Der Tag in Te Anau war ein bisschen ein verlorener Tag, aber das Wetter hat unsere Entscheidung zu warten bestätigt. Die Straße zum Milford Sound war teilweise gesperrt und ohne Schneeketten nicht befahrbar. Und das im November, wo doch eigentlich alle mit Frühlingstemperaturen rechnen.
Einen Tag und ein Wetterhoch später schaute es aber schon wieder ganz gut aus und wir machten uns auf den Weg. Wir reservierten sicherheitshalber einen Stellplatz mit Strom am Milford Sound (davon gibt’s dort bei der Lodge nur ca. 10) und liesen uns Zeit, die 120 km Sackgasse zu erkunden.
Es ist schon verrückt, wenn man sich die Straßenkarte von Neuseeland mal anschaut. Der ganze Südwesten, d.h. das Fjordland, ist so gut wie nicht erschlossen. Der Milford Sound ist der einzige, den man mit dem Auto erreichen kann. Einige interessante Mehrtageswanderungen führen durch die Region und natürlich kann man mit dem Schiff weitere Fjorde erreichen. Aber eine Verbindung zur restlichen Westküste gibt es nicht. Man muss den ganzen Weg wieder zurück fahren, dann weiter nach Osten und über Queenstown kommt man dann weiter nördlich wieder an die Küste. Aber das hatte ja noch nen Tag Zeit…
Unseren zwanghaft freien Tag haben wir nen ausgiebigen Spaziergang am See, zum Wildlife Center (das seinen Namen nicht so wirklich verdient hat, denn dort gab’s grad mal 11 Vögel) und mit einer Pizza am Abend bestückt.
Die Straße, d.h. die Milford Road selbst ist allerdings schon ein schöner Trip, an dem wir oft Halt gemacht und gestaunt haben. Zudem war Anton nachmittags müde, was für uns zu einer gemütlichen, zweistündigen Pause geführt hat. Mit Kind ist man eben ein bisschen langsamer unterwegs. So ist die Mittagspause zu einem festen Ritual geworden. Wir kochen ne Kleinigkeit und Anton macht ein Nickerchen, während wir Reiseführer lesen, Bilder bearbeiten oder auch ein bisschen die Augen zu machen ;-)
Erster Stopp war der Mirror Lake. Leider ohne Mirror, denn die Enten durchzogen den perfekten, klaren See und so war kein Spiegelbild zu erkennen.
Der kalte Regenwald ist einfach unglaublich. Man könnte fast meinen, dass jemand die Bäume mit Moos angesprüht hat. Ronald hat Anton das Moos anfassen lassen und seitdem müssen wir bei Wanderungen immer anhalten, damit er das entdeckte Moos mal berühren kann.
Wasserfälle, wohin man auch schaute. Immer felsiger und kälter wurde es und kurz vor dem sehr rudimentären Tunnel warten drei Keas auf ankommende Touristen und erbetteln sich etwas zu essen. Wir sind hart geblieben. So, wie auf den Schildern angewiesen. „Dont‘ feed wildlife!“. Ok.
Das Bauingenieurherz schlug höher (vor Begeisterung) als wir in den Tunnel fuhren. Das Mutterherz schlug auch höher (vor Sorgen – wo ist Licht, Fluchtweg, Ausgang, Feuerlöscher, Notkammer???). Alles gut. Sind nur 900 Meter und ich bin gefahren ;-)
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