Habt Ihr eigentlich schon die Rubrik ‚Familienziele in Pfalz & Baden‘ bemerkt, die ich in der Sidebar rechts eingerichtet habe? Da wir ja nicht die einzige Familie aus Nordbaden sind, die sonntags vor der Herausforderung ‚Was machen wir heute‘ stehen, fasse ich dort mal die Ausflüge zusammen, die man von Karlsruhe aus in einem Tag gut erreichen kann. Schnell, nett und mit wenig Aufwand.
Der nächste Sonntag kommt bestimmt! Einen der ersten Frühlingssonntage haben wir dieses Jahr genutzt, um Freunde in Baden-Baden zu besuchen. Mit dem Cable Car ging es hoch auf den Merkur, den Hausberg der Stadt. Der Ein- und Ausstieg mit Kinderwagen ist echt abenteuerlich, steile Treppen müssen oben bewältigt werden, aber das Personal ist hilfsbereit und der ein oder andere Besucher ebenfalls.
Für die Kids war die Fahrt natürlich viiiel zu kurz, aber spannend. Oben angekommen erwartet einen bei gutem Wetter ein herrliches Ausblick auf die Ausläufer des Schwarzwaldes. Noch präsentierte er sich brauch und grau, aber in ein paar Wochen wird das schon deutlich anders aussehen. Unterschiedlich lange Rundwanderwege gibt es dort, einen Turm, der noch mehr Weitsicht ermöglicht und einen kleinen Spielplatz mit einer Rutsche, die es in sich hat. Ich sag nur blaue Rippen bei der Mama…
Nach all der Bewegung wächst die Lust auf einen Sonntagskuchen ins Unermessliche und auch daran hat man dort oben gedacht: selbst gebacken und super lecker präsentiert sich mein Apfelstrudel und auch der Käsekuchen war excellent.
Paraglider nutzen den Berg häufig als Absprungstelle für einen Flug über die Stadt. So auch an diesem Sonntag. Wir konnten einen beim Anlaufen beobachten, die ersten Schritte in der Luft… Ein zarter Windhauch ergriff ihn und drückte ihn gnadenlos in die Tannen. Oh. Ich muss nicht erwähnen, dass dies klar das Highlight des Tages war, das Anton im Kindergarten erzählt hat, oder?
Die Fahrt bergab hat dann die Kürze der Strecke wieder gut gemacht und es war alles in allem ein typischer Familiennachmittag mit Freunden.
Am Fuß der Merkurbahn gibt es auch noch ein Wildgehege, das wir jedoch leider nicht besucht haben. Beim nächsten Mal vielleicht.
Ganz entzückt bin ich! Dieses süße Album wollte ich eigentlich schon ganz lange mal vorstellen: Kleine Prints bietet so hübsche, kleine Fotobücher, die wirklich für Kinderhände gemacht sind.
Schauen Eure Kinder auch gerne Fotos von der Familie an? Und lachen dann stolz, wenn sie Oma, Opa, Tante und Geschwister erkennen? Menschen, die man kennt irgendwo zu sehen, hat eine besondere Faszination, auch schon für die Kleinen.
Die Fotobücher von Kleine Prints ähneln von der Mechanik und der Produktion eher einem Kinderbuch, als einem Album. Die Seiten sind dick, die Spiralbindung ist robust. Auch Mama hat’s beim Erstellen leicht, denn man lädt einfach die Bilder hoch, die man einfügen möchte, zieht sie in die Vorlage, passt die paar Worte Text an, fertig.
Das hab sogar ich auf die Schnelle hinbekommen, denn klar stehen die privaten Fotoprojekte immer hinten an. Ein Album unserer Elternzeit 2014 habe ich noch nicht mal angefangen… Schlimm ist das.
Nun ja, wenigstens hat Ida nun dieses kleine Blätterwerk und sie findet es ganz großartig. Klitzekleiner Kritikpunkt hätte ich jedoch: auch wenn ich unterstrichenes Papier total toll finde, in Kinderhänden zieht es Flecken förmlich an. Da wäre eine beschichtete Oberfläche doch etwas praktischer, könnte man mal abwaschen…
Derzeit hab ich beruflich gesehen Vollalarm, eigentlich ist’s mal wieder so viel, dass ich schon kein schlechtes Gewissen habe etwas liegen zu lassen. Ist eh nicht zu schaffen. Galgenhumor!
So kam es, dass wir ein Wochenende in Titisee (ja, schon wieder Schwarzwald) verbracht haben. Der Schnee hat noch einmal gelockt und während in Freiburg die Märzsonne alle nach draußen zog, schnallten wir samstags und sonntags noch mal die Bretter unter die Füße und genossen das Sonnenskifahren.
Der Freitag gehörte jedoch der Stadt meines Herzens: Freiburg. Als Studentin habe ich drei Jahre dort verbracht und wenn ich heute wieder hin komme, packt mich dieses Jung-frei-Sonnengefühl sofort wieder. Es waren nur ein paar Stunden, ein paar Läden, die schönen Gassen der Altstadt mit ihren Bächle, ein Schnäppchen und ein Kaffee, doch die Wirkung war grandios.
Dazu hatten wir noch diese Café Neuentdeckung, das SKAJO, das mit einer herrlichen Dachterasse und Blick aufs Freiburger Münster hundert Punkte eingefahren hat. Dazu der echt leckere Kuchen und ein Kaffee, äh, Hugo – Soforterholung garantiert!
Wieder einmal nehme ich mir vor endlich mach ne Fotoreportage von Freiburg anzugehen. Wie oft hatte ich das schon vor. Doch immer, wenn ich dort bin, möchte ich es nur für mich aufsagen. Da sein, auch mal ohne Kamera… Nun ja, es geht halt nicht immer alles! Aber stressen lassen wir uns deshalb auch nicht, gell?!
Es ist amtlich, wir haben gebucht! Ein Urlaub bevor meine Saison wieder anfängt sollte schon noch sein und so haben wir wieder ein Wohnmobil gemietet und werden damit über die Alpen in Richtung Südtirol, Lago Maggiore und Venedig gondeln > Wortspiel :-)
Im nächsten Winter möchten wir noch einmal eine längere Reise machen, das wird nämlich der letzte Winter ohne schulpflichtige Kinder sein. Auf der Weltkarte steckt in Brasilien ein Fähnchen…
Daher wird es in diesem Jahr sonst keine ausgefallenen Reisen geben, aber einige Male werden wir dann doch unterwegs sein. Ich hab drei Hochzeiten im Münchener Raum und bestimmt wird sich daraus ein langes Wochenende entwickeln.
Nun, auf den Camper freue ich mich sehr, denn ich finds irre gemütlich zu Hause alles einzupacken und in den frühen Morgenstunden los zu fahren. Das erste Frühstück on Tour ist einfach grandios! Wir fahren von der Autobahn runter, suchen uns ein nettes Plätzchen, kochen frischen Kaffe mit dem kleinen Espressokocher und schmieren knusprige Brötchen. Ida bekommt ein ‚Sosson‘ – Croissant und wird gleich alles vollkrümeln.
Kochen im Camper mag ich auch gerne, weil man dann einfach und ehrlich kocht. Schmackhafte Gerichte ohne viel Tamtam, die an der frischen Luft sensationell schmecken.
So wie diese Kartoffeln mit einem Topping aus gekörntem Frischkäse. Den mische ich gerne mit einem Bund Kresse und einem halben Teelöffel Wasabi. Mit Zitrone, Salz und Pfeffer wird er abgeschmeckt. Super lecker dazu: Avocado- und Apfelschnitze, die auch gerne kleingeschnippelt und oben drauf gegeben werden dürfen. Das Knautschige der Kartoffel, das Frische des Käses, der Saftige der Avocado und das Knackig Süße des Apfels – grandios.
Seit Weihnachten steht unsere DIY Kinderküche mit Elementen von Brio nun zwischen Küche und Esszimmer. Sie ist kein Reisethema, aber ich mag sie so gerne, dass ich das dringende Bedürfnis habe sie festzuhalten, so lange sie noch so gut aussieht.
Denn Frl. Ida ist heavy user und auf dem Herd wird gerührt, was das Zeug hält. Ich bekomme nachmittags einen Kaffee gekocht und sogar Fisch wird getoastet. Gerne frühstücken wir dort auch zusammen. Es gibt immer Ei mit Marmeladenbrot. Seit neuestem werden auch kleine Törtchen dort gebacken und wenn der Heißhunger uns quält, gibts einen Burger mit Pommes!
Ja, es war ne gute Entscheidung uns dieses Schätzchen dort hin zu bauen. Ich bin irgendwann bei der Recherche nach Kinderküchen auf die Spüle und den Herd von Brio gestoßen. Leider gibts da nichts weiteres dazu und so musste Opa Stefan die Säge anwerfen und diese Rückwand zusammen bauen. Sie ist fest an der Wand verschraubt und hat sogar eine indirekte Beleuchtung. Eigentlich wollte ich ins Fenster schon ein Landschaftsfoto geklebt haben, aber irgendwie ist dieses Idee auf der Strecke geblieben.
Hier die Bezugsadressen, weil ich schon öfter danach gefragt wurde:
Kennt Ihr Knard? Was? Na Knard, die Kinder-App! Das ist eigentlich ein Kinderbuch über Knard den Waldgnom, aber kein gewöhnliches, sondern eins, das sich auf dem iPad oder Smartphone selber vorliest und ein paar niedliche Interaktion zulässt. Eine angenehme Stimme erzählt die Geschichte in schönen Reimen, Musik spielt im Hintergrund und auf dem Monitor gibt es kleine Sachen zu entdecken bzw. zu tun, wie z.B. Kerzen auspusten oder einen Reiter los zu schicken.
Das ist genau die Art von Kinder-Apps, die ich unheimlich charmant finde. Sie laufen ruhig ab, ohne hektischen Aktionismus und fesseln doch durch ihre Mechanik, die sich vom Buch vorlesen nicht viel unterscheidet.
Die Frage ob und wie viel Kinder in welchem Alter mit Medien zu haben dürfen, wird uns vermutlich eine ganze Weile begleiten. Fernsehen, Tablett, iPhone – macht ja auch alles Spaß und darf auch mal sein. Unserer Meinung nach.
Vor einem Jahr hatten wir in Mexico ein Schlüsselerlebnis, das uns zum Nachdenken gebracht hat. Wir haben im Hotel eine andere deutsche Familie kennengelernt und uns zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet. Die Kinder waren ungefährt gleich alt, d.h. die großen dreieinhalb. Es war ein typisches Familienessen am Buffet: dauernd steht jemand auf, um irgendwas zu holen. Und sitzt man endlich gemeinsam am Tisch, sind die Kids schon fertig, weil sie ja zuerst bekommen haben.
Während die Eltern aßen kramte Anton drei Autos aus der Tasche und begann damit auf dem Tisch um die Teller zu fahren. Er spielte einfach, der andere Junge bekam auch eins und schnell fanden sie eine gemeinsame Aufgabe. Der andere Vater kramte auch in der Tasche und zog das iPad raus. ‚Was wollt ihr denn schauen? Findet Nemo oder Mickey Mouse?‘
Ratet, was passiert ist. Klar, beide Jungs verstummten, die Autos standen ungenutzt auf dem Tisch, die Augen waren dafür starr auf das Tablett gerichtet. Wir aßen irritiert, aber in Ruhe zu Ende.
Nein, das kann nicht unser Weg sein, beschlossen wir. Wir haben Kinder und wir leben mit ihnen und sie mit uns. Es mag nun übertrieben dargestellt sein, aber wir empfanden das ‚Parken‘ der Kids vor den Filmen als falsch in dieser Situation.
Klar ist es fies, wenn man nicht einmal in Ruhe zu Ende essen kann. Sich ständig um umfallende Gläser, abstürzende Gabeln und alternative Gerichte kümmern muss, nervt mich auch irgendwann. Aber ich glaube auch, dass man sich so manchen Herausforderungen auch stellen muss und es sich eben nicht leicht machen darf.
Anton schaut auch fern, sehr gerne sogar. Und er darf abends auch Sandmännchen und Wickie kucken. Oder samstags mal Kika. Was häufig mit heißen Diskussionen verbunden ist, weil er ohne Probleme drei Stunden vor der Wunderkiste sitzen bleiben kann, wie er auf dem Rückflug von Muscat bewiesen hat. Ich streite nicht ab, dass es mich entspannt, wenn wenigstens einer mal kurz Pause hat, wenn sie sich zu Hause wegen jeder Kleinigkeit in die Haare kriegen und das Geschrei los geht. Aber auch hier gilt: in Maßen ist alles fein.
In Maßen und in der richtigen Qualität. Das iPad haben wir weitestgehend fern gehalten bisher. Apps kennt er noch nicht so wirklich, eher schaut er mal ne Folge Yakari, aber das Tablett wird nicht als Spielgerät verstanden. Was auch gut ist.
Aber wenn mal Ablenkung an einem verregneten Tag, an dem sich Wäscheberge, Staub und Geschirr türmen Not tut, dann find ich solche Apps wie Knard echt praktisch. Und dann darf das eben auch mal sein. Ich schätze, dass die Diskussionen hierzu noch früh genug kommen werden. Momentan genießen wir die Zeit, in der solche Ausnahmen total aufregend sind, sehr.
Wie handhabt Ihr das? Nutzen Eure Kinder Apps und wenn ja, welche könnt Ihr empfehlen?
Eigentlich könnte ich es in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen: wir wollten in den Schnee, brauchten aber kein riesiges Skigebiet, wünschten uns dafür aber ne schöne Unterkunft. In der Rainhof Scheune und auf dem Feldberg wurden wir fündig.
Irgendwie spielt wirklich keine Rolle, ob man sechs Wochen verreist und plant, oder nur für ne Woche was nettes sucht. Wir recherchieren uns immer die Finger wund, d.h. Ronald macht das. Was haben wir hin und her überlegt, wie, wo und ob wir überhaupt in Skiurlaub fahren.
Dieser Diskussion stellen sich so ziemlich alle Familien, die erstmalig als Familie in den Schnee wollen. Früher, also vor den Kindern, sind wir jedes Jahr für ne Woche, und wenns ging auch noch mal für ein paar Tage, Snowboarden gegangen. Morgens auf die Piste, abends runter und das sechs Tage hintereinander weg. Schön wohnen wollten wir schon damals, aber ansonsten fahren, fahren, fahren.
Aber ja, die Zeiten ändern sich und mit Kinder stehen plötzlich andere Attribute zur Bewertung im Raum: Anreise, Skikurs, alternative Aktivitäten mit Ida, Verpflegung und dennoch ne Unterkunft, in der wir uns wohl fühlen.
Da es Ende Januar ja richtig viel geschneit hat im Schwarzwald, fassten wir den Entschluss, unseren Skiurlaub einfach dort zu verbringen. Auf dem Feldberg ist die Schneesicherheit noch ein bisschen höher als auf den niedrigeren Bergen und außerdem ist das Pistenangebot abwechslungsreicher. Es gibt mehrere Skischulen und wie ich im letzten Post berichtet hatte, hat das mit Antons Skikurs und meinen Fahrkünsten ganz gut geklappt.
Ronald und Ida haben es sich derweil im Badeparadies Schwarzwald gut gehen lassen und nach einem Tag im Schnee haben wir uns in unserem Hotel Rainhof Scheune bei Freiburg wieder getroffen.
Das Dachgeschoß der Hotels Rainhof Scheune ist als Spa-Bereich ausgebaut. Es gibt u.a. eine Sauna und diese grandiosen Liegesessel, auf denen ich locker hätte einen Tag verbringen können. Nur lesen und in die verschneiten Bäume schauen. Der zarte Geruch des brennenden Kaminfeuers im Hintergrund…
Und ein, oder zwei Stückchen des phantastischen Kuchens, den wir dort gegessen haben, dürfen auch noch mit. Rhabarber mit Baiserhaube und Zwetschge-Käsekuchen. Selbst gebacken und zum Niederknien lecker! Wie überhaupt das gesamte Essen. Schon das Frühstück war super mit vielen frischen und regionalen Produkten. Dieses knusprig-saftige Brot aus der eigenen Herstellung mit selbstgemachte Marmelade oder Schwarzwälder Schinken – große Frühstücksliebe!
Die Rainhof Scheune liegt ca. 15 Minuten ‚hinter‘ Freiburg in Kirchzarten. Von dort fährt man 20 Minuten auf den Feldberg hoch. Für uns eine prima Lage, zumal man die öffentlichen Verkehrsmittel mit der Schwarzwald Card für die Dauer des Aufenthalts frei nutzen kann und bequem in die Stadt, oder mit der Höllentalbahn auf den Feldberg fahren kann.
Die Entscheidung für eine kurze Anreise, wir fahren keine zwei Stunden bis nach Kirchzarten, und ein kleineres Gebiet mit moderaten Skipass und -kurspreisen war genau die richtige. Wenn die Schneelage es zulässt, werden wir das im kommenden Winter ganz bestimmt wieder so machen!
Vielen Dank an das Team der Rainhof Scheune für die Einladung! Wir haben uns sehr wohl bei Euch gefühlt und dem Kuchen trauere ich gerade sehr nach ;-)
Ich stecke mitten in einer Metamorphose, deren Ende ich noch nicht absehen kann. Seit 15 Jahren fahre ich Snowboard. Das eine Brett war mein erstes Fortbewegungsmittel im Schnee, Skifahren hab ich nie gelernt. Doch schon länger kreist der Gedanke, dass ich das auch gerne mal ausprobieren würde. So gerade den Berg runter sausen, weniger im Schnee sitzen und ach so locker Schlepplift fahren.
Der erste Skiurlaub als Familie hat es ans Tageslicht gebracht: ich habe mir tatsächlich ein paar Tage auf Skiern die Pistenwelt auf dem Feldberg angeschaut. Aus der Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass es sinnvoll ist einen gescheiten Kurs mitzumachen. Lieber einmal ordentlich lernen, als nach nem Tag frustriert aufzuhören oder sich gar blöde Techniken anzueignen.
Kleiner Exkurs zum Skiurlaub Schwarzwald
Ja, wir haben den diesjährigen Skiurlaub auf dem Feldberg im Schwarzwald verbracht. Und es war echt schön! Die Gründe liegen auf der Hand: Anreise nur 1,5 Std., Skigebiet reicht für Anfänger locker aus, einer kann mit Ida auch mal nen halben Tag im Hotel bleiben oder was anderes machen. Außerdem sind die Skipässe günstiger und wir haben mal wieder eine sehr schöne Unterkunft gefunden, doch dazu beim nächsten Mal mehr…
Zurück zur Snowboard-Ski-Metamorphose – oder was für ein Zwitterding es am Ende auch sein mag. Mir haben die drei Tage Skikurs nämlich ziemlich Spaß gemacht. Ob’s an den Schneevorkenntnissen lag, meinem Naturtalent (haha) oder der super Lehrerin Biggi (On Snow Skischule) ist egal, jedenfalls bin ich am Nachmittag des ersten Tages schon ohne zu stürzen schon blaue Pisten gut runter gekommen. Sogar mit Kurven an Kurven fahren! Wer je Snowboarden gelernt hat, erinnert sich sicher noch an die Herausforderung zwei oder drei gegensätzliche Kurven aneinander zu hängen…
Erfolgserlebnis daher: 100%! Sehr cool! An Tag zwei hab ich dann doch gemerkt, dass meine Puddingbeine ziemlich wenig Herausforderung hatten in den letzten Jahren (jaja, Kinder, Selbständigkeit, Haus & Garten, und so weiter) und quasi ab der zweiten Stunde laut ‚ich muss mich mal strecken!‘ schrieen.
Mein Mythos vom entspannten Rumrutschen auf zwei Brettern ist nämlich ganz schnell dahingeschmolzen. Das ist anstrengend! Die ganze Zeit gebeugte Beine und hinsetzten sollte man sich auch besser nicht, aufstehen ist nämlich richtig fies! Beim Liften krieg ich eiskalte Füße, weil ich vermutlich drin stehe wie ein Honk. Soviel zu den Vorurteilen der beiden Lager ;-)
Nun ja, Tag drei auf Skiern war dann wieder besser. Mit mehr Technik und weniger Krafteinsatz hält man länger durch und es macht noch mehr Spaß.
Das Resümee? Open End! Das Snowboard werde ich ganz sicher nicht einmotten, dafür machts zu viel Spaß und es ist zu komfortabel sicher und gut überall fahren zu können. Aber die Skier habens mir auch angetan.
Anton hat diesen Winter nämlich auch Ski fahren gelernt und macht das richtig gut. Ist schon besser, wenn ein Elternteil auch auf zwei Brettern unterwegs ist. Das skifahrende Kind zweier Boarder hätte nämlich schon das Problem, dass wir ihn im Schlepplift nicht mitnehmen könnten… Oder ihm gar Tipps geben, wie man dieses Stück besser fährt, oder wie man welchen Fuß belastet…
Außerdem dachte ich schon, dass es mit zunehmendem Alter nett ist nicht immer auf dem Boden zu hocken, um sich die Bindung zuzumachen. Hm. Wir stellen uns geistig mal auf eine Erweiterung des Equipments ein. Äh, gibts da nicht so Dachboxen…?
Das ist unser Ziel! Bewusst sehen und geschickt mit der Technik umgehen – das sind die Meilensteine, wenn man als Anfänger mit einer digitalen Spiegelreflexkamera fotografiert.
Am ersten Tag treffen wir uns zum theoretischen Teil. Es geht um all die Knöpfe an der Kamera, den Zusammenhang von Blende, Zeit und Iso. Wir klären, wie gute Bilder aufgebaut sind und Ihr erfahrt ein paar Tricks, die aus einem schnell geknipsten Bild ein ordentliches Foto machen. Oder wie man schöne Portraits seiner Kinder macht. Oder Essen hübsch fotografiert. Und einen Sonnenuntergang.
Die Bildbearbeitung bzw. -organisation schneiden wir nur kurz an, dafür schauen wir uns aber ein paar Eurer Top- und Flopbilder an und finden heraus, warum sie gut sind, oder was man hätte anders machen können.
So gewappnet starten wir am zweiten Tag unseren Foto Walk in Karlsruhe. Wir üben sich bewegende Motive (Stichwort Kinderfotos!) zu fotografieren, Fluchten und Linien gekonnt zu nutzen, Details festzuhalten und die Kameraeinstellungen gekonnt zu nutzen.
Beim ersten Kurs letzten November hat es mir einfach irre viel Spaß gemacht andere für das Thema Fotografie zu begeistern und ihnen ein ‚Rezept‘ für den Einstieg in den Umgang mit der digitalen Spiegelreflexkamera zu geben. Wenn dann alle strahlend nach Hause gehen und am liebsten sofort mit der Kamera in Urlaub fahren wollen, weicht mein Grinsen nicht mehr vom Gesicht :-)
Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass dieser Einsteiger Kurs im April in Karlsruhe stattfinden kann. Die offiziellen Infos und Anmeldungsinfos findet Ihr auf einer Fotografie Website.
Heute gehts ebenfalls ums Kinder fotografieren und diesmal gehts ran an die Kameraeinstellung! Vorab ein kleiner Hinweis: diese Tipps richten sich an Fotoanfänger! Daher sind auch nicht alle Erklärungen bis ins letzte technische Detail aufgeführt, es geht um die Basics, die die Weichen richtig stellen.
Natürlich kann man mit jeder Kamera tolle Fotos machen. Doch Kinder sind schnell. Und Du musst schneller sein. Deine Kamera auch.
Aus diesem Grund ist es sehr wohl ein wichtiger Fakt, welche Kamera Du hast. Das Stichwort heißt Auslöseverzögerung, was bei einer Spiegelreflexkamera schlicht kein Problem ist. Denn angeschaltet ist sie ’schussbereit‘, während Bridge-, System-, oder Kompaktkameras erst mehrere Sekunden benötigen, um ein Foto machen zu können. Auch der Autofokus ist bei Spiegelreflexkameras i.d.R. schneller. Es lohnt sich also ein vernünftiges Modell anzuschaffen.
Unabhängig vom Modell ist die Möglichkeit manuell zu fotografieren wichtig! Weg mit der Vollautomatik oder den Programmen! Die machen nur Sachen, auf die Ihr keinen Einfluss habt, z.B Weichzeichnen im Porträt Programm oder selbst festlegen, welcher Punkt scharf sein soll. Aber wir wollen ja selbst fotografieren und nicht auf gut Glück knipsen, oder?
>> Entscheidet Euch über kurz oder lang für eine Spiegelreflexkamera.
>> Fotografiert anfangs mit der Teilautomatik. Ihr wählt die Blende, die Kamera errechnet die Belichtungszeit.
2) Lass so viel Licht wie möglich rein und steuere die Schärfe
Sprechen wir über die Blende. Die befindet sich nicht in Eurer Kamera, sondern im Objektiv! Das ist der Ring mit den Zahlen wie f3.5 oder f11 drauf. Sie ist wie ein Tor, das sich mehr oder weniger weit öffnen lässt.
Die Blende beeinflusst zwei Dinge: die Lichtmenge, die durch das Tor darf, und die Tiefenschärfe, also wie viel Ihr auf einem Foto scharf erkennen könnt.
Tor auf, Licht rein!
Stellt Euch ein Hoftor vor, durch das an einem schönen Tag die Sonne in den Innenhof scheint. Die Torflügel sind weit geöffnet, drinnen ist alles hell.
Das wäre eine offene Blende in Eurem Objektiv.
Eine offene Blende hat eine kleine Zahl, z.B. f3.5.
Was bedeutet das? Das bedeutet, dass das Tor weit geöffnet ist und man von den beweglichen Torflügeln nur ganz wenig sehen kann. Es kann also viel Licht durchfallen kann.
>> Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht kommt in die Kamera!
Gestalterischer Effekt: Tiefenschärfe!
Die Blende erledigt außerdem noch einen zweiten, äußerst spannenden Job in der Bildgestaltung: sie bestimmt die Tiefenschärfe.
Das bedeutet, durch sie legt Ihr fest, wie scharf der Hintergrund des Bildes ist.
Ihr möchtet ein Portrait mit einem verschwommenen Hintergrund, auf dem nur die fotografierte Person scharf zu sehen ist?
Eine offene Blende bewirkt genau dies! Je kleiner die eingestellte Blendenzahl, desto kleiner ist der scharfe Bereich im Bild und desto größer ist die Unschärfe im Hintergrund.
>> Um eine Person scharf abzubilden und einen unscharfen Hintergrund zu bekommen, wähle eine möglichst offene Blende (kleine Zahl!).
>> Doppelt gut: mit ner kleinen Blende verkürzt sich die Belichtungszeit und Ihr bekommt diesen ‚Unschärfe-im-Hintergrund-Effekt‘, was korrekt geringe Schärfentiefe heißt.
Dieses Foto ist am frühen Nachmittag an einem Sommertag entstanden. Es war eigentlich sehr hell, aber der Schlagschatten des Hauses reflektierte ein warmes, farbneutrales Licht.
Wie war die Kameraeinstellung?
Nikon D700
Objektiv: 50mm Festbrennweite
Blende: f2
Belichtungszeit: 1/1600sek
ISO: 250
Die Sache mit der Unschärfe in der Tiefe wird hier zwei mal deutlich: es gibt eine im Vordergrund durch die Sträucher und eine im Hintergrund. Das entsteht durch eine offene Blende!
3) Belichte so kurz wie möglich
Das wisst Ihr selber: Kinder sind irre schnell. Und dauernd in Bewegung. Ist die Belichtungszeit zu lange, entstehen Bewegungsunschärfen, weil der Knirps nicht still hält.
Um den richtigen Moment einfrieren zu können, muss Eure Kamera sehr kurz belichten. Kurz bedeutet weniger als 1/250 Sekunde (also z.B. 1/500sek. oder 1/1000sek). Das ist die Zeit, in der das Tor (>Blende!) sich öffnet und das Licht auf den Sensor fällt. Je kürzer Ihr belichtet, desto geringer ist die Chance, dass das Foto verwackelt oder verwischt.
Warum belichtet die Kamera denn dann so lange?
Na weils zu dunkel ist. Sie braucht ne bestimmte Menge an Licht, um das abbilden zu können, was wir mit dem Auge noch locker sehen.
Das ist ja blöd. Was mach ich damit?
Du erhöhst die ISO, die Lichtempfindlichkeit. Wenn der Sensor empfindlicher ist, kann er in kürzerer Zeit mehr Licht aufnehmen. Kommt bei Punkt 4 noch mal. Oder Du brauchst künstliches Licht, z.B. nen Blitz.
>> Schnell sein, heiß kurz belichten. Belichtungszeiten mit weniger als 1/250sek minimieren die Verwacklungsgefahr.
Dieses Foto ist am frühen Abend entstanden, die Sonne war am Strand gerade unter gegangen. Fotografieren ging eigentlich noch ganz gut, die Vollautomatik würde aber sicherheitshalber schon blitzen und damit die gesamte Atmosphäre zerstören.
Wie war die Kameraeinstellung?
Nikon D700
Objektiv: 50mm Festbrennweite
Blende: f2.2
Belichtungszeit: 1/80sek
ISO: 640
Das Foto ist nicht scharf, es hat ne Verwacklungsunschärfe (und der Fokus liegt nicht auf den Augen, sondern auf der Brusttasche). Anton kam auf mich zugerannt, mir gefiel die Gesamtsituation mit den Lichtern im Hintergrund, aber ich war schlicht zu langsam mit der Einstellung. Kommt vor.
Die Blende war mit f2.2 schon sehr weit offen, da kam also schon viel Licht rein. Aber eben nicht lange genug. Hätte ich die ISO erhöht, wäre die Belichtungszeit kürzer geworden und die Bewegung hätte zu keiner Unschärfe geführt.
4) Erhöhe die Lichtempfindlichkeit
Früher war die ISO des Films das Maß der Lichtempfindlichkeit. Diese Mechanik hat man auf die digitale Technik übertragen und stellt die ISO an der Kamera ein. Daher: lieber ein bisschen höher einstellen, vielleicht ISO 400 oder 600, je nach Kameramodell. Das macht die Kamera lichtempfindlicher und verkürzt Deine Belichtungszeit, was wiederum die Verwacklungsgefahr verringert.
Die ISO Automatik ist übrigens nicht so schlecht für den Anfang, zumindest, bis Ihr ein Gefühl dafür habt, wann welche ISO sinnvoll ist. Stellt aber bitte einen Maximalwert ein, den die Kamera nutzen darf, z.B. maximal ISO 1.200. Wie hoch sie sein darf, hängt von Deinem Kameramodell ab. Je nach Modell wird das Bildrauschen stärker je höher die ISO ist. Finde heraus, ab wann es störend ist und was Du maximal einstellen würdest.
>> ISO prinzipiell eher etwas höher einstellen, das sorgt für kürzere Belichtungszeiten.
5) Lass den Autofokus mitlaufen
Die Schärfe bei Kinderfotos ist, wie bei der Sportfotografie, eine kleine Herausforderung, denn das Objekt will einfach nicht still halten. Dies bekommt man aber ganz gut in den Griff, wenn man eins beachtet: der kontinuierlich mitführenden Autofokus, meist AF-C genannt.
Der ist nämlich in der Lage immer wieder nachzujustieren, wenn sich das bewegende Objekt nach links oder rechts, oder auch nach vorne oder hinten bewegt. Es wird immer scharf abgebildet. Schaut mal in Euer Handbuch, da findet Ihr die Anleitung, um ihn zu aktivieren.
Der Autofokus sollte übrigens auf den Augen des Models liegen! Je weiter offen die Blende ist, desto wichtiger wird das, denn desto geringer wird die Schärfentiefe, also desto unschärfer wird der Hintergrund.
>> Den Autofokus auf ‚kontinuierlich‘ einstellen.
Ein sich bewegendes Karussell ist prädestiniert für den mitlaufenden Autofokus!
Wie war die Kameraeinstellung?
Nikon D700
Objektiv: 50mm Festbrennweite
Blende: f2
Belichtungszeit: 1/4000sek
ISO: 250
6) Belichte auf das richtige Objekt
Helle Fotos mit dunklen Gesichter kennt Ihr sicher, oder? Das liegt daran, dass die Kamera im Automatikmodus alles zur Belichtung heran zieht, was sie zu sehen bekommt und dann den Durchschnitt berechnet.
So wird der strahlend helle Strand im Hintergrund gemessen und gleichgestellt mit dem im Schatten liegenden Gesicht, das ja eigentlich erkennbar sein sollte. Heraus kommt ne Belichtung, die mies ist, weil man das, das man eigentlich erkennen wollte, nicht erkennen kann.: Es ist zu dunkel ist.
Ein guter Grund für die Teilautomatik oder die manuelle Bedienung der Kamera!
Der Trick heißt Spotmessung, oder Punktmessung. Stellt man die ein, misst die Kamera nur an genau diesem kleinen Punkt und belichtet danach. Liegt der Punkt im Gesicht des Models, wird dies korrekt belichtet und ist erkennbar.
Im Benutzerhandbuch findet Ihr das i.d.R. unter ‚Messmethode‘.
>> Sportmessung auswählen, um sicher zu stellen, dass die Belichtung am ‚richtigen‘ Objekt misst.
Dieses Foto ist eine extreme Darstellung in Bezug auf die offenen Blende, den Schärfepunkt und der Belichtung. Ida saß im Schatten, aber der Bereich dahinter lag in der Sonne.
Der Schärfepunkt liegt nämlich genau auf Ida’s Wimpern. Noch genauer gesagt, auf denen des linken Auges. Die des rechten Auges sind schon von der Unschärfe verschwunden.
Wie war die Kameraeinstellung? Nikon D700 Objektiv: 50mm Festbrennweite Blende: f2 Belichtungszeit: 1/1600sek ISO: 250
Zusammenfassung:
Und nun? Verwirrt und verzweifelt?
Völlig normale Reaktion! Es dauert ein bisschen, bis man die Zusammenhänge begreift und noch länger, bis man sich blind für sich einsetzt. Der Anfang ist mühsam und man muss sich durch beißen. Es ist nun mal leider so, dass diese Punkte alle miteinander zusammen hängen und sich gegenseitig beeinflussen. Packt man in die eine Waagschale etwas rein, bewegen sich die anderen auch mit..
Aber man wird ja auch belohnt, denn schöne Kinderfotos sind schon viel wert.
Ich kann Euch nur Mut machen dran zu bleiben und es immer wieder auszuprobieren und so zu üben. Das schöne an der digitalen Fotografie ist ja, dass man am Rechner leicht die Fotos anschauen und vergleichen kann. Wie verändert sich das Foto, wenn man die Blende verändert? Wie spielen Blende, Belichtungszeit und ISO zusammen???
Zum Trost und Mut machen: packt man alles auf einen Zettel, schaut schon nicht mehr so schlimm aus :-)
Wer mag, darf sich die Anleitung Kinderfotografie als PDF herunter laden und in die Kameratasche stecken!
Viel Spaß beim Fotografieren!
Und Fragen hierzu bitte, bitte als Kommentar und nicht per Mail ;-) Merci!
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