Oman 2014
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Traditionelle Architektur im Oman. Das Fort in Bahla und Jabreen Castle

Es waren die Fotos von braunen Lehmbauten vor blauem Himmel, die mir ab der ersten Seite im Reiseführer in Erinnerung geblieben sind. Meine persönliche Assoziation mit dem Oman, der erste, prägende Eindruck. Die wollte ich sehen, ebenso wie die Wadis, auf die wir bei der weiteren Recherche gestoßen sind.

Von Nizwa, ca. zwei Autostunden von Muscat im Landesinneren gelegen, haben wir nicht nur den Ausflug auf das Saiq-Palteau unternommen, sondern uns auch die massive Festung von Bahla und Jabreen Castle angeschaut. Traditionell verwendete man im Oman natürliche Baumaterialien. Holz und Bruchsteine für das Konstrukt und die Mauern, Lehm mit Stroh vermischt als Putz. In den heißen Sommern konnten die Wände mit Wasser bestäubt werden, was nicht nur den Staub minimierte, sondern auch einen kühlenden Effekt hatte.

Aber der Lehm hatte auch einen Nachteil: Wind und Regen setzten ihm kräftig zu und so musste eigentlich immer irgendwo etwas ausgebessert werden. Gebäude verfielen schnell, wenn sie nicht ständig in Schuss gehalten wurde.

Diesem Schicksal erlagen auch einige der Forts im Land, bevor die Regierung Ende der 70er ein Restaurierungsprogramm beschloss und begann die alten Bauten zu erhalten und mit der traditionellen Bauweise wieder aufzubauen. Am Fort von Bahla hat man erstmalig mit der alten, neuen Lehmbauweise gearbeitet und die Erkenntnisse dann an anderen Bauwerken ausgebaut.

Reisetipp: Vor dem südlichen Stadteingang in Bahla gibt es einen kleinen Berg mit einem Telefonmasten. Man kann dort auch mit einem normalen Auto hoch fahren und hat einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit ihren Palmen und das Fort.Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern2 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern3 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern4 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern5 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern6 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern7 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern8 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern9

Keine Wehrfestung im ursprünglichen Sinne, sondern ein Wohnschloss (erbaut 1670) ist Jabrin/Jabreen Castle. Das Schloss liegt etwa fünf Kilometer von Baal entfernt und wurde ursprünglich als Wohnsitz von Sultan bin Saif al-Ya’arubi genutzt.

Es ist ein Schmuckstückchen der eleganten orientalischen Architektur und gefiel uns unheimlich gut. Drumherum der Palmenhain, drinnen ein kühler Patio und viele Räume, die teils noch möbliert sind. Hier bekommt man einen Einblick in die omanische Lebensweise eines Sultans vor vierhundert Jahren.

Ein Wasserkanal Falaj zieht sich direkt durch das Gebäude, an mehreren Brunnen konnten die Bewohner sich versorgen. Es gibt einen Lagerraum für Datteln, der ungefähr so groß ist wie unser gesamter Keller :-) Ganz interessant, denn die Früchte wurden so gelagert, dass der austretende Saft abfließen und in Tongefäßen aufgefangen werden konnte. Er wurde zum Kochen genutzt, oder stark erhitzt und auf eindringende Feinde gegossen. Was Anton mächtig beeindruckt hat…Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern10 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern11 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern12 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern20 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern202Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern13 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern14 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern15 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern16 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern17 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern18 Fort Bahla und Jabreen Castle Oman mit Kindern19

Der Eintritt ist, wie überall im Oman, sehr gering. Bei unserem Besuch gab es vor Ort keine Verpflegungsmöglichkeiten, Wasser und ne Kleinigkeit zu Essen sollten daher besser mitgebracht werden. Nach gut eineinhalb Stunden hat man das Schloss aber auch besichtigt und an der Einfahrtsstraße nach Baal gibt es mehrere einfache Restaurants oder Coffee-Shops.

Kindertipp: Burgen besichtigen gehen bei Anton immer. Wir schmücken den Besuch mit zahlreichen Geschichten und Erklärungen zu den Bewohnern der damaligen Zeit. Es gibt auch immer wieder ne Treppe oder ne Mauer zum Hochklettern und ne Stufe zum Runterspringen. Kombiniert mit Knabbernden aus der Tasche und der Aussicht, dass wir nach der Besichtigung noch ne Runde in den Pool hüpfen können, minimierte den Nölfaktor stark :-)

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