Ein Streckenabschnitt unseres Roadtripps in Südafrika hat uns besonders begeistert: Die Tour von Oudtshoorn – De Rust – Meringspoort Pass – Prince Albert – Swartberg Pass Oudtshoorn – Knysna. Über den ersten Teil dieser Tour, d.h. von De Rust nach Prince Albert, berichte ich hier.
Ohne große Erwartungen sind wir gestartet. Von Orten wie Stellenbosch oder den Weingebieten hatten wir große Bilder im Kopf, die nur selten erfüllt wurden. Daher starteten wir diesen Abschnitt unsere Reise mit verhaltener Vorfreude.
Umso mehr waren wir berauscht von den Eindrücken und Landschaften, die uns erwarteten.
Meiringspoort Pass
Eigentlich wollten wir auch in Oudtshoorn übernachten, dank eines Musikfestivals waren jedoch alle Unterkünfte ausgebucht. In De Rust, einige Kilometer österlich von Oudtshoorn sind wir fündig geworden. Via Airbnb haben wir eine einfache, aber saubere Unterkunft auf einer Farm gefunden. Barry und seine Frau begrüßten uns herzlich.
Am nächsten Morgen brachen wir zeitig auf, denn die Strecke, die vor uns lag, sollte den ganzen Tag in Anspruch nehmen.
Direkt nach De Rust biegt man in den Meiringspoort Canyon ein. Der gleichnamige Pass glänzt zwar nicht durch Höhenmeter, wohl aber durch massive Felsformationen und atemberaubende Kurven der tiefliegenden Straße.
Der Meiringspoort Wasserfall, den man nach 30 Minuten erreicht lohnt einen kurzen Stop. Er ist nach wenigen Minuten Fußweg zu erreichen und sorgt für Abwechslung bei der Fahrt. An heißen Tagen kann man dort sogar ein kleines Bad nehmen oder zumindest die Füße abkühlen. Solche kleinen Stops sind bei Fahrten mit Kindern immer herzlich willkommen!
Unendliche Weiten: Die kleine Karoo
Wir fühlen uns fast wie in den Südstaaten Amerikas. Wir brausen über schnurgerade Straßen durch eine große, weite Landschaft, die nur am Horizont durch Berge begrenzt wird.
Eine gänzlich andere Vegetation erwartet uns auf der anderen Bergseite. Trockenes Grasland so weit das Auge reicht, unterbrochen durch ein paar Farmen oder Dörfer. Wo etwas angebaut wird, ist leicht zu erkennen: saftige Grünflächen heben sich deutlich vom steinig roten Umfeld ab. Ansonsten wechseln sich Kakteen, Proteasträucher und Wollmilchgras in der Halbwüste Kleine Karoo ab.
Schon von Weitem lässt sich eine ‚Oase’ erkennen. Ein größerer, grüner Fleck mit Häusern. Wir nähern uns ihm rasch: Prince Albert.
Prince Albert – echte Idylle
Da ist er! Ein Ort, wie wir uns ihn gewünscht haben, doch weder in Stellenbosch noch Franshoek gefunden haben. Überraschen schön, echt und untouristisch.
Prince Albert ist unheimlich hübsch! Und hübsch meint, dass es hier nicht nur ein paar historische Häuser gibt, sondern, dass die ganze Stadt aus ihnen besteht.
Ein Bachlauf plätschert entlang der Hauptstraße, kleine Geschäfte mit tollen Handarbeiten oder außergewöhnlichen Vintage Schätzen laden zum Flanieren ein und in kleinen Cafés, die sich auch in Kunstgalerien befinden, entspannt man bei kühlen Getränken und hausgemachtem Kuchen. Auch besonders charmante Unterkünfte gibt es hier!
Absolut zauberhaft ist Prince Albert Country Stay! Nicht nur, dass man sich in eine andere Zeit zurück versetzt fühlt, weil es drinnen Geschirr und Möbel aus der Zeit der ersten Siedler gibt. Der Garten ist einfach ein Paradies! Eigentlich steht er nur den Gästen der Gästezimmer vorbehalten, mann kann jedoch einen Blick hinein werfen und die wunderbar stille Atmosphäre aufsaugen.
Auch die Zimmer sahen wunderschön aus! Wir hatten sie sogar in der engeren Auswahl beim Buchen, jedoch sind sie nur für zwei Personen geeignet und wären für uns dann zu teuer geworden. Vermutlich hätte ich dort auch keinen Fuß vor die Tür des Gartens gesetzt..
Erfrischt, erholt und gut gestärkt waren wir bereit für das nächste Highlight: die spektakuläre Fahrt über den Swartbergpass nach Oudtshoorn. 70 Kilometer, weitestgehend Schotterpiste mit atemberaubenden Aussichten.
Davon erzählen wir aber im nächsten Post…