Autor: Katja

Der weiße Schwarzwald – Schneetage und Rodelfreuden zwischen den Jahren

Spontane Ideen sind meist die besten. Vielleicht buchen wir deshalb unsere Reise immer recht kurzfristig? Diesmal waren aber nicht wir der Auslöser für einen spontanen zwei Tages Trip, sondern Kerstin, die mir am 28.12. schrieb, dass sie mit Mann und Kindern für zwei Tage an den Mummelsee (Ihr erinnert Euch an den Ausflug im Frühjahr?) fahren wolle. Schließlich schneit es ja gerade heftig und das wäre ja was. Ja eben, es schneit! Also warum kommen wir nicht einfach mit? Eben, es gab keinen Grund und so packten wir morgens unsere Sachen bei der Oma in Hessen ein, fuhren nach Hause, packten um, aßen Nudeln und fuhren weiter in die nahen Berge. Es war ein Traum! Seit meiner Zeit in Freiburg liebe ich den verschneiten Schwarzwald. Ehrlich, in Kanada sehen die Bäume auch nicht schöner aus. Als hätte man sie von oben, unten und allen Seiten mit Schnee besprüht. Die Tannen biegen sich unter der Last und weiche, schaumige Häubchen überdecken Steine und Baumstumpfe. Augenurlaub ist das. Ich glaube ja, dass ne Schneelandschaft bei Sonne mehr …

Traditionelle Architektur im Oman. Das Fort in Bahla und Jabreen Castle

Es waren die Fotos von braunen Lehmbauten vor blauem Himmel, die mir ab der ersten Seite im Reiseführer in Erinnerung geblieben sind. Meine persönliche Assoziation mit dem Oman, der erste, prägende Eindruck. Die wollte ich sehen, ebenso wie die Wadis, auf die wir bei der weiteren Recherche gestoßen sind. Von Nizwa, ca. zwei Autostunden von Muscat im Landesinneren gelegen, haben wir nicht nur den Ausflug auf das Saiq-Palteau unternommen, sondern uns auch die massive Festung von Bahla und Jabreen Castle angeschaut. Traditionell verwendete man im Oman natürliche Baumaterialien. Holz und Bruchsteine für das Konstrukt und die Mauern, Lehm mit Stroh vermischt als Putz. In den heißen Sommern konnten die Wände mit Wasser bestäubt werden, was nicht nur den Staub minimierte, sondern auch einen kühlenden Effekt hatte. Aber der Lehm hatte auch einen Nachteil: Wind und Regen setzten ihm kräftig zu und so musste eigentlich immer irgendwo etwas ausgebessert werden. Gebäude verfielen schnell, wenn sie nicht ständig in Schuss gehalten wurde. Diesem Schicksal erlagen auch einige der Forts im Land, bevor die Regierung Ende der 70er ein Restaurierungsprogramm …

Heimatliebe zu Weihnachten: Christbaumschlagen und der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Nach unserer Rückkehr aus dem Oman blieb uns ja eigentlich nur ein Adventswochenende, an dem wir alles gaben, um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten geht das mit einer kleinen Tradition, oder? Seit wir in Karlsruhe wohnen schlagen wir unseren Weihnachtsbaum nämlich selbst. Mit guten Freunden fahren wir am dritten oder vierten Adventssonntag nach Durchbach in den Schwarzwald, um auf dem Springbauer Hof unseren Baum zu schlagen. Auch wenn es meist matschig und zu warm ist, wir waren aber auch schon einmal dort waren als Schnee gelegen hat, versetzt mich dieser Ausflug in eine dramatische Weihnachtsstimmung. Fachmännisch wird der Baum auf den Feldern ausgesucht. Dieser, oder der? Zu groß, zu buschig, zu schmal? Nein, der da drüben ist es, den mein ich!  Mensch, siehst Du den nicht? Ja! Und jetzt kräftig sägen! Mann und Sohn steigen dann mit der Säge durch den Matsch nach oben, um ihn zu fällen und sind so stolz, wie echte Kerle es nur sein können, wenn sie einen Baum (!!) in der Hand halten. Ist das Schätzchen dann im …

Sommerfrische im Dezember – Mit dem 4WD auf dem Saiq Plateau im Oman

Der Begriff ‚Sommerfrische‘ wirkt im Dezember im Oman irgendwie schräg. Es war nämlich wirklich frisch, als wir oben auf dem Saiq Plateau aus dem Auto ausgestiegen sind. Über 2.000 Meter über dem Meer wehte uns tatsächlich ein kühler Wind mit 14 Grad um die Nase. Huch, sehr ungewohnt. Der Winter im Oman ist unglaublich herrlich, Temperaturen knapp unter 30 Grad, trockene Luft und ein strahlend blauer Himmel. Im Gegensatz zum äußerst heißen Sommer eine sehr angenehme Jahreszeit, in der die Omanis keine Erfrischung in den Bergen suchen. Das Plateau darf nur mit Allradantrieb befahren werden, weshalb wir unseren PS-lahmen Nissan Sunny für einen Tag gegen einen Landcruiser eingetauscht haben. Zu Beginn der Auffahrtsstraße in Birkat Al Mouz stehen mehrere Autovermietungen zur Verfügung, die genau auf diese Tagesausflügler ausgerichtet sind. Der Mietpreis pro Tag liegt bei ca. 80 Euro. Eine Polizeistation kontrolliert die Fahrtauglichkeit der Autos und dann gehts los. Hoch hinaus und das auch richtig steil. Entgegen unserer Erwartungen (Allrad und so) waren alle Straße auch hier super ausgebaut und asphaltiert. Und dennoch ist der Vierradantrieb nötig, denn einige …

Dieser verflixte Souq. Ein Tag in Nizwa und das erste Fort.

Man kann uns ja nicht vorwerfen, dass wir es nicht versucht haben. Immer wieder lesen wir von den schönen, ursprünglichen Souqs mit ihren Waren aller Art. Mit Obst und Früchten, Tontöpfen, Silberschmuck und Elektrokram. Alles, was der moderne Omani eben so braucht. Groß angepriesen werden sie im Reiseführer und wir haben es schon mehrfach versucht durch einen zu bummeln. Aber wir schaffen es einfach nicht. Morgens um halb zehn waren wir in Nizwa. Dort soll der Souq sehr schön sein. Das Gebäude ist es allemal, denn die ursprüngliche Blechhalle wurde durch einen historisch anmutenden Bau ersetzt. Darin kleine Läden mit – und genau das ist das Problem – geschlossenen Toren. Zu. Am Vormittag. Unter der Woche. Hm. Wenn das das einzige Mal gewesen wäre… aber das ist uns in der Tat noch häufiger passiert. Und auch abends war nicht gerade der Bär los im Basar. Nur die Touristände drumherum hatten geöffnet, was uns eher abschreckte. Wir nahmen mit Fassung: Zeit genug durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und das Fort zu erkunden. Das ist …

Verreisen mit Kleinkindern. Warum gerade das so einfach ist.

Wir sind noch einige Tage unterwegs und schon erreichen mit einige Mails von Eltern, die sich fragen, wie wir das denn so machen, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Hm. Was machen? Interessant ist da vor allem die Perspektive, die macht einen nämlich total locker. Anders herum betrachtet: was ist am Unterwegssein mit Kindern so schlimm? Oder gar am Ziel? Wir haben ein Mantra, der uns bei der Reiseplanung immer hilft: Ostsee oder Indischer Ozean? Das ist den Kindern doch egal. Aber der Indische Ozean ist wärmer. Was ich damit sagen will: für Kindern spielt es doch fast keine Rolle, wo sie sich aufhalten. Da ist München so fremd wie Muscat. Je jünger, desto einfacher ist es. Man reist ja auch nur in Länder, in denen es auch Kinder gibt. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ich will es nicht runter spielen und auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn klar überlegen auch wir bei der Wahl des Ziels gründlich, ob es ernsthafte gesundheitliche oder sicherheitstechnische Risiken gibt. Malaria oder politische Unruhen? No, thanks! Und je älter die …

Die Küstenstadt Sur und ein Hauch von Wüste. Plus eine einzige Schildkröte, der Rest streikte.

Sur liegt gut zwei Autostunden südlich von Muscat entfernt. Wir haben sie als Stop unserer Reise ausgewählt, weil wir die Geschichte mit den Dhaus, den historischen Holzschiffen, ganz interessant fanden und weil wir gerne mal Wasserschildkröten am Strand beobachten wollten, die beim nahegelegenen Ras Al Jinz heimisch ihre Eier ablegen. Als Stadt ist Sur jetzt nicht soo spannend, aber dennoch waren überrascht, wie wohl wir uns gefühlt haben. Die Corniche entlang der Lagune hat Potenzial, wird derzeit aber erst Abends von der hiesigen Jungend genutzt. Tagsüber liegt sie verlassen da, höchstens ein paar Männer sitzen im Schatten der Pavillons und trinken Kaffee.            Wir sind umhergestreunt und haben uns auch die kleine Ausstellung mit historischen Dhaus, den traditionellen Holzbooten angeschaut. Viel spannender war es allerdings in einer der übrig gebliebenen Werften vorbei zu schauen. Diese befinden sich nämlich nicht in einer Halle, sondern einfach direkt am Strand. Dort liegen sowohl alte, langsam verrottende Boote, als auch halb fertige, die gerade gebaut werden. Nach traditioneller Bauweise – immer noch. Kein Nagel wird verwendet, alles ist Handarbeit und …

Fata Morgana oder tatsächlich eine Oase? Wadi Tiwi und Wadi Shab sind einfach wunderschön!

In unserem Erdkundesaal in der Schule gab es eine in die Jahre gekommene Infotafel, so ein Ding, das mit zwei Holzstangen aufgehangen war. Sie hing direkt neben meinem Platz und immer wieder schweifte mein Blick damals dort hin. Darauf zu sehen war eine Stadt, deren Häuser vornehmlich aus Lehmziegeln gebaut waren. Alles beige, Ton in Ton. Doch drum herum stand ein herrlicher Palmenhain, wie ein grüner Rahmen sah das aus. Ringsherum hohe, karge Berge. Keine Ahnung, welche Stadt dort abgebildet war, nur an das Bild kann ich mich erinnern, aber ich glaube mittlerweile fest, dass dies ein Ort im Oman gewesen sein muss. Wir haben genau das erlebt. Das Wort Oase bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man sie selbst gesehen hat. In unserem Sprachgebrauch wimmelt es ja nur so von Oasen. Die Wohlfühloase hat bestenfalls auch noch ne Wellnessoase und alles deutet darauf hin, dass dies ein wundervoller Ort sein muss. Ist es, das kann ich nur beglaubigen. Auf unserem Weg nach Sur haben wir uns zwei Wadis angeschaut. Wadi gibt es einige im …

Halbinsel Musandam: Fjorde, Delfine und Ausflug- und Hoteltip

Musandam ist eine Halbinsel, die als Exklave vom restlichen Staatsgebiet des Omans abgetrennt ist, da sie vom Emirat Ra’s al-Chaima und dem Emirat Fudschaira umrahmt wird. Sie liegt direkt an der Straße von Hormus und ist deshalb für die Seefahrt von strategischer Bedeutung. Die touristische Infrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen, doch es wird viel investiert und so legen schon heute die ersten Kreuzfahrtschiffe in Khasab an – der neue Hafen machts möglich. Dennoch, die Region ist noch sehr ursprünglich, große Ketten oder Restaurants findet man hier nicht, dafür aber eine außergewöhnliche Landschaft, denn steile Felswände des Hadjar-Gebirges fallen steil ins Wasser ab und eine wunderschöne, karge Fjordlandschaft kann per Boot entdeckt werden. Auf dem Landweg erreicht man Musandam nur über die vereinigten Arabischen Emirate. Da wir vorher schon in Muscat gewesen sind, haben wir uns für die Schnellfähre entschlossen. In sagenhaften 5 Stunden erreicht man das 500km von Muscat entfernte Khasab mit der Fähre der NFC. Das Ticket hatten wir bereits von Deutschland aus reserviert, die Bezahlung erfolgte vor Ort. Alles lief professionell und problemlos. Das Terminal liegt zwar …

Erst ein paar Tage Urlaub, dann die Reise – Durchatmen im Shangri-La’s Barr Al Jissah Resort Muscat

Nun sind wir angekommen. Physisch und auch mental. Die erste Woche liegt schon fast hinter uns und wir sind ganz froh, dass wir diesmal auch viele Urlaubstage in diese Reise gemischt haben. Urlaub ist das, was die meisten auch drunter verstehen :-) In nem schönen Hotel den Pool und den Strand genießen, ausschlafen, gut essen, mit den Kids viel Zeit verbringen. Im Shangri-La’s Barr al Jissah Resort haben wir genau das getan. Der Kinderpool war schön gemacht und schattig (Sonnensegel, super!), der große Pool groß genug und der Last River war eh der Hit. Mit großen Schwimmreifen kann man sich durch die Anlage treiben lassen und schippert gemütlich zum zweiten Teil des Hotels. Unser morgendliches Ritual bestand somit aus frühstücken, Liege aussuchen – besonders herrlich: kein Gedränge oder gar Reservierungsversuche gab – Reifen schnappen und rüber treiben lassen. Dann eine große Runde durch den anderen Pool schwimmen und zurück treiben lassen. Mama auf die weiche Liege, Kinder vor den Füßen in den Pool. Lange bin ich nicht mehr so entspannt gewesen! Wir kamen in den frühen Morgenstunden an …