Kinder, wie die Zeit vergeht! Gerade stöberte ich noch durch alte Fotos unserer Neuseelandreise vor fast sieben Jahren und schon sind beide groß genug, um mit uns die Pisten hinunter zu sausen.
Da Ida seit diesem Jahr auch ganz stabil auf Skiern steht, fasse ich unsere Erfahrungen in Sachen Skikurs für Kinder gerne für Euch zusammen. Hier kommen unsere acht Tipps wie es klappt mit den zwei Brettern und den kleinen Schneekönigen.
- Mit welchem Alter fängt man mit einem Skikurs bei Kindern an?
Sicher ist die seine Frage, die von Kind zu Kind verschieden ist. Unsere beiden standen mit dreieinhalb schon mal in Form eines Schnupperkurses an drei Tagen auf den Skiern. Richtig klick gemacht hat es dann aber mit vier. - Ausrüstung leihen oder kaufen?
Ski, Schuhe und Helm braucht man im ersten Jahr nicht zu kaufen. Bei jeder Skischule ist auch ein Verleih in der Nähe, der alles bereit hält. Mit einer Sturmhaube ist der Helm hygienisch. Günstige Skijacken und -hosen gibt es z.B. bei h&m oder Tchibo. Die reichen allemal.Ein Sportgeschäft in unserer Nähe bietet ein Tauschsystem an: man kauft das erste Paar Kinderski und erhält jedes Jahr, wenn die Kinder gewachsen sind, für 20 Euro ein neu aufbereitetes Paar. Das Angebot nutzen wir seit ein paar Jahren, weil wir auch am Wochenende gerne mal in den Schwarzwald fahren und nicht jedes Mal neu ausleihen möchten. Schuhe müssen allerdings gekauft werden. - Was braucht man noch an Ausrüstung?
Ein dünnes Schlauchhalstuch verhindert, dass der Gurt des Helms scheuert und nervt. Außerdem leisten Höschenwindeln gute Dienste – selbst bei Kindern, die schon lange trocken sind.
Manchmal geht bei der Kälte etwas unbemerkt in die Hose oder es wird in der ganzen Begeisterung vergessen auf die Toilette zu gehen. Abends Skihosen mit der Hand waschen und trocken föhnen ist ziemlich nervig.
An Handschuhen sollte man auch nicht sparen. Hier lohnen Modelle, die nicht gleich durchnässt sind. - Großes Skigebiet oder Hausberg?
In den ersten beiden Jahren reichen kleine Skigebiete völlig aus. Anton und ich haben auf dem Feldberg Ski fahren gelernt. Während ich vom Snowboard umgestiegen bin, hat er den Kinderskikurs mitgemacht. Die Kurse in kleinen Skigebieten sind meist auch günstiger.
Können die Kids erst gar nicht mehr genug vom Fahren bekommen, lohnt die Reise in ei größeres Skigebiet. - Skikurs oder Privatlehrer?
Beides zu seiner Zeit. Am Anfang ist der spielerische Umgang mit anderen Kindern genau das richtige. Wenn das in einer Schlange fahren aber im dritten Jahr langweilig wird, macht es Sinn über Privatstunden nachzudenken.
Anton fährt nun den vierten Winter. Wir haben ihm dieses Jahr erstmalig Stunden mit einem Skilehrer gebucht. Die Entwicklung war grandios. Er konnte sehr schnell umsetzen, was der Lehrer ihm gezeigt hat. Seine Schwünge haben eine natürliches Leichtigkeit, die ich wohl nie mehr erreichen werden. An Tag drei sind sie fast nur schwarze Pisten gefahren. - Wie viele Tage Skikurs machen Sinn?
Drei Tage in Folge sind unseren Erachtens das Minimum, um einen Fortschritt zu erzielen. Anfängerkurse für Kinder finden häufig nur am Vormittag statt, was auch ausreichend ist. Am Nachmittag darf dann stolz den Eltern gezeigt werden, was man schon gelernt hat.
Ida hat in diesem Jahr sogar sechs halbe Tage Skikurs gemacht, weil es Ihr einfach Spaß gemacht hat und sie unbedingt mit uns die langen Pisten herunterfahren wollte. - Soll das Kind in die Nachmittagsbetreuung?
Anfangs fand ich den Gedanken schwierig die müden Kids der Skischule zum Mittagessen zu überlassen. Aber auch nur am ersten Tag. Wer selber fährt und nicht nach zwei Stunden wieder unten sein möchte, um die Kinder abzuholen, für den ist die Nachmittagsbetreuung, die meist bis 14 Uhr geht, perfekt.
Letztes Jahr waren beiden Kinder in der Mittagsbetreuung. Es gab leckeres, italienisches Essen (Südtirol!), Spielmöglichkeiten und eine liebevolle Betreuung durch die Skilehrer. - Wie überwindet man Motivationstiefs?
Mit Begeisterung! Die Kleinen haben auch deshalb viel Spaß, weil Mama und Papa und ältere Geschwister es toll im Schnee finden. Wenn die ganze Familie begeistert ist und die Fortschritte lobend beäugt, ist auch der Spößling meist mit Begeisterung dabei.
Die Skikurse bauen i.d.R. auch genügend Pausen ein, in denen die Kinder sich ausruhen oder im Schnee spielen können. Ein Gummibärchen weckt wahre Wunderkräfte und die Medaille am Ende des Kurses ist die beste Belohnung überhaupt.
Wie so oft ist es toll seinen Kindern etwas zuzutrauen. Mit jeder Kurve gewinnen sie an Sicherheit und wachsen an dem Erlernten.
Und es gibt keinen Urlaub, an dem die ganze Familie so wunderbar gemeinsam etwas unternehmen kann wie beim Skifahren. Hier sind alle zusammen, alle haben Spaß, man ist aktiv, in der Natur und tauscht abends die schönsten Momente, Sprünge und Tiefschneefahrten aus.