Immer rauer und ursprünglicher wurde die Küste im Süden. Lange Sandstrände, an die die Wellen nur so klatschten, Klippen, von den Gewalten der Natur gezeichnet und ein Wind, der es uns fast unmöglich machte hier und da mal auszusteigen.
Die erste Etappe an der Küste bin ich gefahren. Unser Schiff ist nicht wirklich windschnittig und bei heftigen Seitenböen musste ich ordentlich gegenlenken, um auf der linken Spur zu bleiben. Glücklicherweise war auf den Straßen nicht viel los. Nach eineinhalb Stunden kämpfen hab ich das Steuer geräumt und Ronald hat sich mit den Naturgewalten angelegt. Immerhin wollten wir an diesem Tag noch nach Te Anau, dem Tor zum Milford Sound.
Weiße Berge tauchen am Horizont auf. Und kamen näher. Die ersten Schafe tarnten sich im Schnee. Ein Schneesturm zog auf und wir waren plötzlich umgeben von weiß gepuderten Tannen. Wie im Schwarzwald! Leider das falsche Fahrzeug dafür… Ein klein wenig ist uns das Herz in die Hose gerutscht, als wir einen kleinen Pass überqueren mussten und auf der Straße 10cm Schnee lag. Es war schon spät, wurde langsam dunkel und an eine Übernachtung ohne Campingplatz (d.h. ohne Strom, ohne Heizung) wollten wir mit Anton nicht denken. Also Augen auf und durch.
Alles ging gut und der Spuk war auch recht schnell vorbei, als wir tiefere Gefilde und schließlich den Lake Te Anau erreichten. Dort erfuhren wir auch, dass die Straße zum Milford Sound heute teilweise gesperrt war und am nächsten Tag Schneeketten mitgeführt werden müssen. Das bedeutete für uns erst mal einen Tag Pause am See, denn wir wollten zum einen sicher dort ankommen und zum anderen dort auch übernachten, um morgens eine Bootstour machen zu können. Auf beides hatten wir keine Lust bei solchen Witterungsverhältnissen.