Zu jeder vollen Stunden, außer, wenns dunkel ist, trällert es bei uns im Wohnzimmer. Fröhliches Bachgeplätscher ertönt und ein liebreizendes Vogelstimmchen verkündet, dass wieder ein Stück Zeit vergangen ist.
Wir haben nun eine Kuckucksuhr. Eine blaue. Würde mir jemand das erzählen, würde ich vermutlich denken, dass der sein eigener Vogel wohl nicht ausgereicht hat. Zur Erklärung: wir sind eher skandinavisch eingerichtet. Viel weiß, grau, ein bissel naturbelassenes Holz, hier und da ein metallischer Tupfer oder blassblaue Hingucker. Und genau das war der Grund, weshalb mir diese kleine blaue Uhr in der Hexenlochmühle im Schwarzwald so ins Auge gestochen ist.
Oder vielleicht wollte ich auch mal so toll sein, wie die hippen Stylisten der Wohnzeitschriften, die ‚ihre Wohnung mit Fundstücken von Reisen‘ bestücken. Keine Ahnung. Aber mittlerweile liebe ich das Ding, denn es klingt echt schön und voll nach Heimat. Auch Frl. Ida hat das Wort Kuckuck ganz schnell gelernt und imitiert das Geträllert erstaunlich gut.
Nun hängt sie da jedenfalls zwischen Prints, Karten und ner alten Speisekarte aus Kalifornien an der Wand oberhalb der Kommode und passt dort erstaunlich gut hin.
Und auf einmal wurde mir bewusst, dass wir schon immer wieder Sachen von unseren Reisen mitbringen. Die silberne Teekanne aus Dubai mag ich sehr gerne und findet immer ein neues Plätzchen in der Deko, wenn sie nicht in Gebrauch ist.
So langsam bekommt auch das Holzschneidebrett, das wir in Melbourne erstanden haben, herrliche Gebrauchsspuren. Aber wenn man die Nase dran drückt, kann man noch das Eukalyptusholz riechen und ich bin sofort wieder dort auf dem kleinen Markt am Strand an einem warmen Sonntagmorgen.
Oder die Papierornamente von House Doctor, die wir in Dänemark erstanden haben. Zusammen mit dem türkis farbenen Kaffeebecher. Klar kann man die auch in vielen Online-Shops kaufen, aber das ist ja nicht das selbe. Es war kalt in Aarhus und es hat geregnet. Anton schlief im Buggy und Ronald und ich durchstöberten diesen herrlichen Einrichtungsladen. Mein dicker Bauch mit der kleinen Ida drin schrappte ständig an den beladenen Tischen entlang… Das sind schöne Erinnerungen!
Die Tasche stammt übrigens aus Buenos Aires und Barney Bunny, den ich, räusper, in Neuseeland so niedlich fand, darf auch nicht fehlen in der Auflistung. Naja, Anton hat ihm nie groß Beachtung geschenkt, aber er ist doch süß, oder? Was machen diese Mitbringsel mit uns? Sie holen uns im Alltag wieder ein Stück zurück in den Urlaub. Schwups ist man wieder in dem warmen, gut riechenden Starbucks in Kanada. Regen prasselt an die Scheibe, heißer Kaffee wärmt das Gemüt und jeder Satz aus dem Reiseführer, der auf dem Schoß liegt, wird aufgesogen. Herrlich. Ein ziemlich guter Grund auch weiterhin shoppen zu gehen, um das ein oder andere Erinnerungsstückchen mit nach Hause zu nehmen, oder?
Geht es Euch auch so? Habt Ihr auch ein paar dieser psychologischen Urlaubrückholer?
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