Alle Artikel mit dem Schlagwort: Neuseeland

Die Catlins – Neuseelands südlichster Süden

Gaanz, gaanz im Süden, wo es südlicher fast nicht mehr geht (außer auf Stuart Island) haben wir zwei herrliche Tage verbracht. Typische Frühlingstage mit strahlender Sonne und plötzlichen, heftigen Weltuntergangsschauern, dafür aber in einer Landschaft, wie sie die Siedler in der Kolonialzeit vorgefunden (naja, damals fast ausschließlich bewaldet) und zu ihrem Eigen gemacht haben. Sanfte, weiche, grüne Hügel soweit das Auge reicht. Schafe, Kühe und eine traumhaft schöne, raue Küste. Wir haben irgendwie ein bisschen Ruhe gefunden und beschlossenen eine weitere Nacht zu bleiben. Auch unser Stellplatz auf dem New Haven Holiday Park hat seinen Teil dazu beigetragen, denn hinter unserem Camper waren noch 2 Meter Gras und dann nur noch die Bucht und das offene Meer. Inklusive herrlichem Sandstrand und Dünen. Inspiriert von dieser großartigen Weite hab ich beschlossen einen eineinhalbstündigen  ‚Horse Ride’ zu machen. Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich noch nie auf nem Pferd saß, außer die paar Minuten auf Steffis Beauty, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das hier eine gute Sache sei. Und so hat mich Sargent brav …

Von Oamaru nach Dunedin oder von der Sonne in den Nebel

Gestartet sind wir bei warmen Wetter und Sonnenschein in Oamaru. Auch bei den Boulders war’s noch schön, aber kaum näherten wir uns Dunedin (sprich Daniden) kroch dichter Nebel die Berge hinab.                                                                                         Dieses Wetter macht diese Stadt noch schottischer, als sie eh schon ist. Von Schotten 1848 gegründet ist sie heute ein Studentenstadt mit einer angesehenen Universität und vielen schönen Prachtbauten aus der Kolonialzeit. Paradebeispiel: der Bahnhof, den heute leider nur die touristische Taieri Gorge Railway nutzt. Der normale Passagierverkehr zwischen Christchurch und Invercargill im Süden ist eingestellt. Es war auch richtig schottisch kalt, als wir am Nachmittag in der Stadt ankamen. Morgens noch T-Shirt, nachmittags Fleecejacke, Mütze und Decke für Anton. Die Innenstadt ist leicht überschaubar und aus Sorge, dass um 16.00 Uhr auch wieder die Cafés schließen, haben wir erst mal ein solches angesteuert. Und um uns aufzuwärmen… Von der Otago Peninsula haben wir gutes gehört und gelesen. Die Halbinsel, die südlich an Dunedin angrenzt, gilt als ‚Wildlife Capital’. Pinguine, Albatrosse, Robben und allerlei Vögel können dort beobachtet werden. Das Wetter blieb seinem …

Pinguine und große Kugeln

Yellow eyed Penguins gibt’s laut Reiseführer und iCenter dauernd und überall an der Ostküste Neuseelands zu sehen. Zumindest kam es uns so vor, denn immerhin gibt’s offiziell ausgewiesene Strände, an denen man die Tiere beobachten kann. Einer davon in Oamaru (die Stadt mit den Caffés, Ihr erinnert Euch?! ;-)). Genau diesen Lookout peilten wir eines Abends zur blauen Stunde an, denn dann kommen die Tiere aus dem Wasser und watscheln über den Strand zu ihren Nestern. So die Theorie und genauso war’a auch auf Kangaroo Island in Australien vor ein paar Jahren. Aber scheinbar sind die neuseeländischen Verwandten weniger zuverlässig, oder schlicht in Urlaub, denn wir haben lediglich drei Pinguine sehen können. Einen direkt vor uns im Gebüsch, der war nett und ist dort auch geblieben, einen weiter weg im Gebüsch, schon schwerer zu erkennen und einen am Strand. So weit unten, dass das Foto maximal für ein Suchbild ala ‚Wo hat sich der Pinguin versteckt‘ gereicht hätte. „Anton, wo ist der Pinguin?“ „Da!“ Den einen echten fand er jedoch super und auch der andere …

Oamaru. Kaffee nur vor 16.00 Uhr.

Man stelle sich folgenden, entspannten Tag vor: Die regnerischen Alpen liegen hinter einem. Die Sonne scheint und es sind 20 Grad. Ein warmer Wind weht über den Campingplatz, die Blätter rauschen. Mann und Kind sind einkaufen, die Frau hat Freizeit und macht es sich mit ein paar Magazinen in der Sonne gemütlich. Der Tagesplan sieht nichts anderes vor als später gemeinsam durch die Stadt zu streifen, sich das wiederbelebte Hafenviertel anzuschauen, hier und da mal in ein Geschäft zu kucken und anschließend einen Café latte in der Nachmittagssonne zu trinken. Arrgg! Was stimmt an dieser Idylle nicht? Es ist 16.00 Uhr und alle Cafébesitzer haben ihre Stühle hochgestellt, die Aufsteller rein geholt und die Theke poliert. Geschlossen. An einem Frühlingsnachmittag um 16.00 Uhr?! Ich versteh’s einfach nicht. Ehrlich. Oamaru ist für mich ein hübsches Städtchen mit vielen viktorianischen Details, in dem alle Cafés spätestens um 16.30 Uhr schließen. Vintage–Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Aber auch die kriegen nach 16.00 keinen Café mehr. Höchstens noch nen Tee im Salon…

Wandern nur mit Kindertragerucksack

Da wir ein paar Anfragen von anderen Eltern zu unserem Buggy bzw. unserer Trage bekommen haben, hier ein klitzekleiner Equipment-Post, der vielleicht anderen Eltern, die auf eine größere Reise gehen, auch hilft. Der Buggy ist von Cybex, das Modell heißt Callisto. Wir haben uns für ihn entschieden, weil man die Liegefläche ganz flach umklappen kann, das Sonnenverdeck richtig groß ist, in den Korb auch was rein geht und das Teil auch stabil und nicht zu schwer ist. Und weils ihn bei Limango im Frühjahr günstig gab ;-) Fazit: voll zufrieden und auch den rauen Umgang im Flugzeug hat er gut überstanden. Wegen der Baby- bzw. Kindertrage haben wir ein bisschen länger überlegt. Ursprünglich wollten wir solch eine Trage erst in Neuseeland kaufen, weil wir sie weder in Dubai noch in Sydney gebraucht haben. Da ist der Buggy praktischer. Dann haben wir uns aber doch entschieden sie bereits in Deutschland zu kaufen und mitzunehmen. Auch wenn dies ein Gepäckstück mehr bedeutet. Dafür mussten wir aber nicht noch umher laufen und eine suchen. Mittlerweile wissen wir, dass …

Mount Cook, der erste Tag

Pures Camperglück am nächsten Morgen: blauer Himmel, türkis farbener See, unverbaute Sicht und ein Frühstück im Freien. Glück für Anton: eine Entenfamilie. Yippie, bestes Wetter für unsere Exkursion in die Alpen. Der stolze, 3.754 Meter hohe Aoaki Mount Cook ist unser heutiges Ziel und Petrus schien es gut mit uns zu meinen! Dies dachten wir, als wir am Lake Pukaki entlang fuhren (der Fluss auf dem 2. Bild ist übrigens ein künstlicher Kanal und dient der Energiegewinnung). Leider versteckt sich der teilweise mit Eis bedeckte Riese nämlich zu gerne in den Wolken. Doch jeder Kilometer der 55km langen Sackgasse brachte uns nicht nur den Bergen, sondern auch den Wolken näher und als wir dann am Visitor Center ankamen, hat es auch gründlich angefangen zu regnen. Von Mount Cook war nichts zu sehen. Lediglich die nahen Gletschermassen des Müller Gletschers ließen erahnen, dass sich hinter den Wolkenmassen beindruckendes verbirgt. Abwarten und Tee trinken. Bzw. abwarten und Nudeln essen war die Devise. Es war Mittag, Anton hatte Hunger und war müde und so machten wir es uns auf …

Über die Canterbury Plains zum Lake Tekapo

Macht’s Euch gemütlich, denn das wird ein klassischer Reisebericht. Nach zwei Übernachtungen in Christchurch (einen haben wir zum Waschen, einkaufen, einräumen und relaxen und den anderen zum Stadt anschauen gebraucht) waren wir begierig drauf unseren Camper in die viel beschworene Natur Neuseelands zu lenken. Unsere Route führte uns von Christchurch zuerst nach Westen und dann nach Süden, wobei wir nicht den Highway 1, sondern die Scenic Route 72 wählten. Eine gute Entscheidung, denn die Strecke führt durch die Canterbury Plains, einer Ebene aus Weideland, wie sie im Buche steht, in Richtung neuseeländische Alpen. Eigentlich wollten wir Christchurch entlang der Küste verlassen und einen Abstecher über Sumner und Lyttelton machen. Leider hat aber auch hier das Erdbeben Spuren hinterlassen und so war die Sumnit Road, die beide Orte entlang der Küste verbindet, noch gesperrt. Auf einem Teil der Strecke hat man große Schiffscontainer übereinander gestapelt, um die Straße vor weiteren Erdabrutschen zu sichern. Auf dem ersten Bild könnt Ihr noch sehen, dass einige Häuser regelrecht auf der Kippe standen und drohen abzustürzen. Die Küste und die …

Das Leben im Camper…

Gebucht haben wir ein Wohnmobil mit vier Schlafplätzen. Es war uns wichtig, dass wir einen Alkoven zum Schlafen haben und nicht täglich umbauen müssen, nur weil Anton seinen Mittagsschlaf macht oder wir etwas essen wollen. Bekommen haben wir dieses Schiff, das Platz für sechs Personen bietet. Ein Upgrade, das gar nicht mal so schlecht ist. Das Innere, nennen wir es mal ‚das Interieur‘, ist zwar nicht so sehr unser Geschmack (blaue Polster und Fußboden), aber die Funktionalitäten sind schon ganz gut. Ganz hinten gibt es eine große Sitzecke, rechts ist die Küchenzeile mit dreiflammigem Gasherd, Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster etc. Gegenüber der Bad mit Dusche und WC. Und eine kleinere Sitzgruppe, auf der auch Antons Kindersitz befestigt werden konnte. Was übrigens eine Tortour war. Das System ist ein anderes als in Deutschland. Die Kindersitze werden mit einer Art Haken oben am Autositz verankert und der Gurt läuft nur unten herum. Bis wir das kapiert hatten… Eine Beschreibung gabs nämlich nicht mehr und die Damen von Apollo haben sich aus Gewährleistungsgründen fein raus gehalten. Ganz neu …

Und jetzt Neuseeland!

Neuseeland. Aotearoa. Land der langen weißen Wolke. Bereits seit 10 Tagen reisen wir durch dieses wunderbare Land. Es ist grün. Die Wiesen wirken manchmal wie ein perfekter Golfrasen, die Schafe leisten ganze Arbeit. Es ist steinig. Die Alpen sind beeindruckend. Einen ersten Eindruck haben wir am Aoraki Mount Cook bekommen, dem höchsten Berg der südlichen Hemisphäre. Aber dazu später mehr. Begonnen hat unsere Reise nämlich auf der Südinsel, genauer gesagt in Christchurch. Ja, in der Stadt, die im Februar 2011 wegen des verheerenden Erdbebens in den Medien war. Ein paar Tage lang und dann auch wieder nicht mehr. Was ja irgendwie dazu führt, dass man denkt, dass dann alles wieder ok ist. Aber nichts ist ok. Wir haben die Innenstadt von Christchurch an einem verregneten Tag besucht. Oder besser: wir wollten sie besuchen. Auf dem Campingplatz hatte man uns schon gesagt, dass es eine abgesperrte Zone gibt, die man nicht betreten kann, weil dort Aufräumarbeiten statt finden. Ok, verstanden. Dass dieser Bauzaun aber bedeutet, dass das gesamte Herz, das gesamte Zentrum der Stadt, aufgehört hat …