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Kinder-Apps. Ja oder nein und wenn ja, welche?

Knard Kinder App-004Kennt Ihr Knard? Was? Na Knard, die Kinder-App! Das ist eigentlich ein Kinderbuch über Knard den Waldgnom, aber kein gewöhnliches, sondern eins, das sich auf dem iPad oder Smartphone selber vorliest und ein paar niedliche Interaktion zulässt. Eine angenehme Stimme erzählt die Geschichte in schönen Reimen, Musik spielt im Hintergrund und auf dem Monitor gibt es kleine Sachen zu entdecken bzw. zu tun, wie z.B. Kerzen auspusten oder einen Reiter los zu schicken.

Das ist genau die Art von Kinder-Apps, die ich unheimlich charmant finde. Sie laufen ruhig ab, ohne hektischen Aktionismus und fesseln doch durch ihre Mechanik, die sich vom Buch vorlesen nicht viel unterscheidet.

Die Frage ob und wie viel Kinder in welchem Alter mit Medien zu haben dürfen, wird uns vermutlich eine ganze Weile begleiten. Fernsehen, Tablett, iPhone – macht ja auch alles Spaß und darf auch mal sein. Unserer Meinung nach.

Vor einem Jahr hatten wir in Mexico ein Schlüsselerlebnis, das uns zum Nachdenken gebracht hat. Wir haben im Hotel eine andere deutsche Familie kennengelernt und uns zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet. Die Kinder waren ungefährt gleich alt, d.h. die großen dreieinhalb. Es war ein typisches Familienessen am Buffet: dauernd steht jemand auf, um irgendwas zu holen. Und sitzt man endlich gemeinsam am Tisch, sind die Kids schon fertig, weil sie ja zuerst bekommen haben.

Während die Eltern aßen kramte Anton drei Autos aus der Tasche und begann damit auf dem Tisch um die Teller zu fahren. Er spielte einfach, der andere Junge bekam auch eins und schnell fanden sie eine gemeinsame Aufgabe. Der andere Vater kramte auch in der Tasche und zog das iPad raus. ‚Was wollt ihr denn schauen? Findet Nemo oder Mickey Mouse?‘

Ratet, was passiert ist. Klar, beide Jungs verstummten, die Autos standen ungenutzt auf dem Tisch, die Augen waren dafür starr auf das Tablett gerichtet. Wir aßen irritiert, aber in Ruhe zu Ende.

Nein, das kann nicht unser Weg sein, beschlossen wir. Wir haben Kinder und wir leben mit ihnen und sie mit uns. Es mag nun übertrieben dargestellt sein, aber wir empfanden das ‚Parken‘ der Kids vor den Filmen als falsch in dieser Situation.

Klar ist es fies, wenn man nicht einmal in Ruhe zu Ende essen kann. Sich ständig um umfallende Gläser, abstürzende Gabeln und alternative Gerichte kümmern muss, nervt mich auch irgendwann. Aber ich glaube auch, dass man sich so manchen Herausforderungen auch stellen muss und es sich eben nicht leicht machen darf.

Anton schaut auch fern, sehr gerne sogar. Und er darf abends auch Sandmännchen und Wickie kucken. Oder samstags mal Kika. Was häufig mit heißen Diskussionen verbunden ist, weil er ohne Probleme drei Stunden vor der Wunderkiste sitzen bleiben kann, wie er auf dem Rückflug von Muscat bewiesen hat. Ich streite nicht ab, dass es mich entspannt, wenn wenigstens einer mal kurz Pause hat, wenn sie sich zu Hause wegen jeder Kleinigkeit in die Haare kriegen und das Geschrei los geht. Aber auch hier gilt: in Maßen ist alles fein.

In Maßen und in der richtigen Qualität. Das iPad haben wir weitestgehend fern gehalten bisher. Apps kennt er noch nicht so wirklich, eher schaut er mal ne Folge Yakari, aber das Tablett wird nicht als Spielgerät verstanden. Was auch gut ist.

Aber wenn mal Ablenkung an einem verregneten Tag, an dem sich Wäscheberge, Staub und Geschirr türmen Not tut, dann find ich solche Apps wie Knard echt praktisch. Und dann darf das eben auch mal sein. Ich schätze, dass die Diskussionen hierzu noch früh genug kommen werden. Momentan genießen wir die Zeit, in der solche Ausnahmen total aufregend sind, sehr.

Wie handhabt Ihr das? Nutzen Eure Kinder Apps und wenn ja, welche könnt Ihr empfehlen?

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