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Mummeln am Mummelsee und freuen in Freudenstadt – Eine Tagestour durch den Nordschwarzwald

Bei unserem Bloggerstammtisch in Karlsruhe ist die Idee entstanden etwas über die ‚Heimat‘ zu berichten und zu zeigen, wie schön es eigentlich rings um Karlsruhe ist. Dies Stadt, von der Sonne geküsst, und vom Elsaß, der Pfalz und dem Schwarzwald umarmt ist seit vier Jahren unser Zuhause und sogar als Exil-Pfälzer und Exil-Hesse fühlen wir uns hier sehr wohl.

Die Pläne für eine Bloggertour in die Umgebung waren schnell geschmiedet und so starteten Juliane von Schöner Tag noch und ich in der Früh zu einem Tag im Schwarzwald. Das ganze lief unter dem Motto Heimatliebe, zu dem Anni von Pötit – Die kleinen Dinge des Lebens schon seit längerem aufgerufen hatte. Auf Instagramm könnt Ihr unter dem Hashtag #kabloggerunterwegs Fotos von unterwegs betrachten.

Der Mummelsee war das große Ziel unserer Reise. Für mich eine Kindheitserinnerung, denn als ich mit fünf mal stark erkältet war, fuhren meine Eltern mit mir dort hin, weil die gute Höhenluft (liegt auf über 1.000 Metern) der Gesundheit förderlich ist. Ich erinnere mich noch an die Berge voll Schnee, der mir bis unter die Achseln reichte und unseren Hund einfach verschlang.

Auf dem Weg dorthin lag jedoch erst mal Burg Alt Windeck, die bei schönem Wetter den Aufstieg mit einem sagenhaften Blick belohnt. Wir konnten es nur erahnen… Einen hübschen Biergarten gibts dort und gehobene Hausmannskost für Wandersleute. Außerdem einen Spielplatz für kleine Ritter und Burgfräulein.

Aber dann, der Mummelsee! Bis zu 17 Meter tief und vom Moorwasser ganz braun liegt er an der Schwarzwaldhochstrasse. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass er in der Sonne geglitzert hat, aber das macht nichts. Er ist nämlich ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und für ein leckeres Mittagessen im Berghotel Mummelsee. Da schmeckt die regionale Küche noch wie sie sein soll. Schmalzbrot, Maultauschen und Schwarzwälder Fleischküchle tummelten sich auf unseren Tellern.

Um den See zu umrunden muss man nun nicht mehr gut bei Fuß sein. Ein Holzplankenweg schlängelt sich nun drum herum und auf den Liegen gegenüber des Hotels kann man mit vollem Bauch einfach mal aufs Wasser schauen und durchatmen. Die gute Luft, Ihr erinnert Euch? Wem es nach einer Kuckucksuhr gelüstet, dem sei der Souvenirshop ans Herz gelegt. Neben frischem Holzofenbrot gibt es dort auch einigen Schwarzwaldmerchendisekram.

Weil wir ja jung, fit und neugierig sind, reichte uns die Seeumrundung nicht aus. Hoch hinaus sollte es gehen, rauf auf die Hornisgrinde, den Hausberg des Mummelsees. Der Mummelsee-Hornisgrindepfad führt über gut 7 km hoch zur Hornisgrinde, dreht dort ne Runde und kommt über das Seibelseckle (fein zum Skifahren im Winter!) zurück zum Mummelsee.
Die schöne Strecke führt über teils steile und steinige Bereiche durch ganze Meere an Blaubeeren zum Hochmoor der Hornisgrinde. Ich mag die Landschaft dort sehr. Das raue Gras und von den dunklen Bäumen, die dem Schwarzwald seinen Namen gaben, keine Spur. Im Winter kann man diese Runde wohl auch mit Schneeschuhen begehen. Da hätte ich ja auch mal Lust drauf…

Mit den Eltern wandern gehen kam früher gleich nach Zimmer aufräumen auf der Liste der Lieblingsbeschäftigungen. Nun, mit Mitte dreißig, muss ich mir eingestehen, dass es mit wirklich Spaß gemacht hat. Die Landschaft war grandios, der Wald hat nach frischem Holz gerochen und der Weg war gar nicht langweilig.
Da haben wir uns doch ein Stück Kuchen verdient, oder? Eigentlich, ja eigentlich hätte ein Stück Schwarzwälder Kirsch auf den Teller gemusst. Aber ich bin nicht so der Tortenfan und deshalb von ich nen Milchkaffee mit simplem Marmorkuchen auch grandios. Den gabs dann im Café Bacher in Freudenstadt, wo wir unseren letzten Stopp vor der Heimreise einlegten. Und der Regen dann kam…

Das war ein richtig schöner Tag! Mich freut es unheimlich mal wieder bewusst wahrgenommen zu haben, wie schön wir eigentlich wohnen, wie viel die Region zu bieten hat. Und, dass ‚digitale Kollegen‘ zu lieben Freunden werden können, mit denen man eine tolle Zeit verbringen kann. Lieben Dank Juliane dafür! 
Fortsetzung folgt!

Leckeres für kleine Hände. Madelaines machen alle glücklich.

 
Es lag da so einfach in meinem Briefkasten und rief: Hey, Lust auf ne Herausforderung?
Was soll ich sagen, ich bin halt schwach geworden. Wie soll das auch anders gehen bei solch einem attraktiven Blätterwerk wie dem Backbuch der lieben Jeanny von Zucker, Zimt und Liebe?

Backen finde ich so mäßig spannend. Einen schönen Kuchen oder andere süße Köstlichkeiten den Lieben vorzusetzen jedoch sehr und so siegte die Neugier vor der Angst vorm Mehlstaub in der gesamten Küche. Sogar extra Madelaines Backförmchen hab ich gekauft, ja, wenn schon, denn schon. Die waren gleichzeitig meine erstes Silikonformerfahrung, mal am Rande bemerkt.

Ich bin im Himmel. Die Küche klebt, ich brauch dringend mind. ein weiteres Förmchenblech, sonst dauert das ja ewig, aber die hübschen kleinen Muscheln waren so schnell weg, dass es garantiert eine Wiederholung geben wird.

Das Resultat: alle glücklich. Mama, weil sie es tatsächlich hinbekommen hat, das große Kind, weil es nicht auffällt, wenn drei, vier Muscheln plötzlich fehlen, das kleine Kind, weil es sie auch ohne Backenzähne wunderbar zermahlen kann und der Mann, weils halt Kuchen ist. Egal wie.
Hab tausend Dank liebe Jeanny für so viel konzentriertes Familienglück, das wir jetzt einpacken und bei einem Picknick genüsslich verzehren werden!

Halt, hier geblieben! Das Nach-der-Reise-Loch: und wo fahren wir als nächstes hin?

…hier gehts doch noch weiter! Es ist nicht vorbei auf diesem Blog. Die Reise ist zwar um, aber da gibts doch noch mehr für Familien, die gerne unterwegs sind!

Und wir brauchen doch wenigstens neue Reisepläne! Wir können doch nicht einfach aufhören unterwegs zu sein. Wenigstens wissen müssten wir, wann wir wieder weg fahren. Die Nach-der-Reise-Panik macht sich breit und wir müssen DRINGEND etwas neues finden.

Im September würde es vielleicht noch rein passen. Am Ende der Hochzeitssaison bin ich platt und eine aufwendige Reise mit viel Organisation kriegen wir einfach nicht stressfrei gewuppt. Aber so ein bisschen warmes Mittelmeer ginge schon, oder?

Ibiza wollten wir schon immer mal sehen und ich bin über Pinterest bei dieser überaus herrlichen Villa gelandet. Die ist zwar auf Formentera, aber meine Güte, ist die nicht herrlich?! Can Stanga heißt dieses Traumplätzchen, das spontan all meine Urlaubsbegehren anregt.

Dieser Pool, die reduzierten Farben, die weiten Flächen, die kühlen Stoffe, die klaren Linien. Da hat jemand ein Haus für uns gebaut, ehrlich! Ok, Formentera ist nicht Ibiza, aber egal, das ist ein Stückchen Himmel!
Ich muss mal schnell den Mann überzeugen gehen…

Fotos via MyHouseIdea

Acht Wochen Elternzeit und eine Reise. Wie viel Kohle muss man denn dafür ansparen?

Acht Wochen waren wir unterwegs. Gute drei Wochen Camper, zwei Wochen Kreuzfahrt, ein paar Tage Miami und zwei Wochen Mexiko.

Und wir sind nicht reich. Nur an Erfahrung, aber sonst… Wir haben kurz drüber gesprochen, ob wir hier über das Thema Geld sprechen sollen, aber letztendlich ist es ja kein Geheimnis, dass solch eine Reise Geld kostet, also warum nicht drüber sprechen, damit es andere, die auch darüber nachdenken, besser einschätzen können.

Vorab sollte ich noch erwähnen, dass wir alles selbst und individuell gebucht haben. Jeden Flug, jede Unterkunft und jeden Transport. Das war wahnsinnig aufwendig und hat vor allem mich an die Grenzen meiner Geduld gebracht, aber es hat sich gelohnt. Ein großes Lob und ein noch viel größeres Dankeschön an den Besten an meiner Seite, der auch wirklich alle, alle Optionen gefunden, geprüft und kalkuliert und uns so diese Reise ermöglicht hat.

Und nun Butter bei die Fische. So schaut es unter dem Strich aus, diese Posten haben unser Reisebudget beansprucht:

Flug: 2.100 Euro 
Wir zahlen für 2 Erwachsene und 1 Kind, das aber auch 90% des Erwachsenentickets kostet. Man kann auch direkt nach Miami fliegen. Mit der Lufthansa. Das geht schnell und ist komfortabel. Aber es hätte auch fast 1.000 Euro mehr gekostet. Deshalb sind wir mit Delta und KLM von Frankfurt nach Amsterdam, nach Detroit und dann nach Fort Lauderdale geflogen.
Zurück ging es von Cancun über Atlanta, Amsterdam und dann wieder Frankfurt. Ja, das dauert länger, ca. 18 Std in Summe. Na und? Was sind schon 18 Stunden bei acht Wochen frei. Und müde wird man durch die Zeitverschiebung eh. Würden wir wieder machen.

Hinzu kam der Flug von Miami nach Mexico mit Jetblue für 300 Euro.

Wohnmobil USA: 1.500 Euro
Den Camper hatten wir für drei Wochen bei Best Camper ab Fort Lauderdale gebucht. Der Anbieter war super und der günstigste noch dazu. Empfehlenswert. Mit der Versicherung war alles abgedeckt, ohne Selbstbeteiligung.

Benzin: 600 Euro
Die Kiste braucht eine Menge Treibstoff. Um die 25 Liter auf 100miles, hossa. Da tankt man schnell mal für 150 Dollar…

Campingplatz: 350 Euro
Die Preise für Campingplätze in Florida variieren stark und hängen klar von der Lage und der Ausstattung ab. In Key West darf man 120 Dollar für eine Nacht zahlen, wenn man das will, im Landesinneren liegen die Preise bei zwischen 35 und 50 Dollar. Die Übernachtungen bei Walmart waren gratis und schmeichelten dem Budget ;-)

Eintrittsgelder & Gebühren: 270 Euro
Ein Tag Disneys Magic Kingdom und ein Tag Seaworld kosteten rund 270 Euro Eintritt, die Kinder waren noch frei.

2 Wochen Kreuzfahrt: 2.400
Die Kreuzfahrt war ein Special von Weihnachten, das Ronald bei ehoi entdeckt hatte. Wir haben zwei mal eine Woche gebucht, weil das günstiger war als 14 Tage am Stück. Im Preis enthalten waren die Balkonkabine, alle Malzeiten und nicht alk. Tischgetränke. Hinzu kommt immer ein Serviceentgelt, ähnlich einer Kurtaxe, und alkoholische Getränke.

Hotels: 2.100 Euro
Einige Nächte haben wir auch im Hotel bzw. in einem Apartment übernachtetet. In Miami hat uns das Apartment für vier Nächte über Air bnb 400 Euro gekostet. In Mexico waren wir zwei Wochen und haben davon 9 Nächte in typischen Strandhotels an der Rivera Maya verbracht. Die Unterkünfte im Landesinneren sind günstiger. 1.700 Euro haben wir für den gesamten Aufenthalt gezahlt.

Mietwagen Mexico: 600 Euro
Den Mietwagen hatten wir bei Thrifty gemietet. Die Station war direkt am Flughafen und der Wagen war ok. Wir hatten für einen VW Jetta, der bis in den letzten Winkel vollgestopft war, 400 Euro für zwei Wochen bezahlt. Hinzu kamen ca. 200 Euro Bezinkosten.

Sonstige Reisekosten: 300 Euro
Ein paar sonstige Ausgaben sollte man noch berücksichten, z.B. Taxifahrten zu den Vermietstationen oder zum Schiff, Eintritt in Nationalparks (Everglades), Parkgebühren, Wäsche etc.

Verpflegungskosten kommen selbstverständlich auch noch hinzu, doch die berechnen wir nie mit, denn die haben wir zu Hause auch. Auf dem Schiff waren wir ja versorgt, in Mexico weitestgehend auch und in Florida haben wir meist selbst gekocht.

Macht eine Summe von 10.220 Euro.

Eine Menge Geld, nicht wahr? Aber wenn man bedenkt, dass man acht Wochen verreist, liegt der Wochenpreis für eine vierköpfige Familie bei ca. 1.300 Euro. Samt Anreise und Unterkunft. Das zahlt man auch schnell mal für ne Woche Mallorca im 3 Sterne Hotel im Sommer.

Und wie bezahlt man das alles? Sind die Heils reich? Nein. Aber sie arbeiten viel und sparen auch viel. Als der zweite rosa Strich auf dem Schwangerschaftstest erschien, wussten wir, dass wir auch mit Baby Nr. 2 gerne eine solche Reise unternehmen würden. Also wurde gespart.

Ein Babyjahr mit Krabbelgruppe gab es auch nicht. Ich hab als Ida drei Monate alt war wieder mit fotografieren angefangen, das Bloggen bei Frl. K sagt Ja lief sowieso ohne Unterbrechung weiter. Es war ein verdammt hartes Jahr, voll mit Jobs und mit extra wenig Schlaf. Aber es war auch toll und wir sind so stolz, wie wir das alles hinbekommen haben.

Diese Reise war unser Wunsch und wir haben ihn uns erfüllt. Sogar mit einer kleinen Portion Komfort. Sicher hätte man einiges günstiger haben können. Aber eine Kreuzfahrt tut halt auch gut und mal alles in ein Taxe werfen und nicht mit Kindern und Gepäck in die S-Bahn steigen, eben auch.

Wir würden es jeder zeit wieder tun. Und wenns irgendwie geht, werden wir es auch wiederholen, bevor Anton in die Schule kommt. Aber ohne drittes Kind bitte :-)

Sonnenuntergang, Wasserspritzer, glückliche Kinder, blonde Strähnen, verliebte Eltern. Was für eine Zeit.

Eins zuvor: dies ist nicht der allerletzte Post zu unserer Reise. Und schon gar nicht der letzte auf diesem Blog. Ich würde ihn gerne weiter führen für alle Familien, die gerne unterwegs sind und die, die es gerne mehr wären.

Aber es ist ein Post, der alle Emotionen, Erinnerungen, Gerüche und haptischen Erlebnisse aufleben lässt, die sich einen festen Platz verschafft haben.

Und, wie wars?
Das ist ne Frage, oder? Eine, die wir nach unserer Heimkehr einige Male beantwortet haben. Wie die Antwort lautete? Sehr schön.

Was soll man denn auch erzählen? Acht Wochen Erlebnisse? Strandspaziergänge, Eisschleckereien, Achterbahnfahrten, Campingplatzsuchen, Wasserschlachten, Kinderlachen, Kuschelzeiten, Entdeckertouren, Spielstunden, Einkaufsrunden, Schiffsgenuss, Grinsebacken, Burgerspaß, Inselhopping, Händchenhalten, Cocktailstunden, Muschelsammlungen, Tanzeinlagen, Laufversuche, Schwimmexperimente, Gesprächsabende, Sonnensträhnen.

Man kann das doch keinem in Gänze zumuten, oder? Nicht mal den eigenen Eltern.

Deshalb bleibt uns nur der Appell an alle, die über ähnliches nachdenken: MACHT ES EINFACH!

Es ist einfacher, als man denkt. Die Kinder machen das mit, wenn Mama und Papa entspannt sind und Spaß haben. Wir waren nie krank, nicht ein bisschen, alles hat geklappt, es gab keine einzige brenzliche Situation, alles war so einfach. Und mit Kindern kommt man in fremden Ländern so leicht in Kontakt mit anderen. Kinder sind offen, sie kennen keine Vorurteile und nehmen alle an, wie sie sind.

Die Elternzeit ist ein Geschenk und egal was man wo unternimmt, wichtig ist nur, dass man es gemeinsam tut! Diese Zeit bekommt man als Familie so schnell nicht wieder. Und sie ist unbezahlbar.

Und in ein paar Tagen geben wir mal Butter bei die Fische: was hat der Ganze Spaß denn eigentlich gekostet? Und wie finanziert man das? Dranbleiben!

Wehmut oder Heimweh? Egal, Hauptsache die letzten Sonntage genießen. Das Hotel Ocean Coral & Turquesa war genau richtig dafür.

Nach der kleinen Rundreise über die Yucatan Halbinsel wurde uns schmerzlich bewusst, dass die letzten Tage unserer zweimonatigen Tour angebrochen waren. Konnte das sein? Alles schon so gut wie vorbei?

Ganz unterschiedlich waren die Stimmungslagen. Anton freute sich auf den Kindergarten und seine Kumpels, hatte aber kein Heimweh. Ida freute sich einfach auf den Pool und das Essen. Die Leichtigkeit des Babyalters… Ronald freute sich auch wieder auf unser Zuhause, unsere schöne Umgebung… Und ich? Ich überlegte, ob ich schon heim möchte.

Einerseits ja, auf jeden Fall! Ich mag es wie wir leben, unser Haus, unsere Familien, Karlsruhe und alles. Aber es war doc so einfach hier. Alles hat geklappt, niemand war krank, nicht mal ein Pflaster haben wir gebraucht. Die Kinder genießen es so, dass wir zu viert sind und der Papa auch. Endlich hingen nicht mehr alle an mir und ich hab auch mal ein bisschen Freiraum gehabt. Wir haben uns treiben lassen, gemacht, wozu wir Lust hatten. Es war doch so schön! Sollen wir nicht noch ne Woche…? Aber das ging ja nicht. Die Elternzeit ist vorbei, Kindergarten und Jobs warten schon auf uns.

Aber egal, auch in den letzten Tagen nehmen wir einfach das mit, was uns gut tut und gefällt. Und wenn es fünf Tage Strand sein sollen, dann sind es fünf Tage Strand. Unser Hotel Ocean Coral & Turquesa gefiel uns sehr gut. Der Strand war zwar nicht so schön wie in Tulum, aber dafür war der Pool, die Anlage und vor allem das Essen um Welten besser. Viel gemütlicher und heimeliger irgendwie, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Ich glaube, diese riesigen Hotelanlagen verschwinden ein für alle Mal von unserer Zielliste (auch, wenn sie nie wirklich drauf waren).

Ganz schön waren auch die kleinen Fiestas, die auf der Terrasse am Meer veranstaltet wurden. Zu einem bestimmten Motto, hier war es Circus, veranstaltet wurden. Es gab ein leckeres Buffet und einen großes Barbecue dazu. Die frische Meeresbrise und die entspannte Atmosphäre waren inklusive. 

Schwimmflügel, Schwimmtrainer, Schwimmbrett, ja was taugt denn nun als Schwimmhilfe für kleine Kinder?

Es gab eine kleine Panne auf unserer Reise: Wir checkten über Mittag auf der MSC Divina ein und wussten, dass unser Gepäck erst ein wenig später auf die Kabine gebracht werden wird. Doch das Wetter war Bombe und die Kinder wollten ins Wasser. Deshalb haben die schlauen Eltern einfach die Badesachen ins Handgepäck gepackt, um schnell ins Wasser hüpfen zu können, während alle anderen Gäste sich erst mal auf dem Schiff orientierten.

Der Plan war gut, aber als wir da so in Badehose in der Kabine standen kam die Frage der Fragen: wo sind die Schwimmärmel? Äh, ja wo eigentlich. Oh nein, die waren noch im Camper und zwar in einer der Staufächer, die man nur von außen öffnen konnte. Wir hatten sie vergessen und schnell mal hinfahren war nicht. Das Schiff lag in Miami und den Camper hatten wir am Morgen in Ford Lauderdale abgegeben.

Wir waren gezwungen zumindest für Anton eine Alternative zu besorgen, denn er geht schon auch gerne mit ins große Becken. Im Shop auf dem Schiff gabs zum Glück so ein paar Standard-Schwimmflügel. Die eckigen, die wir früher auch hatten. Problem erst mal im Griff…

Aber Grund genug mal über Schwimmhilfen für Kleinkinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren nachzudenken, denn die Ersatzdinger waren nicht so der Hit. Sie waren recht weit am Arm und die Ecken piksten ihn und andere Mitschwimmer.

Als Ersteltern nimmt man ja gerne einige der Kursangebote in Anspruch, so auch das Babyschwimmen und in eben jenem Kurs habe ich für sagenhaft 30 Euro (!!!) die Kraulquappen erstanden. Das sind runde Schwimmflügel, die in der Mitte einen Schaumstoffkern haben und schon Babys ab drei Monaten über Wasser halten. Und das ziemlich gut muss ich sagen. Auch wenn sie so ein bisschen alternativ im Schwimmbad anmuten sind die Dinger echt gut. Sie passen auch an dünneren Ärmchen, piksen nicht und das wichtigste, die Kleinen schwimmen wirklich gut damit. Da hat sich die Investition dann doch mal gelohnt.

Für Ida hatten wir als Alternative den Freds Schwimtrainer dabei, den wir auch schon für Anton damals hatten. Es gibt sogar ein Bild von damals in Dubai. Dieser Schwimmring hat eine recht gute Halterung, so dass die Kinder darin liegen und nicht sitzen. Sie wird am Rücken geschlossen und kleine Hosenträgergurte laufen über die Schultern (wobei diese nicht so wirklich viel bringen, die andere Halterung reicht aus).
Wir fanden den praktisch, weil man das Kind im Wasser quasi neben sich herschieben kann und es nicht ständig halten muss. Er vermittelt auch einen sicheren Eindruck, droht nicht umzukippen oder zu verrutschen. Ida fand es mäßig gut bis blöd darin zu schwimmen. Anton mochte ihn ganz gerne – kommt wohl wirklich aufs Kind an.
Grundsätzlich finde ich ja solch Schwimmteile, die in der Bademode integriert sind ganz interessant. Aber sie haben einen Nachteil: will man nach einer Badepause wieder ins Wasser, muss man entweder den nassen Badeanzug wieder anziehen (iiihh…), oder einen zweiten besitzen (Kosten…) oder halt ne normale Badehose haben – und ne Schwimmhilfe.
Unsere Sachen haben wir übrigens wieder bekommen. Unser lieber Fahrer Laurent, der uns vom Camper zum Schiff gebracht und später auch wieder abgeholt hat, ist in der Zwischenzeit beim Camper Vermieter vorbei gefahren und hat sie abgeholt. So konnten wir sie nach der Kreuzfahrt wieder in Empfang nehmen.
Wenn wir wieder zu Hause sind, wird Ida auch ein paar runde Schwimmflügel bekommen. Die Diskussion über die eingeschränkte Bewegungsfreiheit bei Schwimmhilfen, die sich an den Armen befinden, ringt mir ein leichtes Lächeln ab. Ehrlich, haben wir nicht auch mit den Dingern im Wasser geplanscht? Und erinnert ihr Euch nicht auch eher an viel Spaß als das Gefühl eingeengt zu sein? Eben. Alles halb so wild.

Valladolid. Ein Herzstückchen Mexico und eine tolle Hacienda zum Übernachten noch dazu.

Zum Glück folgte der Ernüchterung in Chitchen Itzà am Abend noch eine schöne Überraschung: Valladolid. Und eine Unterkunft, die ebenso 100% das war, was wir so sehr mögen. Eine inhabergeführte Hacienda mit einer Handvoll Zimmern, kleinem Pool, hübschen Garten und einem entspannten Patio.
Die Posada San Juan liegt nah am Zentrum und ist einer dieser wunderbaren Orte, an die man sich ein Leben lang erinnern wird. Das alte Gemäuer wurde liebevoll und stilecht renoviert und man fühlt sich vom ersten Moment an willkommen. Die Zimmer sind einfach so schön mit den alten Fließenböden und man möchte einfach einige Stunden in der Hängematte liegen und den Tag vorbei ziehen lassen.

Wir haben vortrefflich geschlafen in den kuschligen Betten und nach einem extra für uns zubereiteten Frühstück mit einer Wurstspezialität aus Valladolid, starteten wir unsere Erkundungstour durch die kleine Stadt. Ach, das war schön! Im Zentrum thront die Iglesia de San Servacio, eine Kirche aus der Kolonialzeit. Davor breitet sich der kleine Stadtpark aus, an dessen vier Ecken sich jeweils eine Eisdiele befindet. Sehr praktische Motivationseinrichtung für kleine, nölende Mitreisende.

Und dann, mitten im Ort, findet man einen großen Cenote. Eine mit Süßwasser gefülltes Wasserloch, dessen Kalksteindecke eingestürzt ist. Der Cenote Zaci liegt wirklich inmitten der Stadt und diente früher der Süßwasserversorgung der Siedlung. Man kann darin schwimmen, oder auch tauchen. Oder einfach nur schauen, wenn einem das grüne, unglaublich tiefe Wasser doch eher unheimlich ist. Da sind wir vielleicht eher Memmen, aber ein Verlangen dort einzutauchen hatten wir selbst bei 30 Grad C° nicht.

Was für ein Tag! Bevor wir zurück zur Küste fuhren, haben wir doch noch ein, zwei Stunden in der Hängematte verdödelt, es war einfach zu schön dort!

Chitchen Itzá. Eine Erfahrung ganz für sich.

Auf dem Weg von Merida an die Küste bzw. nach Valladolid, haben wir einen ‚Pflicht-Stopp‘ in Chitchen Itzá eingelegt. Dem Maya Besichtigungsort schlechthin. Hm. Ja.

Es war gegen 15 Uhr als wir das Gelände betraten. Da waren nur Verkaufsstände. Nur. Ausschließlich und überall. Ach da, die Pyramide. Wer sich durch Stände voll Miniaturpyramiden, Masken und Tellern gekämpft hat, konnte sie tatsächlich erkennen. Dass dort viel los sein wird, war klar. Von Cancun ist man über eine Autobahn mit Gebühr in knapp eineinhalb Stunden dort, das lockt viele Tagesausflügler, das ist ok.

Ich mag hier keine Diskussion über Touristenattraktionen und Vermarktung eröffnen, sondern einfach nur sagen, dass wir froh waren vorher in Tulum und Uxmal gewesen zu sein und diese wunderbaren Stätten mit ihrer ganz eignen Atmosphäre erlebt zu haben.

Wären wir hier zuerst gewesen, wäre mein gesamtes Mexicobild in sich zusammen gebrochen. Es war nicht schön, es war ein Maya-Disneyland ohne Geist. Und es gipfelte darin, dass man uns eine halbe Stunde vor Schließung des Parks von den hinteren Ausgrabungsstätten nach vorne trieb und alle Seitenwege bereits abgesperrt waren. Die großen Ballspielplatz, den wir gerne gesehen hätten, durften wir nicht mehr besuchen, weil er bereits abgesperrt war.

Doch, ich hab ein Verständnis für Organisation, aber wenn dieses unfreundliche Rumgeschiebe ab 16 Uhr der normale Werdegang ist (Bis 17 Uhr war offizielle Öffnungszeit), dann machts zum einen keinen Spaß und man muss es wenigstens an der Kasse sagen, damit man ne Chance hat, sich entlegenere Ecken direkt anzuschauen. Oder man bietet einen Feierabendtarif an. Ach, wir haben uns einfach ein bisschen geärgert…

Immerhin eine Besonderheit durften wir erleben: am Tag der Sommersonnenwende zeigt sich nämlich nachmittags bei Sonnenschein eine ‚Schlange‘ entlang der großen Pyramide. Könnt Ihr den wellenförmigen Schatten sehen, der durch die Stufen auf die Rampe fällt? Unten befindet sich ein steinerner Schlangenkopf, der Schatten ist der Körper. Dieses Phänomen wurde er vor einigen Jahren entdeckt, verrückt, oder? Man darf auch mal Glück haben und scheinbar doch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Merida. Bananenchips, der perfekte Übernachtungsort und Dreckfüßchen.

Unsere Reise neigt sich tatsächlich dem Ende zu. Noch knapp zehn Tage bleiben uns in Mexico, bevor es zurück nach Hause geht. Merida hatten wir uns für eine Übernachtung ausgesucht und anfangs noch überlegt, ob es schlauer wäre, länger zu bleiben.

Wir hatten eine so wunderbare und perfekte Unterkunft, dass uns die Lust auf Stadt und voll und Lärm direkt abhanden kam. Betritt man den Innenhof des Hotel Hacienda in Merida empfängt einen diese kühle Ruhe, die uns gedanklich sofort nach Marokko zurück versetzte. Mit den Riads dort hatten wir damals ähnliche Empfindungen. Ein frischer Saft erwartet uns auf der Terrasse unseres Zimmers, das, sorry, das beste überhaupt war. Falls Ihr dort mal bucht, immer nach Zimmer 1 fragen :-) Das liegt nämlich direkt am hübschen Pool und sich abends eine Runde dort treiben lassen ist einfach herrlich. Oder diese beiden Hängematten – eigentlich Standard in Mexico, ein Buch und ein Cocktail – ohne Worte.

Will man da raus ins Getümmel? Hach, es fiel uns schwer. Aber ohne die Stadt zu sehen weiter zu fahren geht natürlich auch nicht. Daher die Reihenfolge: schwimmen, fertig machen, essen gehen, entdecken.
Die Stadt entsprach schon ziemlich meinem Mexico-Bild, das ich vorher hatte. Als größere Stadt zumindest. Es war voll, wir waren auch am Wochenende dort, jede Menge Autos, kleine Bürgersteige, geschäftige Menschen und in der Mitte ein Platz, der in güldenes Abendlich getaucht ist. Die Geschäftigkeit des Tages weicht der fröhlichen Betriebsamkeit des Abends.

Das Essen war so eine Sache in Mexico. Hier essen wir ganz gerne mal beim Mexikaner, aber man kennt das ‚deutsche-asuländische-Essen-Phänomen‘ ja. Im Land ists immer anders und so sah manches, von dem wir glaubten es zu kennen, anders aus als erwartet. Ida ist noch recht schmerzfrei uns isst einfach, Anton isst eigentlich auch so ziemlich alles, aber hier war das Fleisch oft eher trocken gegrillt, oder es war Käse dabei, oder scharf… Nicht immer einfach. Aber irgendwas hat er dann doch immer gefunden und verhungert ist keiner.

Diese Bananenchips fanden die Kleinen recht lecker. Naja, so ziemlich alles was frittiert und gezuckert ist, schmeckt ja irgendwie…

Wirklich krass waren der Staub in der Luft. War das früher in Deutschland ohne Kat an den Autos auch so? Es war nicht dreckig im Sinne von unaufgeräumt, aber am Abend waren wir alle schwarz. Die Füße musste eingeweicht und geschrubbt werden, die Klamotten hab ich zu Hause dann erstmals mit ‚Vorwäsche‘ gewaschen :-)

Ein ganze Tag Merida hat auch gereicht. Die Stadt ist hübsch und es gibt auch einiges zu besichtigen, was wir wegen der Kinder nicht angegangen sind. Insgesamt fanden wir es aber auch ziemlich anstrengend, weil man nirgendwo einfach laufen kann. Die Bürgersteige sind schmal, die Bordsteine umso höher und die Straßen eng. Da muss man ständig schauen wer wo hin läuft und dass niemand abhanden kommt. Aber so ne Nacht im Hotel Hacienda in Merida hätten wir gerne noch dran gehängt…