Elternzeit 2
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Die Tampa Bay Area ganz ohne Springbreak

Legendäre Bilder von betrunkenen, halbnackten Jugendlichen,
die den Frühling am Strand feiern kann ich leider nicht liefern, die sind erst
in ein paar Wochen hier. Es ging noch recht beschaulich in St. Petersburg,
Clearwater und Tampa zu als wir dort waren. Leider, leider war es immer noch
erbärmlich kalt, so dass wir uns auf schöne Spaziergänge an den Stränden der
Westküste und in den Städten beschränkten.

Einmal mehr haben wir gemerkt, wie langsam wir reisen.
Obwohl wir meist gegen halb sieben wach sind, dauerts ewig bis wir los kommen.
Alle müssen angezogen sein und frühstücken, dann Geschirr spülen (es lebe die
Spülmaschine!) und so aufräumen, dass beim Fahren nichts herumpoltert, kaum
sind wir los hat einer wieder Hunger/Durst/muss aufs Klo/hat keine Lust
mehr/ist tot müde… Wie zu Hause eben auch, wie könnte es anders sein?!
Wir versuchen Ida’s Schlafrhythmus so gut es geht in den
Reisealltag zu integrieren. Mich stressts immer am meisten, wenn sie müde ist
und sie nicht einfach mal zwei Stunden im Bett schlafen kann. Das klappt so gut
wie nie, denn meist sind wir unterwegs und sie schläft im Buggy (den man zum
Glück ganz flach umklappen kann) oder beim Fahren im Autositz. Immerhin scheint
ihr das nichts auszumachen, denn danach ist sie wieder gut drauf und alles ist
fein. Aber als Mama will mans ja meist so gut wie möglich machen… Ihr kennt
das sicher.
Nun ja, das alles führt jedenfalls auch dazu, dass wir keine
großen Strecken am Stück fahren und unser Tagesradius auch recht mäßig
ausfällt. Wir haben uns bei der Reiseplanung schon sehr viel Freiraum gelassen,
weil wir damit gerechnet haben, aber nun brauchen wir ihn auch wirklich. So
richtige Trödel-wir-machen-heute-nichts-Tage haben wir fast gar nicht. Einen
gab’s bisher, an dem wir nur schwimmen waren, aber sonst fahren wir wenigstens
ein Stückchen oder schauen uns ein bisschen was an.

Nach St. Petersburg fährt man über die Sunshine Bridge, ein
Wahrzeichen, das einen direkt ins Zentrum der Stadt führt. An dem wir aber
vorbei gefahren sind, denn wir wollten den Sonnenuntergang in Clearwater Beach
erleben und anschließend etwas essen gehen. Der Strand ist ei Traum und wenn
ich Anfang zwanzig wäre, schlank und Single noch dazu, kann man beim
berüchtigten Springbreak sicher eine Menge Spaß dort haben :-) Doch so haben
wir wenigsten den schönen Spielplatz ausgiebig genutzt und alle waren
zufrieden.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Erkundungstour an der
Küste fort. Der Holzsteg mit Buden und Geschäften in Madeira Beach hörte sich
im Reiseführer so nett an. Naja, einmal drüber schlendern war auch nett, aber
die Buden boten nur den allerschlimmsten Tourikram und auch sonst gab der
Strandort so gar nichts her außer T-Shirts, Muscheln und Eis. Der Strand war
ebenso nett, aber wegen des kalten Windes ebenfalls leergefegt.

Dafür hatten wir ein kleines Highlight als Mittagessen: TedPeters Famous smoked Fish ist eine Fischräucherei, die es schon seit den
Fünfzigern gibt. Der frische, geräucherte Fisch kann man kaufen und mitnehmen,
oder direkt verzehren. Wir hatten eine Clamchauder (Muschelsuppe) und den
geräucherten Lachs mit ‚German Potatoe Salad’ und handmade Tartarsauce. Ach
Gott, wie lecker! Saftig, mild und fein war der Lachs. Zum Reinlegen, wirklich!
Auch der Kartoffelsalat war sensationell und mit samt der Sauce der pure
Genuss. Von der Muschelsuppe haben wir leider wenig abbekommen, die hat Ida
fast alleine gegessen. So saßen wir in der Sonne, geschützt vorm kalten Wind
und haben uns des Lebens gefreut.

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