen Itzá in Mexico denke, wird mir ganz anders. Dies ist hier zum Glück nicht der Fall. Dafür sollte man ausreichend Essen und Getränke einpacken. Und Sonnenschutz natürlich nicht vergessen!
Die vielbeschrieenen ‚Guides‘, die sich am Eingang zum Führen und Tragen helfen anbieten, fanden wir nicht so schlimm. Zwei oder drei haben uns angesprochen, aber mit einem kurzen ‚No, thanks‘ und einem energischen Schritt waren sie schnell abgeschüttelt. Einfach nicht drauf eingehen oder groß antworten…
Fazit Sigiriya Sri Lanka
Es lohnt! Zum einen ist diese Stätte, d.h. auch die angelegten Anlagen vor dem Monolith, ein ganz bezaubernder Ort und zum Anderen bekommt man nirgendwo sonst solch einen Rundblick über die Landschaft.
Wie gesagt, wir waren am frühen Nachmittag dort und es waren nicht zu viele Touristen da. Beim Abstieg haben wir allerdings ganze Busladungen voll angetroffen, weil ja alle behaupten, dass es am Abend ruhiger sei… Am besten entscheidet man danach, wie es am besten in den jeweiligen Tagesablauf passt.
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