Bitte, bitte, bitte, solltet Ihr je nach Mexico fliegen, schaut Euch ein oder zwei oder drei alte Haciendas an. Ich bin diesen wundervollen Plätzen völlig verfallen. Der Charme der alten Zeit ist greifbar und diese Anwesen sind so schön!
In den 20er Jahren gab es in Mexico einen ‚Sisal-Boom‘. Aus Agavenblättern wurden die Fasern gewonnen, die dann für Seile etc. genutzt wurden. In dieser Zeit entstanden riesige Landgüter, die die Pflanzen anbauten und weiter verarbeiteten. Charakteristisch für diese Anwesen sind die maurischen Eingangstore mit Doppelbögen.
Zwischen Merida und Uxmal gibt es einige Haciendas, aber auch anderswo in Mexico sind sie zu finden. Manchmal erkennt man nur noch die Tore, hinter denen nun von Grünpflangen überwucherte Mauerreste zu erahnen sind. Andere wurden von Investoren aufgekauft und zu Designhotels umgebaut.
Meist kann man sie besichtigen. Entweder gibt es einen offiziellen Eintritt, so wie in Yaxcopoil, oder es ist ein Restaurant dabei, bei dem man einkehren kann. Yaxcopoil hat mir besonders gefallen, weil die Anlage seit 1984 komplett verlassen ist, aber noch viele Möbel, Geschirr etc. aus der damaligen Zeit erhalten ist. Fast sieht man den Schaukelstuhl noch wippen, oder ahnt das geschäftige Treiben in der Küche. Aber dann sind es doch nur die Geräusche der über dem Hof gespannten Fähnchen, die im Wind flattern.
Das komplette Gegenteil zu diesem maroden Charme ist die Hacienda Temozon, die ca. 40km südlich von Merida, inmitten eines mexikanischen Dorfes liegt. Wir hatten uns diese zu Hause im Netz schon mal als Hotel angeschaut, doch sie lag leider außerhalb unseres Budgets. Im Nachhinein sind wir ganz froh uns dagegen entschieden zu haben. Das Gelände ist sehr schön und liebevoll gestaltet. Die Zimmer sind ab 170 Dollar/Nacht buchbar und dafür wars uns dann doch irgendwie zu wenig spektakulär. Kann man das so sagen? Von einem Spa Hideaway hätten wir einfach ein wenig mehr erwartet, mehr Atmosphäre, ein bisschen gepflegter… Wir hatten das vorher als etwas ursprüngliches und individuelles empfunden, doch so kam es nicht rüber. Aber wie gesagt, umfassend beurteilen können wir es nicht, wir durften nur einen Spaziergang übers Gelände machen.
Unseren privaten, individuellen Hacienda-Traum zum Übernachten haben wir in Merida und Valladolid aber doch noch gefunden. Der Bericht hierzu kommt noch :-)
Fünf Tage lang haben wir eine kleine Tour über die Yucatan Halbinsel gemacht. Fünf Tage. Das ist nicht lange. Sicher wären zwei Tage länger auch gegangen, aber wir waren zögerlich, denn Autofahrten sind nur mäßig spannend für Kinder und jeden Abend wo anders schlafen strengt auch an, wenn man immer wieder alles aus- und einpacken muss.
Unsere Prognosen haben sich auch hinsichtlich der Sehenswürdigkeiten bewahrheitet. Ja, man kann sich auch mit kleinen Kindern etwas anschauen. Man kann versuchen es spannend zu erklären, was es hier gibt und warum man es sich ansieht. Aber man muss auch damit rechnen, dass es als sterbenslangweilig eingestuft wird und man so viel Überzeugungskraft braucht, um die Laune auf einem erträglichen Niveau zu halten, dass man von der eigentlichen Aktion nichts mehr mitbekommt ;-)
Naja, so schlimm wars nie, aber klar gibts diese Situationen auch, wenn man verreist. Bei den Maya Ruinen hätten wir uns eigentlich gerne nen Guide für uns alleine geschnappt, der uns ein bisschen was erklärt. Aber das stresst halt eher als das es nützt, denn selten passen Interesse, Hunger-, Schlaf- und Bewegungsbedürfnisse zu solch einem Programm. Dann muss eben der Reiseführer herhalten und man setzt sich mit nem Keks auf nen Stein und liest vor.
Zurück zur Rundreise: Wir sind in Tulum gestartet und wollten abends in Uxmal sein, wo wir ein Hotelzimmer für zwei Nächte reserviert hatten. Die Strecke beträgt rund 320km und führte uns erst nach Süden bis Felipe Carrillo Puerto und auf der 184 nach Westen und dann über Tzucacab und Ticul nach Uxmal. Machbar, auch in Mexico. Aber man sollte viiieeel Zeit einplanen, denn die Route ist nicht immer einfach zu finden, auch wenn man ‚große‘ Straßen fährt.
Es empfiehlt sich übrigens Kartenmaterial in Deutschland zu kaufen. Die Werbekarte, die wir von der Vermietstation erhalten haben, war ein Scherz und in Geschäften haben wir spontan keine entdeckt. Wir hatten den DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Yucatan & Chiapas dabei, in dem auch eine recht gute Straßenkarte integriert ist. Die hat uns gerettet, denn die Nummerierungen und Beschilderungen an den Straßen ist äußerst kreativ. Wir haben es bis zum letzten Tag nicht geschafft ein System zu erkennen wann was oder ausgeschildert ist. Darf ich an dieser Stelle noch unterstreichend erwähnen, dass Ronald Verkehrswege plant?!
Doch wie durch ein Wunder haben wir uns nie großartig verfahren. Es gibt zum Glück nicht so viele Straßen, so dass man sich auch immer wieder an der Himmelsrichtung orientieren kann.
Ich schreib schon wieder so viel, dabei wollte ich so viele Bilder zeigen. Mexico ist ein Fest der Farben und des Lebens. Ein Fotoparadis, in dem sich jeder, der Spaß an der Fotografie hat, wie im Schlaraffenland führt. Anfangs war ich fast überfordert – man kann doch nicht überall anhalten, nur weil das Licht oder die Farben grad so toll sind?! Ich schreib nichts mehr, schaut einfach selbst ein bisschen mit.
„Anton, morgen schauen wir uns alte Ruinen an. Das wird spannend.“
„So wie die Ritterburg bei der Oma?“
„Ja, so ähnlich. Aber ohne Ritter. Die haben die Mayas gebaut vor langer Zeit.“
„Die Bienen? Ist der Willi auch dabei gewesen?“
„Äh, ne, keine Bienen. Die Mayas waren Menschen. Ein Volk, das vor langer Zeit in Mexico gelebt hat.“
„Warum?“
So viel zum Thema Lehrauftrag auf Reisen. Es hat zwei Ruinen gedauert bis wir zweifelsfrei festgestellt haben, dass es dort keine Bienen gab. Insgesamt waren wir in drei Ausgrabungsstätten gewesen. Tulum, Uxmal und Chichén Itzá. Zu letztem kommt noch ein separater Post, denn das war irgendwie anders…
Die Ruinen von Tulum waren nur 20 Minuten von unserem Hotel entfernt, so dass wir einen Vormittag dort verbracht haben. Manche Blickwinkel kennt man schon von Reisekatalogen oder anderen Prospekten. Die Hauptpyramide liegt nämlich direkt am Meer, sogar einen kleinen Strand gibt es, den man über eine Treppe erreichen kann.
Wir waren sehr froh, dass am Himmel ein paar Schleierwolken zu sehen waren, denn das gesamte Gelände liegt in der Sonne. Schatten ist Mangelware und es war heiß… Die Atmosphäre war ganz schön. Nicht überfüllt und durch die Höhenunterschiede (es gibt ne kleine Senke in der Mitte) bekommt man einen guten Überblick.
Info für Familien: man kommt mit dem Kinderwagen bis auf wenige Stellen ganz gut durch. Die Wege sind geschottert, aber ’schiebbar‘. Vom Parkplatz läuft man ca. 800m bis zum Eingang, oder nimmt das Bähnchen. Drinnen gibts weder Toiletten noch Versorgungsmöglichkeiten. Was wirklich schön ist, denn so fühlt es sich doch recht ursprünglich an.
Während Tulum von vielen Tagesausflüglern besucht wird, liegen die Ruinen von Uxmal gute 300km von der Küste entfernt. Wer hier hin fährt, möchte auch wirklich dort hin. Ganz ruhig war es dort, friedlich und kein Geschnatter der Reiseführer (obwohl es auch ein paar gab) unterbrach die Atmosphäre. Wir haben es sehr genossen dort zu sein und hatten auch hier wieder Glück mit dem Wetter. So schön ein blauer Himmel auf den Fotos auch gewesen wäre, doch am Tag zuvor waren es 36 Grad und wir haben schwer überlegt, wie wir das mit den Kindern hinbekommen.
Doch Petrus war uns milde gestimmt und schickte dicke Wolken, die zwar ab und an ein paar Tropfen Regen verloren, insgesamt aber für milde 24 Grad sorgten. Das perfekt, um das großzügige Gelände zu erkunden.
In Uxmal hatten wir übrigens zuerst den Buggy dabei, ihn dann aber gegen die Trage ausgetauscht. Man läuft immer wieder über grasige Flächen und steigt Treppen hoch und runter. Es wäre schon gegangen, wäre aber doch sehr mühsam gewesen.
Gute zweieinhalb Stunden sind wir umher gestreift, Ida hat die meiste Zeit geschlafen. Auf die eine Pyramide kann man hochsteigen. Die Stufen sind eng und steil, aber machbar. Antons fand das Klettern großartig. Endlich gabs was zu tun und nicht nur zu kucken…
Beide Sehenswürdigkeiten würden wir klar weiterempfehlen. Tulum, weils schlicht auch gut erreichbar ist und Uxmal, weil die Atmosphäre einfach schön war. Besonders am frühen Morgen stellt sich hier bestimmt ein ‚Machu-Picchu-Effekt‘ ein. Dort waren wir vor fünf Jahren ganz früh, kurz nach Sonnenaufgang und es war atemberaubend.
Die ist die letzte Etappe unserer Reise. 15 Tage verbringen wir in Mexico, genauer gesagt auf der Yucatan Halbinsel. Auf Mexico sind wir gekommen, weil wir doch ein bisschen Sehnsucht nach der Fremde, nach etwas Neuem, etwas unbekanntem Terrain hatten und weil die Flüge ab Miami nach Cancun super günstig sind. Mit Jetblue kommt man für um die 100 Euro nach Cancun, der Flug dauert nur eineinhalb Stunden.
Das erklärt auch, warum so viele Amerikaner dort Urlaub machen. Selbst aus den nördlichen Staaten oder Kanada dauert’s nur ca. vier Stunden, um dort hin zu kommen. Ja, und das ist vermutlich auch der Grund, warum die typischen Strandhotels auch so derb amerikanisch sind.
Aber von vorne an… Der Flug war sehr günstig, der Mietwagen war ok. Bei Thrifty haben wir einen VW Jetta für 14 Tage gemietet und ca. 450 Euro bezahlt. Aber die Hotels, hossa! Meine Herren, kann man da Geld ausgeben. Aber herrje, gibts da tolle Hütten.
Ronald hat wirklich lange gesucht, bis wir unsere Unterkünfte zusammen hatten. Der Plan war 5 Tage in der Nähe von Tulum zu verbringen, dann 5 Tage eine Rundreise durch Yucatan zu fahren und die allerletzten 5 Tage bei Cancun auszuspannen.
Nach vielen Stunden Internetrecherche haben wir uns für die ersten Tage für das Gran Palladium in Akumal entschieden. Es war nicht unsere erste Wahl, aber schien ein guter Kompromiss zu sein. Die Bucht, an der es liegt ist wunderschön. Ein perfekter Strand. Breit, mit Palmen, flach ins Meer abfallen, lang genug zum Wandern, das Wasser türkis, der Himmel blau.
Der Pool war riesig, wirklich riesig. Es gab einen tollen Kinderbereich mit mehreren Rutschen, genügend Liegen mit Handtüchern, alles gut. Die Tage haben wir bis auf drei Ausflüge, dort verbracht. Anton ist ne richtige Wasserratte geworden und auch Ida fands großartig am Strand zu sitzen und mit Händen und Füßen den Sand herumzuwirbeln.
Die gesamte Anlage war unglaublich groß, so groß, dass wir mit Elektro-Golfcaddys zu unserem Zimmer gebracht wurden. Alles lag in einer Urwaldähnlichen Umgebung, man hatte sich bemüht die ursprüngliche Vegetation weitestgehend zu erhalten. Rezeption und andere öffentliche Bereiche sind traditionell mit Schilfgrad gedeckt, alles ist gut gepflegt. Überall gab es Wasseranlagen, im anderen Hotelbereich sogar so groß, dass man mit dem Boot drauf fahren konnte. Die Zimmer waren sehr groß und zumindest in unserem Hotelbereich neu renoviert.
Diese Hotelanlagen haben fast immer Vollpension, was uns mit den Kindern als vorteilhaft erschien. Doch das, in Kombination mit der Größe der Anlage, war der Schwachpunkt. Das Essen war leider nicht gut. Es war nicht verdorben oder unappetitlich. Auch die Auswahl war gigantisch. neben dem Buffet konnte man zwischen mehreren Restaurants wählen, aber es war einfach nicht lecker. Hatte kaum Geschmack und sprach uns schlicht nicht an. Dazu kam diese ungemütlich Bahnhofshallenatmosphäre in den Speiseräumen und Restaurants. Das ist wirklich schade, denn das vermiest einen schon den Aufenthalt. Bei fünf Sternen und den Übernachtungspreisen hatten wir uns deutlich mehr gewünscht. Die Masse machts halt nicht wirklich…
Fazit nach fünf Tagen: es war ok, aber halt nicht super toll. Die Anlage ist weitläufig und gepflegt, der Strand wunderschön, nur das Essen lies zu wünschen übrig. Doch es war gut dann aufbrechen zu können, um das Land ein wenig zu erkunden. Außerdem hatten wir Lust auf Mexico und nicht auf 3.000 Amerikaner in Bikinis ;-)
Hier kommt mal ein kurzer Zwischenpost, denn während unserer Reise stand das Thema Sonnenschutz immer im Vordergrund. Wir sind ja im deutschen Winter gestartet, waren käseweiss und wollten keinesfalls einen Sonnenbrand riskieren, aber auch nicht vermummt am Pool oder in der Stadt rumlaufen. Die gute Nachricht zuerst: wir hatten nicht einmal Sonnenbrand. Weder auf dem Schiff, noch in Mexico. Da bin ich sehr froh drum, denn wir haben unterwegs schlimm verbrannte Kinder gesehen, die dennoch in der Sonne spielten.
Prio eins war daher immer: morgens gleich eincremen (Sonnencreme hatten wir von zu Hause mitgebracht, für die Kinder LSF 50, für uns LSF 20) und dann raus aus der Sonne, rein in den Schatten.
Aber wir sind keine Fanatiker und haben auch Glück, denn beide Zwerge vertragen Sonne ganz gut und Anton scheint Ronalds Gene mitbekommen zu haben. Er wird einfach schwarz, nur die Haare werden fast weiß.
In der Stadt haben beide meist einen Sonnenhut getragen, Ida saß im beschatteten Kinderwagen. Für Anton hatten wir auch eine Sonnenbrille, die er mehr oder weniger beständig trug.
Am Pool, besonders auf dem Kreuzfahrtschiff oder später dann in Mexico, haben wir Anton vormittags gut eingecremt ohne T-Shirt baden lassen. Über Mittag hat er dann ein Schwimmshirt mit UV Schutz getragen, das auch schnell trocknete. Am späten Nachmittag dann wieder ohne. Dazwischen gabs natürlich jede Menge Pausen im Schatten.
Ida war ja nie so lange im Wasser und wenn, dann hat sie meist nur eine Badehose angehabt und einen Hut getragen. Bei Strandspaziergängen oder beim Spielen im Sand, hatte auch sie ein Badeshirt an. Übrigens: ich bin überhaupt kein Fan von Einweg-Schwimmwindeln. Die Dinger sind teuer, man kann sie kaum ein zweites Mal tragen, weil sie sich auch vollsaugen und wirklich was zurückhalten können sie auch nicht. Wir haben uns deshalb für sog. ‚Bade- oder Aquawindeln‘ entschieden. Das ist ein Badehöschen, das vor allem an den Beinen enger sitzt und nichts raus lässt, was nicht raus soll. Das hat super funktioniert, außerdem trocknen diese Höschen schnell und man kann sie erneut anziehen. Das schont den Geldbeutel, die Umwelt und das Gewicht des Koffers.
Spezielle Badeschuhe hatten wir nicht mit und haben sie auch nicht vermisst. Ganz unnützlich sind sie aber nicht, wenn der Sand heiß wird und Junior sich gerne schnell seines lockeren Schuhwerks erledigt. Oder eben Steine im Wasser/ am Strand sind.
Hier kommen ein paar praktische Bademodenteile für kleine Wasserratten. In den USA kann man das übrigens auch sehr gut bei GAP oder Osh Gosh shoppen, die Preise sind ähnlich wie in Deutschland.
Eine Stadt zu Fuß zu erkunden ist das beste, was man tun kann – finden wir. Und deshalb ziehen wir in der Regel am Morgen los und laufen und laufen und laufen. Zwei Stadtspaziergänge, die man auch problemlos an einem Tag unter bekommt, haben wir mal für Euch zusammen gestellt. Einmal ein bisschen shoppen mit ungewöhnlicher Aussicht und dann ab ins Grüne bzw. Nasse.
Los gehts in der Lincoln Road Mall, Ecke Washington Ave. Die Lincoln ist ab dort eine Fußgängerzone, gesäumt mit allerlei guten Geschäften. Je nachdem, wie shoppingbereit man ist, kann man allein damit einen Tag verbringen. Da wir mit dem beiden Zwergen wenig Äffin waren, sind wir nur durchgeschlendert, haben hier und dort mal rein geschaut und die plötzliche Ruhe genossen. Sie waren tatsächlich beide im Kinderwagen eingeschlafen! Yeah! Schnell nen Kaffee geholt und stillschweigend weiter. Hach.
Am Ende der Lincoln, Ecke Alton Rd, gibt es ein Parkhaus, vom dessen 7. Etage man einen ganz netten Blick auf Miami Beach hat. Ist ne ganz coole Loaction, architektonisch interessant, befindet sich oberhalb des letzten Parkdecks doch einige Penthouse Wohnungen samt Dachterrasse.
Wer den Shoppingfreuden entsagt, sucht sicher nach einer Gelegenheit für ein Mittagessen. Auf dem Weg nach Süden solltet Ihr bei ‚Big Pink‘ (157 Collins Ave) eine Lunch Break einlegen. In diesem Diner gibt es sie noch, die echte amerikanische Küche mit Burgern, Wraps und Milchshakes. Big ist Programm, denn die Portionen sind riesig. Aber der nette Service bringt auch gerne eine Box zum Take Away und mit den Spielsachen, die man geschenkt bekommt, haben auch die Kleinsten ihren Spaß.
Gut gestärkt gehts zum nächsten Etappenziel: dem Southpoint Park. Irgendwie war dieses grüne Fleckchen eine willkommene Abwechslung zum Strand. Man flaniert am Ausfahrtkanal entlang, den die Kreuzfahrtschiffe nutzen und freut sich über den kühlen Schatten der Bäume.
Es gibt eine (für amerikanische Verhältnisse) schönen Spielplatz samt Wasserspielfläche, die auch müde Erwachsenenfüßen gut tut. Im Imbiss kann man neben dem üblichen Süßkram auch frische Smoothies erstehen.
Letztendlich landet man aber doch wieder am Strand, dem Southpoint Beach, der einem mit diesem hübschen Strandhäuschen begrüßt. Hier ist herrlich wenig los und das Gewummer der Musikanlagen dröhnt nicht bis hier hin. Der kleine Weg führt entlang des Strandes dann wieder auf den Oceandrive, wo man das letzte Etappenziel erreicht: Kilwins, die Eis Manufaktur, sorgt für Abkühlung. Nebenan gibt es auch eine Starbucks für Kaffeedurstige…
Wie hab ich mich auf die Architektur in Miami Beach gefreut! Ich finds so spannend zu sehen, wie wirtschaftliche oder kulturelle Einflüsse auf Bauwerke, Kunst oder das alltägliche Leben Einfluss genommen haben.
Wer wann warum gegen wen gekämpft hat, hat mich im Geschichtsunterricht nie berührt und ist auch nie bei mir geblieben, doch wie sich bestimmte sozialpolitische Geschehnisse im alltäglichen Leben verankert haben, hat mich schon immer interessiert. Daher streife ich lieber durch Stadtviertel als durch sterile Museen mir erklärenden Hinweistafeln.
Miami Beach ist prädestiniert dafür, denn die Art Déco Bauten am Oceandrive und in dessen Umgebung wurden durch den Zeitgeist der 20er und 30er Jahre geprägt. Häuser mit einer gewissen Leichtigkeit, Optimismus und Moderne.
„Dabei hatte alles mit einer Katastrophe angefangen. Der Hurrikan von 1926 kostete 113 Menschen das Leben und verwüstete darüber hinaus weite Teile von Miami.; schließlich sorgte er für einen Zusammenbruch des überhitzten Immobilienmarktes an der Südostküste von Florida. Die anschließenden Jahre der Weltwirtschaftskrise sahen Florida und Miami Beach als Fluchtpunkt derer, die es sich leisten konnten, dem grauen, industriellen Norden der USA den Rücken zu kehren“ (Reisehandbuch Florida, Dumont, 2014, Axel Pinck)
Ich mag die klaren Elemente, die Linien und Strukturen der älteren Gebäude besonders. Ein bisschen streng und doch revolutionär schauen manche drein. Einige Jahre später kamen geschwungene Formen, stilisierte Orchideen, Flamingos und abgerundete Gebäudekanten hinzu. Einige Gebäude bekamen schattenspendende ‚Augenbrauen‘, die den Horizont betonen und moderne Schriftzüge wurden gezielt in die Fassadengestaltung eingebunden.
Die Gebäude wurden glücklicherweise vor dem Verfall gerettet und liebevoll saniert. Sogar bei Neubauten wird dieser Stil konsequent fortgesetzt, so dass dieses Viertel wirklich etwas besonderes ist. Beim Art Deco Welcome Center auf der Höhe der 10th Street, kann man sich geführten Touren anschließen oder sich mit Infomaterial eindecken.
ich kann nur empfehlen auch hier und dort mal in die Lobby eines Hotels zu spazieren. Beim Victor Hotel wurde der alte Terrazzofußboden aufgearbeitet und zusammen mit Originaldekoelementen in einen neuen Kontext gesetzt. Zeitgemäß, ganz ohne Pseudo-Vintage-Gefühl.
Alle Nicht-Eltern müssen jetzt mal ganz stark sein, denn Ihr werdet es nicht verstehen. Ich bin weiß Gott keine Hach-Muddi. Hach, was der Kleine nun schon wieder kann, hach wie schnell werden sie groß, hach, genieß bloß die Zeit…
Aber es gibt Momente, da packt es mich doch, das sichere Gefühl, dass etwas passiert ist, das dein Kind plötzlich ein Stückchen erwachsener werden lässt. Und in diesem Falle war es ein knallrosa Plastikkaugummiautomat mit vielen bunten, kaubaren Kugeln in einem american Diner.
Anton kennt Kaugummis, ich kau beim Autofahren fast immer und er hat nie eins bekommen. Jetzt ist er dreieinhalb und wir alle konnten der Versuchung nicht widerstehen und dieses verführerische Gerät einen Quarter rein zu stecken und zu sehen, wie er damit klar kommt.
Langsam rollt die blaue Kugel in der Spirale nach unten und klong, liegt sie in der stolzen, kleinen Kinderhand.
Der Mund ist voll, richtig voll und er traut sich fast nicht zuzubeissen. Aber dann doch und schmatzend und schlotzend verlassen wir das Lokal. Stolz wie Oskar, weil wir nun alle wissen, dass er es kann. Kauen ohne Runterzuschlucken. Was für ein Meilenstein!
Da kommt man nichts ahnend und glänzend erholt von der heilen Welt des Kreuzfahrtschiffs und freut sich auf ein bisschen Strand und schöne Art Deco Architektur und was sieht man? Nackige Hinterteile und pralle Vorbauten soweit das Auge reicht. Wer kein Dekolté hat, macht sich eins oder hat verloren. Und die Herren? Neon Muscleshirt ist wieder voll im Trend.
SPRINGBREAK in Miami, Party im prüden Amerika. Holla, da war was los. Und wir mittendrin, denn wir hatten über Air bnb ein Apartment gebucht, das direkt am Ocean Drive lag. Miami ist teuer, richtig teuer und ich weiß nicht, wie viele Abende Ronald alle Hotels angeschaut und die Preise verglichen hat. Letztendlich ist es dann dieses Apartment geworden, vor dem wir nachmittags erst mal alle genannten Körperteile queren mussten, um zur Haustüre zu gelangen.
Es war interessant, doch. Miami Beach ist halt auch echt schön, da kann man schon verstehen, dass sich die Studenten dieses Fleckchen für einige Tage Party aussuchen. Weniger lustig wars nachts um drei, wenn sie nach Hause kommen und das Zuhause neben unserem ist. Sehr lustig ists dafür, wenn wir um neun eben jenes Zuhause verlassen und Anton singend und rennend den Tag im Flur begrüßt. Da schaut dann schon mal ein Tigertanga aus dem Zimmer heraus und sagt ‚Hey, people are sleeping here‘. Ach, echt?!
Mal abgesehen von der Architektur, der ich gerne einen separaten Post widme, ist Miami ein vorzüglicher Ort und mit nem Eis auf ner Mauer zu sitzen und Leute zu beobachten. Da gibts alles, ein Schaulaufen vor dem Herrn! Und dieses Licht… hier einfach mal ein paar Eindrücke vom Ocean Drive, der Sonne und dem süßen Leben.
Auf der Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen sind wir zufällig im Espanola Way gelandet, eine Art mediterranes Hideaway in Miami. Unser Apartment hatte zwar eine kleine Küche, aber wir haben schlicht keinen gescheiten Supermarkt gefunden, in dem wir was frisches einkaufen konnten. Die Springbreak Gemeinde ernährt sich vornehmlich von hochprozentiger Flüssignahrung, Pizza und Fastfood.
Naja, jedenfalls sind wir an einem hübsch aussehenden Restaurant hängen geblieben, in dem alle Pastagerichte bis 19 Uhr nur je 10 Dollar gekostet haben. Ehrlich gesagt, war das der Grund, weshalb wir Platz genommen haben, denn die Preise, die wir zuvor in anderen Restaurants gesehen haben, haben zum Hunger auch noch Bauchschmerzen verursacht. Und das waren keine Gourmetschuppen…
Es war eine sensationelle Überraschung, denn der Service war super nett und die Pasta extrem lecker. Ein Glas Rotwein und ein Bruschetta vorab und ein dramatisches Entspannungsgefühl tritt ein. Von daher ist die Piccola Cucina eine klare Empfehlung!
Mit diesem Post tu ich mir aus zweierlei Hinsicht ein bisschen schwer.
Stellt Euch eine Insel vor. Man sagt, sie gehöre zu den Bahamas. Sie hat eine weiße Sandbucht und türkisfarbenes Wasser. Aber dort lebt niemand und doch rauschen an einem Tag 3.000 Menschen an den dortigen Strand, schnorcheln, schwimmen, mieten sich vielleicht ein Kajak, essen & trinken. Aber das wirkt alles so unecht, weil diese Insel auch sonstwo auf der Welt sein könnte.
Denn morgens werden die ganzen Lebensmittel etc. dort hin gebracht, danach kommen die Kreuzfahrer mittels Tenderbooten am künstlich geschaffenen Hafen an und bevölkern das Inselchen. Sie machen und tun und um 17 Uhr ist alles wieder vorbei, denn dann legt das letzte Tenderboot ab und auch das große Schiff macht sich wieder auf den Weg.
Wo das Problem dabei ist? Naja, wir dachten, ein Ziel unserer Cruise seien die Bahamas, aber das Ganze ist so surreal, dass es genauso gut im Tropical Island in Berlin sein könnte. Übertrieben formuliert. Norwegian Cruise Line hat das ganze in den 70ern gekauft und auch MSC steuert diese Privatinsel an. Irgendwie sind wir damit nicht ganz glücklich, denn auch wenn wir vorher wussten, dass dies keine ’normale‘ Bahamas Insel ist, haben wir doch ein bisschen mehr Authentizität erwartet.
Das zweite Phänomen war das Wetter. Wir haben die Insel nämlich zwei mal angesteuert, weil wir ja zwei Einzeltouren gebucht haben und beide hatten Great Stirrup Cay als Etappenziel. In der ersten Woche war es morgens regnerisch, als wir ankamen. Alle haben sich lange beim Frühstück herumgedrückt bis irgendwann die Ansage kam, dass das Wetter wenigstens stabil sei und man an Land gehen könne. Dicke Wolken hingen am Himmel, als wir am Nachmittag rüber fuhren.
Zugegeben, die Bucht ist schön zum Baden und die Kinder hat das schlechte Wetter wenig gestört. Wir haben ein paar Portraits gemacht, auch von lieben Urlaubsbekannten, mit denen wir uns gut verstanden haben. Einen lieben Gruß nach Köln an dieser Stelle!! (Und Anja, bitte melde Dich mit Deiner Mailadresse, damit wir Euch die Fotos schicken können!!)
Ich hab dafür quasi nichts von der Insel fotografiert, weil wir ja im festen Glauben waren eine Woche später wieder dort zu sein.
Ja, wir waren dann ne Woche später auch wieder da.
Es regnete nicht nur, sondern stürmte und blitze auch noch dazu. Die ganzen Tage davor hatten wir strahlenden Sonnenschein… Keine Chance an Land zu gehen. Und keine weiteren Fotos von Great Stirrup Cay. Und keine Chance vielleicht doch noch Antons rechte Sandale zu finden, die wir in der Woche davor irgendwie verloren haben. Stattdessen tuckerten wir gen Miami und vertrieben und die Zeit an Board. Ein Seetag mehr. So ist das manchmal.
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