Huch, wie die Zeit vergeht! Wir packen schon wieder die Koffer, aber ich möchte eine Reise auch hier noch abschließen: Sansibar!
Nachdem ich Euch schon mit Strandfotos gespamt habe, packe ich einfach noch ne Ladung drauf – den schönsten Strand hatten wir nämlich im Konokono Beach Resort auf Sansibar. Aber keine Sorge, dazu kommt eine ordentliche Ladung Information. Alles Wichtige, das Ihr wissen solltet, wenn Ihr mit Kindern nach Sansibar reisen möchtet.
Anreise Sansibar
Es gibt mehrere Airlines, die Sansibar über unterschiedliche Verbindungen anfliegen. Condor fliegt non Stop, hatte unserer Meinung nach aber einen eher überschaubaren Service und dafür recht hohe Preise. Außerdem ist die Boing 767 eher ein betagtes Modell, das hier zum Einsatz kommt. Ethiopian Airlines fliegt über Addis Abeba und Kilimanjaro. Bis Addis Abeba genießt man eine neue Boeing 787, weiter gehts allerdings mit einer älteren Boeing 767.
Letztendlich haben wir uns für Oman Air entschieden. Ab Frankfurt und München fliegt man über Muscat nach Stone Town Sansibar. Die erste Etappe dauert ca. 6 Stunden mit der neuen Boing 787, die zweite dann noch einmal fünfeinhalb mit einer kleineren Boing 737. Wir haben uns super wohl gefühlt an Board und konnten die Flüge uneingeschränkt und entspannt genießen.
Tipp vom Flugbuchungsexpertenmann Ronald: Bei Buchen Ruhe bewahren und auf den richtigen Zeitpunkt setzen sowie verschiedene Kombinationen (Abflughäfen und Abflugdaten) ausprobieren. Ansonsten die üblichen Suchmaschinen wie swoodoo oder momondo nutzen und bei der Airline selbst schauen. Und beim Buchungsprozess genau auf die Bedingungen achten! Wieviel Freigepäck ist erlaubt, was kosten Zusatzleistungen, wie sind die Stornierungsbedingungen…?
Mobilität – Auto mieten auf Sansibar
Sansibar ist nicht unbedingt darauf eingestellt, um dort auf eigene Faust unterwegs ist. Die meisten Gäste verbringen ihren Urlaub in einem Hotel. Aber es ist dennoch möglich sich unabhängig fort zu bewegen.
Die Auswahl an Autovermietungen ist äußerst begrenzt. Wir haben uns für Kibabu Cars entschieden, die sehr zuverlässig und seriös waren. Wir hatten einen kleinen Geländewagen gemietet, was für uns vier plus Gepäck ausreichend war. Ein Geländewagen ist auch nicht die schlechteste Idee, denn lediglich die Hauptstraßen sind gut ausgebaut. Auf den Nebenstraßen kann schon mal schön schaukeln. Kindersitze haben wir aus Deutschland mitgebracht (es sind noch immer die, die wir damals in Florida gekauft hatten). Vor Ort gibt es keine zu mieten.
Wir haben um die 35$ pro Tag dafür gezahlt, mit einer Tankfüllung sind wir gut ausgekommen.
Die Navigation auf der Insel ist auf Grund der geringen Anzahl an Straßen recht einfach. Straßenschilder sucht man jedoch eher vergeblich. Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut und asphaltiert, biegt man davon ab, wird die Straße zur mehr oder weniger holprigen Piste. Ich kann mir vorstellen, dass das während der Regenzeit recht spannend werden könnte… Die Straße von Matemwe nach Norden war eine einzige holprige Steinpiste, auf der wir nicht mehr als 10km/h fahren konnten.
Unterkunft – Traumhotels auf Sansibar
Es gibt viele wunderschöne Hotels auf Sansibar. Luxus Resorts, in denen kein Wunsch unerfüllt bleibt. Diese Hotels haben die gleichen Preise wie vergleichbare Häuser an anderen Zielen. Eine echte ‚Mittelklasse‘ ist kaum zu finden. Selbst einfachere Unterkünfte liegen schnell bei über 100$ pro Nacht. Budget Unterkünfte gibt es so gut wie keine auf der Insel, in Stone Town wird man aber fündig und vereinzelt findet man welche auf der Insel, dann allerdings mit sehr einfacher Ausstattung.
Die Unterkünfte sind allesamt sehr kinderfreundlich gewesen. Babybett und Hochstuhl gab es auf Anfrage. Kinderpools (gar mit Beschattung) sind aber äußerst selten. An ausreichenden Sonnenschutz, Stichwort Hut und Schwimmshirt, sollte also gedacht werden.
Wir haben in Stone Town im Park Hyatt genächtigt, auf der Insel dann im Per Aquum Essque Sansibar, der Green and Blue Lodge und im Konokono Beach Resort. Diese Bilder sind im Park Hyatt Sansibar entstanden:
Verpflegung – Einkaufen und Restaurants auf Sansibar
Das Thema Selbstverpflegung kann man auf einen Punkt bringen: Außer bei Früchten und Chips ist man aufs Hotel oder Restaurant angewiesen. In Stone Town gibt es wohl einen etwas größeren Supermarkt, der auch westliche Produkte führt. Wir haben ihn jedoch nicht gefunden.
Unterwegs ist man auf die kleinen Lädchen am Straßenrand angewiesen, die neben Shampoo, Cola und Chips auch Kekse haben. Ananas, Mangos, Bananen etc. gibt es an jeder Ecke in einer hervorragend frischen Qualität.
Mit allem anderen wird’s aber wirklich schwierig. Babynahrung? Windeln? Nö. Auf den Märkten in Stone Town findet man so einiges, was es aber noch verarbeiten gilt. Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis… Ohne Küche dann eher schwierig. Also alles, was man Knabberzeugs und Snacks für Kinder so zwischendurch braucht, bringt man am besten selbst mit.
In den Garküchen in Stone Town, den Restaurants und den Hotels kann man jedoch sehr gut essen. Besonders bei den kleinen Ständen und den Restaurants gilt das Bauchgefühl: schaut es ansprechend und vertrauensvoll aus, kann man ruhig zugreifen. Wir hatten während der Reise keinerlei Probleme mit dem Magen.
Die landestypische Küche ist natürlich afrikanisch, lässt aber indische Einflüsse erkennen. Leckere Eintöpfe werden mit vielen Gewürzen zubereitet, Fisch und Fleisch finden gleichermaßen ihren Platz und Reis oder Kartoffeln sind die typischen Beilagen. Unbedingt durchfuttern, denn z.B. die Samosas, das sind gefüllte Teigtaschen, und die Kartoffelkroketten mit Kokos-Limetten Dip sind sensationell lecker!
Auf die Wünsche der Kinder wurde auch überall eingegangen. Spaghetti, Pommes oder Pizza sind überall zu bekommen und werden auch gerne extra für die Kids zubereitet. Aber auch extra Gerichte, z.B. ein kleines Steak mit Kartoffelbrei und Karotten haben wir angeboten bekommen. Kinder, die am Tisch mitessen, sind unproblematisch zu verpflegen.
Sightseeing – Ausflugsziele auf Sansibar
Dieser Punkt kann ganz kurz gefasst werden, denn die Ziele, die man sich auf Sansibar anschauen sollte sind der Besuch auf einer Spice Farm (unseren Erfahrungsbericht findet Ihr hier), ein Rundgang durch den Nationalpark Jozani Forest im Süden der Insel und das bekannte ‚The Rock‘ Restaurant – ein kleines Restaurant auf einem Felsen, der bei Flut von Wasser umspült ist.
Der Jozani Forest ist ein natürlich belassener Wald, wie er früher die gesamte Insel bedeckt hat. Man wandert auf der einen Seite der Straße durch dichtes Mahagoni Gehölz und kann frei lebende Affen beobachten. Auf der anderen Seite, die, die dem Meer zugewandt ist, reihen sich Mangroven dicht an dicht. Ihr Wurzelwerk wird bei Flut von Salzwasser umspült. Bei Ebbe kann man unzählige kleine, schwarze Krebse bestaunen.
Das The Rock Restaurant kennt man vielleicht aus typischen Reisekatalogen, denn es wird dort gerne gezeigt. Eigentlich ist es eine der Touri-Attraktionen schlechthin, aber mangels Alternativen haben auch wir dort einen Stop eingelegt. Wir waren jedoch nicht dort essen. Die typischen Touris, die mit Rucksäckchen und Hut mittels Boot zum Felsen gefahren wurden, haben uns ein bisschen abgeschreckt.
Von der Strandbar gegenüber hat man eh den netteren Blick. Die Kinder können im Sand buddeln und das Essen war auch echt lecker!
Fazit – Sansibar mit Kindern
Die zwei Wochen haben uns gut getan. Wir wollten und brauchten eine Pause und haben sie auch bekommen. I.d.R. wird Sansibar im Anschluss an eine Safari gebucht, d.h. die Gäste verbringen meist nur ein paar Tage zum Baden auf der Insel.
Dafür ist sie wirklich perfekt! Die Strände sind herrlich und die Hotels wunderschön. Der Hotelstandard ist gehoben, doch nicht alle vier oder fünf Sterne Häuser reihen sich in die internationale Riege ein.
Insgesamt sind wir gerade so an der Grenze zur Langweile entlang geschrammt, denn außer banden und in der Sonne liegen, Wassersport betreiben und die Reihe zu genießen, kann man nicht viel unternehmen. Uns hat es gefehlt einfach mal durch einen Ort schlendern und einen Kaffee trinken zu können. Eine aufkeimende Touristische Infrastruktur findet man im Norden der Insel oder in Stone Town natürlich. Dafür gibt es überall die pure Authentizität afrikanischen Lebens, was wir gerne aufgesogen haben.
Einen Spielplatz, eine kleine Attraktion etc. sucht man für die Kinder jedoch vergebens. Wobei man ergänzen muss, dass die Strand und Pool natürlich total super fanden. Aber uns Erwachsenen hätten zwei, drei Möglichkeiten mehr auch gut gefallen. Selbst beim Fahren über die Insel, und wir haben mehrere Touren gemacht, bleibt das Fahren selbst die Hauptattraktion. Es gibt einfach kein echtes Ziel. Die Orte sind echt und voller afrikanisches Leben, unterscheiden sich aber auch nicht wirklich voneinander.
Bis auf den Ausflug zur Spicefarm und den Jozani Forest gibt es keine großartigen Ziele. Segeltouren und Schnorchelausflüge haben wir nicht unternommen, weil die Vorstellung mit den beiden Kids mehrere Stunden auf einem kleinen Boot zu sein, nicht sehr verlockend klang.
Also: ein herrliches Ziel zum Seele baumeln lassen und sich erholen, wenn man es mag in der Sonne zu liegen und das türkis farbene Wasser zu betrachten. Wir haben uns insgesamt sehr wohl gefühlt, haben jedoch gemerkt, dass wir einen aktiveren Urlaub eher bevorzugen.
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