Wir hatten doch nur zwei Rucksäcke, einen kleinen Koffer, die Trage und das Handgepäck.Warum um Himmels Willen haben wir den ganzen Abend gepackt?! Immerhin haben wir alles wieder verstaut bekommen und das ohne eine weitere Tasche hinzu zu nehmen.
Vier Wochen Neuseeland voller Erinnerungen und Gefühle liegen am schwersten im Gepäck. Im positiven Sinne. Rund 4.000 Kilometer und ca. 3.000 Fotos. Wahnsinn.
Oft schon wurden wir gefragt: Wie war’s? Einfach. Erholsam. Unverwechselbar.
Es war wirklich leicht unterwegs zu sein. Es gibt alles zu kaufen, alles ist organisiert, man findet sich leicht zurecht, es ist sauber, gut zu erreichen, sicher und komfortabel. Überall wurden wir offenherzig empfangen und ganz leicht kommt man ins Gespräch, besonders mit Kind.
Wir würden es jederzeit wieder machen und auch jedem die Reise mit kleinem Kind empfehlen, vorausgesetzt, man reist gerne. Anton hat alles prima mitgemacht. Nicht einmal gab es einen Moment, in dem wir dachten, dass wir das besser gelassen hätten. Klar, man ist nicht so schnell, wie wenn man nur zu zweit unterwegs ist, aber das kennt man ja auch auch dem Alltag und dementsprechend passt man sein Reisetempo an. Mittagspausen sind Pflicht und abends rechtzeitig zu Hause zu sein sorgt für gute Laune auf beiden Seiten.
Ganz wichtig war es bestimmte Dinge sein zu lassen. Zu akzeptieren, dass man manches nicht macht und einiges nicht sehen kann, weils der Zeitrahmen nicht zulässt. Napier mit den Art Deco Bauten, die Coromandel Halbinsel und den Norden der Nordinsel haben wir nicht gesehen. Das hat einfach nicht mehr rein gepasst. Und irgendwie hatten wir auch genug nach den vier Wochen.
Das war auch eine schöne Erfahrung. Wir haben uns tierisch auf zu Hause gefreut. Ohne Heimweh, aber einfach das Gefühl seine Haustür wieder aufzuschließen, all die persönlichen Dinge – unser Zuhause. So schlecht ist unser Leben ja nicht.
Neuseeland ist ein wunderbares Reiseland mit einer großartigen Natur, das so viel Abwechslung auf kleinster Fläche bietet. Wir haben schon viel gesehen. Vulkane in Bolivien, Canyons in Amerika, Fjorde in Norwegen, Wüsten in Australien, Gletscher in Kanada – die Superlativen waren dabei.
Und Superlativen gab’s in Neuseeland nicht. Es wirkt nachhaltiger. Das merken wir vor allem jetzt, seit wir zu Hause sind. Es sind die kleinen Momente, die bei uns bleiben, nicht die tiefste Schlucht, der größte Baum und der höchste Berg. Aber die Zeit zusammen, das Gefühl gemeinsam etwas erlebt oder geschafft zu haben. Sechs Wochen non stop zusammen zu sein und sehr gut klar gekommen zu sein. Es war einzigartig und wir hoffen, dass es bei Anton, wenn auch unbewusst, einen kleinen Fußabdruck hinterlassen hat.
Einen Moment werden wir sicher nicht vergessen: sechs Stunden Aufenthalt in Brisbane, denn unser Rückflug führte über Brisbane nach Singapore, wo noch fünf Tage tropische Hitze auf uns warteten.